Foodsharing Marl sucht Mitstreiter - Dienstag Infoabend im Hagenbusch

10. Juli 2018
18:30 Uhr
Jukuz Hagenbusch, 45768 Marl
Zu gut für die Tonne: Foodsharing ist eine wachsende Bewegung von Lebensmittelrettern, auch in Marl und im Kreis Recklinghausen. | Foto: www.foodsharing.de
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  • Zu gut für die Tonne: Foodsharing ist eine wachsende Bewegung von Lebensmittelrettern, auch in Marl und im Kreis Recklinghausen.
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Keine Ahnung was Foodsharing bedeutet? Wer sich über Foodsharing informieren möchte, ist herzlich eingeladen, am Dienstag, 10. Juli, um 18.30 Uhr zum Jugendzentrum Hagenbusch in die Rappaportstraße 12 zu kommen. Hier erfahren Interessierte, wofür Foodsharing steht und worum es geht.

Später kommen die aktiven Lebensmittelretter dazu. Unter anderem die Planung eines neuen Fair Teiler Standortes (so heißen die Orte, an denen Lebensmittel von privat an privat weitergegeben werden) steht auf dem Programm. Es werden weitere Abholerinnen und Abholer gesucht, die sich bei flexibler Zeiteinteilung beim Lebensmittelretten einbringen möchten.

8. Juli: Markt der Möglichkeiten

Eine weitere Gelegenheit, die Lebensmittelretter*innen kennenzulernen bietet der „Markt der Möglichkeiten“ am 8. Juli beim Nachbarschaftsfest in Marl Hüls. Dort ist die Initiative mit einem Stand vertreten.
Foodsharing wächst weiter. Neben der Kooperation mit der „Marler Tafel“ „retten“ die Engagierten aus Marl und Umgebung nun auch jeden Samstag am Markt Brassert beim Kartoffelstand von Eitel und Vera Piotrowski und beim Obst/Gemüsestand von Laslo Heyden, was zu gut für die Tonne ist. Die Markthändler sind, auf Anfrage der „Lebensmittelretter“, die Kooperation begeistert eingegangen und geben nun am Ende des Markttages Kartoffeln, Obst und Gemüse an die Engagierten von Foodsharing. Ziel ist, diese Lebensmittel vor dem Verderben bzw. der Tonne zu bewahren.
Wer auch mitmachen will, kann sich unter www.foodsharing.de registrieren und weitere Informationen bekommen.
(Quelle: Maresa Kallmeier, Botschafterin Foodsharing Marl)

Allgemeine Informationen zu Foodsharing

Foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen Lebensmittelverschwendung.
Weltweit landen jedes Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel auf dem Müll.[1] Das entspricht dem Ertrag einer bewirtschafteten Fläche der 1,5-fachen Größe des europäischen Kontinents.
Foodsharing “rettet” überproduzierte und nicht gewollte Lebensmittel vor der Tonne und verteilt sie unentgeltlich an Interessierte, Bedürftige und Organisationen. Ziel ist es, die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern, Menschen für das Thema zu sensibilisieren und sich aktiv gegen die Ressourcenverschwendung einzusetzen.
Durch 200.000 registrierte NutzerInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und über 37.000 freiwillige Foodsaver ist die Initiative zu einer internationalen Bewegung geworden, die bisher mehr als 14 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt hat.[2]
Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche die Plattform foodsharing.de nutzen, gibt es etliche weitere Gründungen und inspirierte Nacheiferer in Europa, sowie International.
Foodsharing wird getragen durch zahlreiche ehrenamtlich Aktive, welche sich in überregionalen Arbeitsgruppen engagieren, und Themen wie IT, Presse, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr bearbeiten. Herzstück von foodsharing sind die zahlreichen “Botschafter”, welche lokal die Freiwilligen koordinieren und darüber hinaus vor Ort auch Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und Treffen organisieren.
Die regelmäßig aktiven Foodsaver retten Lebensmittel, die man ansonsten weggeworfen hätte, verteilen diese oft im großen Stil kostenlos weiter und setzen sich so gegen eine unnötige Verschwendung und einen nachhaltigeren Umgang mit unseren limitierten Ressourcen ein.
Neben dem aktiven "Lebensmittelretten" verstehen wir uns auch als eine bildungspolitische Bewegung, die sich den nachhaltigen Umwelt- und Konsumzielen der Vereinten Nationen verpflichtet fühlt. Wir sind dabei in folgenden Aktionsräumen tätig:
- Umdenken: foodsharing bringt die aktuellen Probleme der globalisierten Weltwirtschaft zum Anfassen nahe und regt so zu einem wirklichen Umdenken an. Über das Wissen zu Klimawandel, Umweltzerstörung und globaler Ausbeutung hinaus zeigen wir Wege zum konkreten Handeln auf. Bei unseren Aktiven beobachten wir eine Auseinandersetzung mit den genannten Themen, einen nachhaltigeren Konsum und Änderungen im Alltagsverhalten.
- Integration, Gemeinschafts- und Gesellschaftsbildung: foodsharing bildet lokale Gemeinschaften, und dies beispielsweise auch mit Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, Menschen mit Behinderung, Menschen ohne Arbeit, älteren Menschen und geflüchteten Menschen. Diese erfahren wieder eine Einbindung, einen Kontakt auf Augenhöhe ohne Stigmatisierung und eine große Wertschätzung in ihrem Engagement bei foodsharing.
- Bildungsarbeit: Zu den Themen Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und Lebensmittelverschwendung veranstalten wir dezentrale Bildungsworkshops an Schulen, bieten gemeinschaftliche Kochevents und Diskussionsrunden an und halten Vorträge und Lesungen.
- Politik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Wir setzen uns beispielsweise für einen Wegwerf-Stopp für Supermärkte ein (wie dies bereits in anderen EU-Ländern umgesetzt wurde) und fordern Transparenz über die gesamte Lebensmittelkette. Wir unterstützen alternative Ernährungskonzepte wie die Solidarische Landwirtschaft, engagieren uns gegen jegliche Art von Verpackungs-Wahnsinn und gegen unnötige Handelsnormen, die zu großen Teilen zu der Lebensmittelverschwendung beitragen.
- Vernetzung: Wir fördern regelmäßig die Vernetzung durch gemeinsame Aktionen mit anderen Nachhaltigkeits-Initiativen - in Groß- und Kleinstädten und auch verstärkt in ländlichen Regionen. Die meisten Akteure haben Interesse an einem nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln, so dass auch längerfristige Kooperationen entstehen. Eine solche Vernetzung gibt es bereits über gemeinsame Kochevents/Schnippeldiskos, Nachbarschaftsgruppen, urban-gardening-Aktionen, Fahrraddemos/Critical Mass, Tauschläden, Repair-Cafes, Ständen (z.B. bei Straßenfesten oder auf Messen), auf Festivals und in vielen weiteren Zusammenhängen.

[1] Jenny Gustavsson et al. (2011): Global Food Losses and Food Waste. Food and Agriculture Organization (FAO), Rome.
[2] foodsharing-Statistik, Stand: 2. Quartal 2018

Autor:

Lokalkompass Marl aus Marl

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