Von Kirstin Bödingmeier, Gemeindereferentin im Pastoralverbund Menden
Das Wort zum Sonntag

Kirstin Bödingmeier, Gemeindereferentin im Pastoralverbund Menden. | Foto: privat
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Und? Wie war Ihr Ostern? - Die Antworten darauf sind sicherlich ganz unterschiedlich, von „Oh, sehr schön - trotz …!“ über „Naja, nett, war ja gutes Wetter!“ bis vielleicht zu „… wie soll’s schon gewesen sein?!“

Wie war wohl Ostern für die Jünger? Wie sind sie damit umgegangen - gemeinsam oder auch jeder für sich. Was ging ihnen durch den Kopf als die Anderen, die Jesus nach der Auferstehung begegnet waren, erzählten? Vielleicht waren da Bilder davon, wie SIE Jesus begegnen könnten: wie er aussehen, reden, agieren würde - Ausdruck von Angst, von Sehnsucht, von Hoffnung.
Mit Karfreitag war auch für die Anhänger Jesu ein Lebensentwurf gescheitert - mit all dem, was damit einhergeht: Trauer, Wut, Verletztsein, Vorwürfen. Plötzlich waren sie ohne Lebensperspektive; wohin sollten sie gehen? Zurück in ihr „altes“ Leben, dorthin, wo alles begann und sie jeden Tag neu an Jesu Scheitern, an ihr eigenes Scheitern, erinnert werden würden?

Sicherheit und Beweise

So steht der „ungläubige Thomas“, der uns im Evangelium dieses Sonntags begegnet, den begeisterten Berichten der Anderen skeptisch gegenüber. Seine Forderung „… wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seiner Seite lege, glaube ich nicht“, will Sicherheit durch Beweise. Er will sich nicht wieder in etwas hineingeben, das am Tag von Jesu Tod so entsetzlich gescheitert war.
Thomas erhält wonach er verlangt hat - so berichtet das Johannesevangelium. Doch Jesus sagt ihm auch ganz klar: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
Nach der Enttäuschung trotzdem zu glauben? Das erfordert Mut! Denn man muss loslassen, vertrauen, ohne Sicherheit, dass die Hoffnung sich bestätigt. Christliche Hoffnung weist auf den, der anscheinend gescheitert war, aber aus der Niederlage einen Sieg gemacht, gezeigt hat, dass das Scheitern nicht ein Ende sondern ein Anfang sein kann.

Mut, Kraft, Unterstützung

Die Dinge annehmen wie sie sind, sich auf Veränderung einlassen, neu beginnen? Das erfordert Mut und Kraft - und Unterstützung. Als Christen glauben wir an einen Gott, der in Jesus Christus ganz Mensch war, vertraut mit Erfolg und Scheitern. Als Christen hoffen wir, dass wir unserem Leben eine Perspektive geben können, dass es nicht einfach erlischt, sondern seine Vollendung findet bei Gott. Als Christen vertrauen wir darauf, dass wir unseren Weg nicht allein gehen müssen, dass Gott an unserer Seite ist.

Einen guten 1. Sonntag nach Ostern und eine gute Woche wünscht Ihnen Kirstin Bödingmeier, Gemeindereferentin im Pastoralverbund Menden.

Autor:

Uwe Petzold aus Dortmund-Süd

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