Es geht um mächtig viel Dampf! - "The Beat 4" rocken die Sixties bei Schröder in Pfalzdorf

The Beat goes on ist zwar erst die Nummer 18 auf der Setliste, doch in Goch ist es Ende August schon soweit. Und wer könnte den Beat der 60er Jahre besser in die heutige Zeit transportieren als "Charly" Reger und seine Band? Erste Klangproben durfte das Gocher Wochenblatt schon im Reger-Keller hören, für alle Freunde des Beats heißt es dagegen erst am Samstag, 25. August: "You got it". Wo? Bei Schröder in Pfalzdorf!

VON FRANZ GEIB

Goch. Charly Reger? Richtig, da war doch mal was: Die Starfighters Revival Band! Die hatte sich vor drei Jahren aufgelöst (das Gocher Wochenblatt berichtete exklusiv) und seitdem blieb der komplett ausgestattete Probenraum von Charly Reger weitgehend verwaist. Schlagzeug, originale Verstärker und Lautsprecherboxen aus den Sixties und Seventies warteten noch auf eine richtige Beat-Band.
Die Initialzündung, es noch einmal zu wagen, bekam Charly alias Karl Hans Reger von einem Beatfan im Sommer des vergangenen Jahres: "Charly, wann kann ich denn mal wieder jung sein?" wurde der Gocher in seinem Stamm-Eiscafé Dal Pan auf der Voßstraße gefragt, erinnert er sich: "Die Dame hoffte, dass es bald wieder ein Gocher Beat-Konzert geben würde."
Doch die neue Band sollte nicht irgend wie zusammen getrommelt, sondern der musikalische Anspruch von den künftigen Mitgliedern geteilt werden. Der Zufall brachte sie schließlich zusammen: Mit dem Fahrrad an der Hand trafen sich Charly und Heinz Theo Hermsen (Ali Paletti) auf Gochs Voßstraße. Über die Kinks, The Who, David Bowie, 60er und 70er Jahre kamen sich beide schnell näher, und jetzt fehlten nur noch der Bassist und ein Schlagzeuger. Josef van de Kamp, einst bei den Starfighters der Mann an den vier Saiten, konnte wieder reaktiviert und mit Ici van Gelder aus Holland ein perfekter Schlagzeuger gefunden werden.
Im Keller von Charly folgte schließlich die harmonische Verschmelzung der vier Ausnahme-Musiker, die neue Band "The Beat 4" war geboren, der Klangteppich mit dem Sound der 60er und 70er wieder ausgerollt!
Handgemachte Musik, pure Gitarren mit fettem Bass und Drums und der vierstimmige Gesang bilden die Grundlage für das akustische Konzept von "The Beat 4", sagt Charly Reger: "Richtig kernige Gitarrennummern, Songs ohne Schnickschnack und elektronischen Tricks sind angesagt." Heinz Theo Hermsen ergänzt: "In den Jahrzehnten haben unsere Idole den ursprünglichen Beat mit begeisternden Pop- und Rockelementen anreichert. Auf diese Vielfalt wollen wir nicht verzichten."
Ende August werden die Gäste bei "Schröder" es selbst erleben und zwar die gesamte Chronologie des Beat: "Charly Reger und Co. nehmen am 25. August das Publikum mit auf eine Reise durch die Entwicklungen von Beat- und Popmusik und führen es Step by Step zurück bis ins Jahr 1963 als der Beat die Säle stürmte und die Hüften hierzulande durchschüttelte oder wie Charly Reger es formuliert: "Das Jahr in dem der Beat unserer Jugend ein neues Lebensgefühl gab."
Im Keller war dieses Gefühl schon zu spüren, als Charly seine Epiphone-Gitarre wegstellte und den Frontmann machte, oder auch zu seiner achtsaitigen Casino griff. Dann merkt man, dass er und Josef van de Kamp, der unermüdlich mit seinem variablen Spiel am Fender-Bass den Gesamtsound trägt, ein eingespieltes Paar sind.
Perfekt unterstützt erden beide von Sologitarrist Theo Hermsen mit seinem Stratocaster, der hin und wieder den Bottleneck für seine Slide-Soli zur Hand nimmt. Und schließlich Drummer Ici mit seinen herausragenden Qualitäten eines Percussionisten.
Beim Konzert von "The Beat 4" geht es um richtig viel Dampf, viel Spaß und Gefühl, so viel ist klar. Und wer noch eine LP von einer MC unterscheiden kann, der ist hier richtig, denn die Musik ist ehrlich und holt die Erinnerungen zurück, die mit dem Kauf einer Schallplatte verbunden waren, weil die Musik eben noch nicht vom Computer heruntergeladen werden konnte.
Für das Konzert haben sich die vier von der Gocher "Beat-Band" den passenden Rahmen ausgesucht: Die Gaststätte "Schröder" blickt nämlich selbst auf eine lange musikalische Tradition zurück. Wirt Dietmar "Jimmy" Schröder, ist selbst ein eingefleischter Musiker und lädt sich gerne Gäste ins Haus. Die ersten Akkorde erklingen an diesem "Beat"-Samstag um 20. 30 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Karten gibt es zum Preis von acht Euro, bestellen kann man sie unter Telefon 02823/4506. Pure Gitarren, fetter Bass und fetziges Schlagzeug: Der Beat kommt gewaltig an.
Fotos (2): Steve Die Setliste von The Beat 4 am 25. August präsentiert Musik mit tiefen Wurzeln im Beat und zeigt die Entwicklungen Richtung Pop und Rock in den späteren Jahren: 1. "Till the end of the day"; 2. "It's all over now"; 3. "Pictures of Lilly"; 4. "You got it"; 5. "China Girl"; 6. "Won't back down"; 7. "Handle with care"; 8. "The Seeker"; 9. "Rebel Rebel"; 10. "What's going on"; 11. "I want you to want me"; 12. "Let me roll it" + "Jet"; 14. "Oh well" + "Need you Love so bad"; 16. "I can hear the grass grow"; 17. Happy Jack"; 18. "The Beat goes on"; 19. Turn! Turn! Turn!" + "Baby blue"; 21. "Hold tight"; 22. "19th Nervous Breakwon"; 23. "You really got me"; 24. "Roll over Beethoven I + II"; "Let's work together". Die Setlist