„Wir möchten unsere Tochter gerne bei ihr zuhause besuchen, nicht in einer Einrichtung“, so bringt Michaela Spitz die Idee hinter dem privaten WG-Projekt, das im Kreis Kleve einmalig sein dürfte, auf den Punkt.
Lange haben die Vorbereitungen gedauert, bis aus der Idee Wirklichkeit werden konnte. Im Vorfeld galt es, viele Fragen abzuklären, u.a. wie das ganze - auch finanziell - auf die Füße gestellt werden und das ambulant betreute Wohnen überhaupt funktionieren kann.
Selbstbestimmung ist wichtig
In diesem Fall greift das so genannte „Persönliche Budget“, bei dem Menschen mit Behinderung oder einer chronischen Erkrankung Geld erhalten, um damit Dienstleistungen oder Unterstützung in Anspruch nehmen zu können. Auf diesem Weg ist in der Gocher WG gewährleistet, dass immer eine Betreuerin da ist, auch nachts. Wichtig war der Aspekt der Selbstbestimmung, wie Michaela Spitz betont: „Die beiden sind erwachsene Menschen und möchten ihre eigenen Entscheidungen treffen, z.B. ganz einfach wie lange abends Fernsehen geschaut wird.“
Am 1. Mai geht es los
Am 1. Mai wollen Nina und Eva nun endlich einziehen. „Die beiden sind mit Feuer und Flamme dabei, sie haben schon Möbel gekauft und richten ihre Zimmer ein“, erzählt Willi Weber, der Lebensgefährte von Michaela Spitz. Die beiden jungen Frauen freuen sich auf ihre eigene Wohnung und würden sich noch viel mehr über eine dritte und vierte Mitbewohnerin freuen. Denn trotz intensiver Suche, vielen Gesprächen und Interessenten fehlen sie noch. Ob mit Behinderung oder ohne Handicap, das ist ganz egal, Hauptsache die „Chemie“ in der WG stimmt.
Tag der offenen Tür am Sonntag
Deshalb gibt es am kommenden Sonntag, 13. April, von 11 bis 17 Uhr, einen Tag der offenen Tür beim privaten WG-Projekt. Dann können die Besucher Nina und Eva, die Eltern, das Betreuerteam und natürlich das Haus auf der Heinrichstraße 5 kennen lernen.
Informationen gibt es auch unter: http://www.WG-mal-anders.de
Autor:Corinna Denzer-Schmidt aus Sonsbeck |
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