Bach für Kinder in der ev. Stadtkirche in Dinslaken

19. Juni 2010
16:00 Uhr
ev. Stadtkirche, 46535 Dinslaken
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Johann Sebastian Bach war im Thüringen seiner Zeit um das Jahr 1700 ein echter Ba-Rocker. Hoch begabt zeigte sich sein Talent schon in frühster Jugend. Die ganze Familie Bach hatte sich der Musik verschrieben. Die Familie Bach lebte in unterschiedlichen Städten und Dörfern über ganz Thüringen verstreut. Umso beliebter sind die Familientreffen, die sie in regelmäßigen Abständen zusammenführen. Bei Jubiläen, Taufen oder Hochzeitsfeiern sitzen sie oft tagelang beieinander, essen, trinken, erzählen sich endlose Geschichten und singen Lieder. Familienfeiern gehören zu den wichtigsten Terminen bei den Bachs.
Entsprechend groß ist das Entsetzen, als der zwanzigjährige Johann Jakob Bach um das Jahr 1703 beschließt, nach Schweden auszuwandern. Sein jüngerer Bruder Johann Sebastian, damals gerade 18 Jahre alt, beobachtet die Reaktionen seiner Verwandten sehr genau und beschrieb die Festlichkeit in seinem „Tagebuch“: Die Komplimente von Freunden und Nachbarn kommen darin ebenso vor wie die Warnungen vor den Gefahren der weiten Fahrt.
Weil Johann Sebastian aber am liebsten Musik macht und Geschichten besser mit Tönen als mit Worten schildern kann, machte er aus den Worten Töne, auf die er sich soviel besser verstand, und nannte das Werk „Cappricio sopra la lontananza del fratello dilettissimo“, das heißt ungefähr übersetzt soviel wie „Unsere Stimmung als der geliebte Bruder in die Ferne zog“ und klingt natürlich wahnsinnig kompliziert. Ist es aber gar nicht. Im Gegenteil! So heiter wie Bernd Sikora als Erzähler und Wolfgang Kostujak am Cembalo das Das „Capriccio über die Abreise des geliebten Bruders“ in B-Dur darbieten, ist es geeignet für Kinder ab sechs Jahren. Am Samstag dem 19. Juni sind Kostujak und Sikora um 16 Uhr mit „ihrem“ Johann Sebastian Bach in der evangelischen Stadtkirche an der Duisburger Straße in Dinslaken. Wer sich das Stück genau anhört, der merkt, dass die vielen Abschiedstränen der Cousinen nicht so ganz echt sind, und dass die meisten Teilnehmer des Abschiedsfestes als Paare angelaufen kommen. Sogar der Postkutscher, der Johann Jakob schließlich mit nach Schweden nimmt, bekommt in der Geschichte sein Fett weg: Auf schlecht gepflasterten Straßen rumpelt sein Wagen so jäh auf und ab, dass ihm das Posthorn alle paar Takte vom Mund abrutscht und er mit seiner Posthornmelodie vollkommen durcheinander kommt.
Wolfgang Kostujak ist Dozent an der Essener Folkwang-Musikhochschule, ein Experte für klassische Tasteninstrumente, der Konzerte in vielen Ländern Europas gibt. Sein Bühnenpartner Bernd Sikora genießt internationalen Ruf als Pädagoge und Musikwissenschaftler, der insbesondere mit Kinderkonzerten schon viele Erfolge gefeiert hat. Der Verein „r(h)ein-kultur-welt“ ist Veranstalter in der Stadtkirche.
Mit seinem diesjährigen Programm „Wurzeln und Flügel“ wendet rkw sich insbesondere auch an Kinder und Jugendliche, die angesprochen und für kulturelle Themen begeistert werden sollen. Mit ihrem Cappricio ist Kostujak und Sikora das in der Vergangenheit stets gelungen.
Die Kinderveranstaltung kostet 5 Euro Eintritt für Jung und Alt. Karten gibt es im Vorverkauf in den Buchhandlungen Daniel & Haibach, Bahnhofstraße 61, in Voerde, Telefon 02855-7958, E-Mail: info@buch-voerde.de, und Korn am Dinslakener Altmarkt Telefon 02064-58310, E-Mail: kornbuch@web.de oder im Preußen-Museum in Wesel, Telefon 0281-339960, Restkarten an der Abendkasse.

Autor:

Ulrike Haibach-Daniel aus Voerde (Niederrhein)

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