Joos van Cleve - ein gebürtiger Klever, der ein Meisterkünstler geworden ist

Aus dem Münchener Raum erreichte mir vor kurzem die Frage, ob ich einen Maler namens Joos van Cleve kannte. Darauf musste ich leider mit nein antworten. Aber meine Neugierde war durch die Frage geweckt, und ich versuchte ihn auf die Spur zu kommen. Das war nicht schwer. Einfach bei Google „Joos van Cleve“ eingeben. Bei „Bilder“ fand ich eine große Zahl seiner Malereien.
Joost van Cleve sollte um 1485 in Kleve als Joos van Beke geboren worden. Er schuf seine ersten Arbeiten bei dem Maler Jan Joest. Dieser hatte seine Werkstatt nach Kalkar verlegt, um den Auftrag 20 Tafeln der Flügel des Kalkarer Hochaltarretabels der St. Nicolaikirche zu bemalen, auszuführen.
Lang blieb Joos van Cleve nicht am Niederrhein. 1511 wird er in die Malergilde der flämischen Handels- und Kunstmetropole Antwerpen aufgenommen. Dort baut er eine große und erfolgreiche Atelierwerkstatt auf. Damals lebten und arbeiteten in Flandern die berühmten Meister Jan van Eyck, Rogier van Weyden und Hans Memling. Sie werden die „flämischen Primitiven“ genannt.
Joos van Cleve verknüpfte die Genauigkeit und Klarheit dieser flämischen Primitiven mit der Gefühlserregung und eleganter Beschaffenheit der italienischen Künstler der Renaissance.
Joost van Cleve malte Altarstücke, Andachtsbilder und Porträts. In seine Porträts verarbeitete er fein ausgedachte Farb- und Lichteffekte. Heinrich VIII. – König von England - und Franz I - König von Frankreich - ließen sich von ihm porträtieren.
Leonardo da Vinci war sein großes Vorbild. Dieser Meister inspirierte die Werke von Joos van Cleve. Deshalb wird er auch der „Leonardo des Nordens“ genannt.
Joos van Cleve starb um 1540. Verdient dieser Meister aus Kleve nicht, dass eine nach ihm genannte Straße an ihn erinnert? In Kalkar ist eine Straße nach Jan Joest bekam genannt worden.