Projektwoche „Auf Wiedersehen Utopia“ in Barkenberg startet am Samstag

25. August 2018
16:00 Uhr
Dimker Allee, 46286 Dorsten
Am 25. August wird der sechs Meter hohe Pavillon, der auf der Wiese an der Dimker Allee entstanden ist, feierlich eingeweiht. Passend dazu wird die Projektwoche „Auf Wiedersehen Utopia“ eröffnet. | Foto: Bludau
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  • Am 25. August wird der sechs Meter hohe Pavillon, der auf der Wiese an der Dimker Allee entstanden ist, feierlich eingeweiht. Passend dazu wird die Projektwoche „Auf Wiedersehen Utopia“ eröffnet.
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Barkenberg. Am morgigen Samstag, 25. August, wird der sechs Meter hohe Pavillon, der auf der Wiese an der Dimker Allee entstanden ist, feierlich eingeweiht. Passend dazu wird die Projektwoche „Auf Wiedersehen Utopia“ eröffnet. Mitten in Barkenberg laden Studenten zu Vorträgen und Gesprächen ein.

Die „Neue Stadt Wulfen“ gilt heute als exemplarisches und kontrovers diskutiertes Paradebeispiel einer Planstadt aus den 1960er Jahren. Neben der futuristisch anmutenden Stadtplanung mit strikter Trennung von Straßen und Fußgängerbereich waren besonders die vom Bund unterstützten Experimentalbauten Finnstadt, Metastadt und Habiflex wichtige Beiträge im Diskurs um neue Wohnformen und Bautypologien dieser Zeit. Die junge und sehr wechselhafte Geschichte der „Neuen Stadt Wulfen“ (heute Dorsten-Barkenberg) spiegelt sich auch in der Entwicklung dieser Pionierprojekte wider: Während die Finnstadt eine Erfolgsgeschichte darstellt, wurde die Metastadt bereits
zwölf Jahre nach Fertigstellung wegen konstruktiver Mängel abgerissen. Als unbewohnbar erklärt steht das Habiflex seit Jahren leer und hat eine ungewisse Zukunft.

Mitten in der „Neuen Stadt“ bauen Masterstudierende der TU Berlin einen Vermittlungspavillon im Selbstbau. Auf einer großen Wiese an der Dimker Allee, dem früheren Grundstück der Baugruppe Marschall in Sichtweite zu Finnstadt und Habiflex, dient der Bau für eine Woche als temporärer Veranstaltungsort, Treffpunkt und als Ausgangspunkt für Expeditionen in die alte „Neue Stadt Wulfen“. Der Pavillon beinhaltet eine Klanginstallation von Lisa Danulat und Michael Graessner, die Fragmente der Entstehungsgeschichte der Stadt textlich collagiert.

Warum jetzt? Learning from Barkenberg?

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um bezahlbaren Wohnraum, neue Wohnformen und serielles Bauen scheint eine Wiedervorlage, Neueinordnung und Sichtbarmachung dieses Modellprojektes sinnvoll, wenn nicht gar überfällig.
Was lernen wir vom Erfolg, aber auch vom Scheitern der Experimente diese Zeit? Welche Relevanz haben sie für den aktuellen Diskurs? Neben dem gebauten, materiellen Erbe ist auch das immaterielle Erbe dieser Experimente in Form von Theorien und Konzepten ein wertvolles Gut, für das ein angemessener Umgang gefunden werden muss.

Die Architektur entsteht im Rahmen eines studentischen Design-Build-Prozesses und bezieht sich vermittelnd auf ihr bauliches Umfeld und den theoretischen Kontext der Entstehungszeit der Stadt. So standen Themen wie Flexibilität, Elementierung und die Prämissen für die Entwicklung von Megastrukturen im Fokus der Entwurfsarbeit. Die Umsetzung geschieht als Selbstbau vor Ort in einem kollektiven Bauprozess der Studierenden vor den Augen der Anwohner.

Das Programm der Woche

In einer einwöchigen Programmphase wird die Plattform mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten für wechselnde Zielgruppen bespielt. Ziel ist die Neubewertung und Übertragung der Projekte in den aktuellen Diskurs. Das Spektrum der Formate reicht von Klanginstallationen und Workshops bis hin zu Diskussionsveranstaltungen zur Wohnungsfrage in der spannungsgeladenen Beziehung von Architektur, Wohnungsbau und sozialer Realität.

 
Samstag 25.08.2018, 16 Uhr
Eröffnung des Pavillons mit Vorträgen von Prof. Dr. Maren Harnack (Baumonster – I love you) und Felix Torkar (SOS Brutalismus)
…mit Bier, Blasmusik und Erbsensuppe

Sonntag 26.08.2018, 15 Uhr
Metacafé: „Wolke Barkenberg“
Vorstellung des Projektes durch das Team Utopia (TU Berlin) mit Kaffee und Kuchen.

Mittwoch 29.08.2018, 18 Uhr
Metatalk: Wohnen, utopisch?
Diskussion und Vortrag mit Denkmalpfleger Dr. Hans H. Hanke und Architekt Klaus Dömer (Bezahlbar. Gut. Wohnen.: Strategien für erschwinglichen
Wohnraum)

Samstag 01.09.2018, 18 Uhr

Metatalk: Modernes Erbe
mit Beiträgen von Dr. Christine Kämmerer (Ruhrmoderne e. V.) und Juliane Richter (Festival RASTER : BETON)

Sonntag 02.09.2018, 15 Uhr
Metacafé: „Wolke Barkenberg“
Autorengespräch mit Lisa Danulat zur Klanginstallation von Lisa Danulat und Michael Graessner mit Kaffee und Kuchen.

Während der Laufzeit:

Klaninstallation: NEUE STADT WULFEN – …wo fing das an?
von Lisa Danulat und Michael Graessner
Eine textliche Collage zur Entstehung der neuen Stadt.

+ Workshopangebote vom Team Utopia der TU-Berlin

Autor:

Sabine Sawatzky aus Dorsten

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