Neues Tourismusprojekt im Sauerland
Fahrradfreundliche Gastronomie gesucht

Groß war das Interesse am Auftakt zur Aktion "Fahrradfreundliche Gastronomie". Foto: Stadt Iserlohn
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Zusammen sind wir stark. Das gilt auch für das Projekt „Fahrradfreundliche Gastronomie“, mit dem ein attraktives Angebot für sportlich aktive Gäste und Einheimische im Märkischen Kreis entstehen soll.

Gemeinsam mit den örtlichen Gastronomen, den Touristikern und Klimaschützern, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club im Märkischen Kreis sowie dem Märkischen Kreis soll der positive Trend zum „Fahrradfahren“ genutzt werden, um das innovative Projekt zu starten.

Die „Fahrradfreundliche Gastronomie“ umfasst geprüfte Gastgeber und Gastronomen, die für kleine Pannen und platte Reifen ebenso gerüstet sind wie für einen Zwischenstopp mit einem speziellen Serviceangebot für Radfahrer. Zudem stellen die Gastronomen kostenlos Strom für E-Bikes zur Verfügung und verfügen über ausreichend Sitz- und Verweilmöglichkeiten.

Für die Teilnahme an dem Projekt müssen die Gastgeber und Gastronomen Kriterien erfüllen, die auf Empfehlungen des ADFC MK basieren. Durch die Klassifizierung eines Betriebes und dessen Kennzeichnung wird signalisiert: Dieser Betrieb ist in Hinblick auf seine Fahrradfreundlichkeit geprüft und erfüllt die Voraussetzungen – hier sind Radfahrende gerne gesehene Gäste, denen unterschiedliche Services zur Verfügung stehen. „Mit dem Projekt „Fahrradfreundliche Gastronomie“ gewinnen beide Seiten – die Radfahrer, die gleichzeitig ihren eigenen Akku und den des E-Bikes aufladen können“ lacht Simone Korte vom Stadtmarketing Iserlohn und ihre Balver Kollegin, Anna Schulte ergänzt „und die gastronomischen Betriebe, die durch die längere Verweildauer und auch neue Gäste ein neues Segment erschließen.“

Starke Partner

„Das Projekt hat uns überzeugt, denn auch wir als Unternehmen möchten den Trend des Fahrradfahrens unterstützen. Gemeinschaftlich Synergien erzielen und netzwerken sind bei solch einem Projekt Gold wert“, so Carl Grote, Geschäftsführer der Goldbäckerei Grote, die mit ausgewählten Filialen am Projekt teilnehmen wird. Insgesamt ist die Goldbäckerei Grote mit 22 Standorten im Märkischen Kreis vertreten. Seit 1913 wird sie als Familienbetrieb in Balve-Langenholthausen geführt und zählt zu den Top Arbeitgebern in Südwestfalen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Goldbäckerei Grote direkt beim kreisweiten Projektstart einen starken Partner für die ‚Fahrradfreundliche Gastronomie‘ gewonnen haben“, so Anna Schulte, Tourismusförderin der Stadt Balve und dem Verein  Hönnetal/Sauerland-Touristik.

Durch die Zusammenarbeit der Städte, des ADFC MK und dem Märkischen Kreis soll durch eine flächendeckende Umsetzung des Projektes auch ein neues touristisches Segment entstehen, welches nachhaltig bearbeitet wird, um es stetig weiterzuentwickeln. Hierzu ist ein regelmäßiger Austausch mit den Gastronomen und Gastgebern bereits eingeplant. Die Projektidee liegt bei der Stadt Iserlohn und dem Verein Hönnetal/Sauerland-Touristik mit seiner Geschäftsstelle in Balve.

Vor etwa zwei Jahren initiierten das Stadtmarketing und die Abteilung für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Iserlohn gemeinsam mit dem Hönnetal/Sauerland-Touristik mit den Mitgliedsstädten Balve, Fröndenberg an der Ruhr, Hemer, Menden und Neuenrade, das Projekt. Simone Korte und Lea Schnippering (beide Stadt Iserlohn) und Anna Schulte (Stadt Balve, federführend für die Hönnetal/Sauerland-Touristik e.V.) erkannten schnell, dass man nur zusammen stark ist, „denn ein Radweg hört in der Regel nicht an der Stadtgrenze auf“ so Lea Schnippering aus der Abteilung für Umwelt- und Klimaschutz. So trugen sie das Projekt an den Märkischen Kreis und die Touristiker des Märkischen Kreises heran – mit positiver Resonanz.

Simone Korte und Anna Schulte stellten das Projekt vor. Foto: Stadt Iserlohn
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Best-Practice 

In Iserlohn wurden in den letzten Wochen und Monaten bereits die gastronomischen Betriebe angeschrieben und zum Teil auch nochmal angerufen. „Bisher konnten wir uns über zehn teilnahmewillige Betriebe freuen“ erzählt Simone Korte vom Stadtmarketing Iserlohn. Sieben Betriebe wurden bereits auf die Erfüllung der notwendigen Kriterien durch den ADFC des Märkischen Kreises geprüft – mit Erfolg. So wurden bei der groß angelegten Auftaktveranstaltung zum offiziellen Projektstart am 1. März in der Grote-Filiale im Iserlohner Nolte-Haus die Zertifikate an die Eismanufaktur Ella Stracciatella und die Volkornbäckerei Woeste (beide Wermingsen) sowie an das Nestler Restaurant (auch bekannt als Haus Schlesierland; Letmathe und Hohenlimburg) und das Restaurant Haus Schroter (Dröscheder Feld) verliehen. Dazu dürfen sich auch das R-Café in Letmathe, das Eiscafé Eis & Lecker aus Hennen sowie das Restaurant Heidebad künftig als fahrradfreundliche Gastronomiebetriebe bezeichnen. Drei Zertifizierungen stehen noch aus.

„Wir freuen uns über viele weitere Teilnehmer“ motiviert Korte auch andere gastronomische Betriebe aus Iserlohn – und natürlich auch aus den anderen Städten des Kreises „und gerne darüber hinaus“ – Teil der fahrradfreundlichen Gastronomie zu werden. „Die Kriterien sind von vielen Betrieben zu erfüllen und die Teilnahmemodalitäten denkbar einfach. Je mehr Betriebe teilnehmen und je dichter das Netz für die Radfahrer ist, desto attraktiver ist es auch“ ergänzt Lea Schnippering.

Kreis unterstützt das Projekt

„Der touristische und tägliche Radverkehr nimmt im Märkischen Kreis eine immer größere Bedeutung ein. Um den Radverkehr zu stärken, arbeitet die Kreisverwaltung derzeit gemeinsam mit den Städten und Gemeinden an einem Masterplan Radverkehrsnetz MK. Neben sicheren und komfortablen Radwegen muss aber auch die touristische und gastronomische Infrastruktur stimmen, damit eine Region für Radfahrer attraktiv ist. Daher halte ich die Initiative für vorbildlich. Eine kreisweite Angebotsausweitung der ‚Fahrradfreundlichen Gastronomie‘ lohnt sich“, sagte Detlef Krüger.

Jeder Gastronom ist  eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen und sich klassifizieren zu lassen, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Kostenloses Laden des E-Bike-Akkus (bei mitgebrachtem Lade-Equipment)
  • Fahrradständer/Fahrrad-Abstellmöglichkeiten
  • Bereitstellung eines Fahrrad-Reparatursets
  • Angebot von regionalen & kostenlosen Radkarten (kostenlose Bereitstellung durch die örtliche Tourist-Info)
  • Information zur nächsten Fahrradreparaturwerkstatt
  • Kostenlose Auffüllmöglichkeit der Fahrrad-Trinkflaschen mit Leitungswasser

Durch die Teilnahme erhält man das Zertifikat „Fahrradfreundliche Gastronomie“ sowie das werbewirksame Logo zum Aushang und für die Medien-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Darstellung auf den touristischen Internetseiten und im Tourenprogramm „Outdooractive“. Auch der Märkische Kreis unterstützt das Projekt auf seinen Social-Media-Kanälen. „Ebenso sind Flyer und die Darstellung auf den Kreis-Radfahr-Karten ein Thema“, erläutert Detlef Krüger, Kultur- und Tourismusleiter des Märkischen Kreises.

Anmeldungen nehmen die Ortstouristiker und Klimaschützer der jeweiligen teilnehmenden Orte sowie der ADFC gerne entgegen und werden in der jeweiligen Stadt noch zusätzlich beworben.

Groß war das Interesse am Auftakt zur Aktion "Fahrradfreundliche Gastronomie". Foto: Stadt Iserlohn
Simone Korte und Anna Schulte stellten das Projekt vor. Foto: Stadt Iserlohn
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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