Leichtfüßig integriert - Sylvesterlaufteam trainiert mit Flüchtlingen

31. Dezember 2015
13:00 Uhr
Sylvesterlauf 2011, 47574 Goch
Tim Verhoeven (zweiter von rechts), Thomas Hermes (rechts) und Gerd Hermsen (hinten, dritter von links) bereiten junge Männer auf den Pfalzdorfer Sylvesterlauf vor.
  • Tim Verhoeven (zweiter von rechts), Thomas Hermes (rechts) und Gerd Hermsen (hinten, dritter von links) bereiten junge Männer auf den Pfalzdorfer Sylvesterlauf vor.
  • hochgeladen von Franz Geib

Bewegung, explizit das Laufen, schafft vieles: Gesundheit, Veränderung, Problemlösungen, Selbstvertrauen, Freude und neue Freunde: Das Sylvesterlauf-Team von Alemannia Pfalzdorf zeigt dabei, dass die Integration von Flüchtlingen mitunter ganz leichtfüßig funktioniert.

Von franz geib

Das große Thema des Jahres ist auch bei den Blau-Weißen des Pfalzdorfer Sportvereins angekommen. Doch statt sich in der Gruppe der Lamentierer über die große Herausforderung zu ergehen, reihten die Alemannen ihrerseits Sportinteressierte aus den Krisengebieten in eine Laufgruppe ein und bereiten diese zweimal wöchentlich auf den kommenden Sylvesterlauf in Pfalzdorf vor.

Sozialer Aspekt erfüllt

Tim Verhoeven: „Wir haben unseren Sylvesterlauf schon seit langem unter einen sozialen Aspekt gestellt und unterstützen vor allem den Ghana-Kreis Pfalzdorf.“ Auf der Suche nach einer möglichen Zusammenarbeit mit Flüchtlingen vermittelte der an Petra Hermsen, die beim Runden Tisch Goch aktiv ist, und der aus dem Sprachkreis bekannt war, dass es dort durchaus laufbegeisterte Menschen gibt.
Die Brücke zwischen den Kulturen aus Okzident und Orient war somit gebaut: Ende Oktober gab es die ersten gemeinsamen Laufeinheiten mit Gerd Hermsen, Stephan Hermsen, Thomas Hermes und Tim Verhoeven und Menschen wie Azim Muradi aus Afghanistan oder Mohammad Nazari, der ebenfalls dem Brandherd am Hindukusch entflohen ist.

Verständigung per Hand und Fuß

Mit Unterstützung der Flüchtlingshilfe und sozialer Medien wie dem Lokalkompass und Facebook, die, dank großzügiger Spenden, mit Schuhen, Laufdress, Leuchtwesten und Sportuhren aushelfen konnten, geht es regelmäßig in unterschiedlichen Gruppenstärken auf die Strecken zwischen 4 und 11 Kilometern. „Mal kommen acht, mal kommt nur einer“, benennt Tim Verhoeven die Situation, wohlwissend, dass die neuen Mitbürger mitunter durch Sprachkurse oder sonstiger „Verpflichtungen“ gebunden sind.
Die Verständigung klappt auf Anhieb dank Hand- und Fußtechnik, beschreibt der Alemanne die Kommunikationsebene. Doch das sei auch gar nicht so wichtig, sagt Verhoeven: „Hauptsache, wir können den Flüchtlingen bei der Eingliederung helfen und haben Spaß dabei.“

"LT Flüchtlinge"

Wobei fraglich ist, wer am meisten profitiert, wie der Pfalzdorfer meint: „Die sind ganz schön schnell!“ Vor allem Azim Muradi zeigt seine Fitness und den Alemannen deren Grenzen auf, wie Stephan Hermes in der FB-Gruppe schreibt: „Der Junge hat Potenzial und würde beim Sylvesterlauf den 10er mit ner guten 41er Zeit absolvieren. Ich bin gespannt.“
Beim abschließenden Lauf von Alemannia Pfalzdorf wird die Gruppe der Migranten logischerweise auch an den Start gehen, sinnigerweise unter dem Namen „LT Flüchtlinge“. Let‘s go!

Autor:

Franz Geib aus Goch

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