Jeder Obstbaum am Weierbach erzählt eine Geschichte

9. Juli 2010
18:00 Uhr
Weierbach, 45768 Marl
Am Weierbach haben sich die Baumpaten versammelt
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  • hochgeladen von Peter Hofmann

„Jeder Obstbaum hier am Weierbach erzählt eine eigene Geschichte“, Hubert Schulte-Kemper, Vorsitzender des Heimatvereins Marl, ist sichtlich zufrieden: Auf seine Initiative hin hat konnten entlang des Bachlaufs in Alt-Marl 20 Obstbäume gepflanzt werden. Und das Beste daran ist, dass jeder Baum von einem Paten gespendet wurde. Bei herrlichem Sommerwetter überreichte der Vorsitzende gemeinsam mit dem Vorstand des Heimatver-eins ganz besondere „Patenurkunden“: kleine Holzskulpturen mit Aufschrift, gefertigt in der A&QUA Qualifizierungswerkstatt in Nottuln.

Alte Obstsorten im Trend
Als der Heimatverein Anfang des Jahres Marler suchte, die einen Obstbaum für eine Allee am Weierbach in Alt-Marl spenden wollten, konnte sich Peter Hofmann, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, vor potentiellen Paten nicht mehr retten: „Es haben sich weit mehr Paten gemeldet, als wir Platz für Bäume haben,“ war Peter Hofmann erstaunt über das Echo. In Absprache mit dem Umweltamt der Stadt Marl konnten die Mauerspech-te – eine Gruppe von Helfern der Kleingartenvereine und der Siedlergemeinschaft Bras-sert – wurden Standorte ausgesucht. Michael Pennekamp, Gartenbauunternehmer in Marl, fand kräftige und gesunde Bäume, die die Mauerspechte am Ende der Frostzeit pflanzen konnten. Michael Pennekamp spendierte die Haltestangen und die Kokosbänder zum Fixieren der Obstbäume. Drei verschiedene „alte“ Apfelsorten wurden gekauft: Dül-mener Herbstrosenapfel, Kardinal Bea und Geheimrat Oldenburg. Dazu kamen noch zwei Williams-Christbirnen.

Einen Apfelbaum zur Einschulung
„Die Paten haben entweder einen Baum für sich haben wollen, für einen Angehörigen oder Freund oder zu einem bestimmten Anlass,“ erklärte Hubert Schulte-Kemper den Obst-baumspendern und Gästen die Geschichten der einzelnen Obstbäume. Es gibt Bäume für den verstorbenen Ehemann oder Ehefrau, zur Einschulung des Enkelkindes, in Gedenken an eine liebe Tante, für die eigenen Kinder, zum Geburtstag eines Freundes oder zum Ehejubiläum. „So jung die Bäume sind, so alt sind manchmal die Geschichten, die sich mit ihnen verbinden“, freut sich der Vorsitzende über die Resonanz der Aktion. Jeder der Baumpaten erhielt aus der Hand von Schulte-Kemper eine Holzskulptur – die für sich schon ein Schmuckstück ist – und durfte sich einen Baum aussuchen. Die Bäume erhalten in den nächsten Tagen eine Zahl, die sich mit der Zahl auf der Skulptur deckt. So kann jeder Pate seinen Baum durch das Jahr begleiten. Er kann ihn im Frühjahr blühen sehen, verfolgen, wie die Früchte reifen und im Herbst die Früchte ernten. Das ganze Jahr über können sich die Paten und jeder Spaziergänger an den Fruchtbäumen erfreuen.

Paten gibt es genug – was fehlt sind die Standorte
„Wir haben noch fünfzehn konkrete Spender für die nächste Aktion“, sagt Hubert Schulte-Kemper, „auf jeden Fall möchten wir in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt weitere Standorte suchen, um auch diesen Paten Bäume geben zu können.“

Paten-Party am Heimatmuseum
Nach der Übergabe der Bäume an die Paten lud der Heimatverein zu einer Feier am Mu-seum ein. Bis in die Nacht feierten die Paten, Mauerspechte, Freunde, Gönner und die ehrenamtlich Tätigen im Verein am kühlen Bach eine Paten-Party, die auch ein Danke-schön an alle war, die sich für den Heimatverein stark machen. Bewirtet wurden die Gäste von der Marler DLRG, die dafür sorgte, dass niemand Hunger oder Durst haben musste.

Autor:

Peter Hofmann aus Marl

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