Druckfehlerteufel

In Wirklichkeit handelt es sich nicht um einen Druckfehler sondern um einen Satz- oder Eingabefehler. Ein Druckfehler ist ein falscher Farbverlauf oder falsch eingelegtes Papier.
  • In Wirklichkeit handelt es sich nicht um einen Druckfehler sondern um einen Satz- oder Eingabefehler. Ein Druckfehler ist ein falscher Farbverlauf oder falsch eingelegtes Papier.
  • hochgeladen von Fritz van Rechtern

Eigentlich gibt es diesen allseitsbekannten Druckfehlerteufel garnicht, es handelt sich bei sogenannten Druckfehlern nämlich um Satzfehler! Heutzutage hat der/die Texteingeber/in einfach nur die falsche Taste gedrückt oder mal eine ausgelassen. Früher wurde bei Veröffentlichungen ja noch Korrektur gelesen, doch dieser Job ist auch schon lange wegrationalisiert worden. Bei Buchverlagen, da gibt es noch ein Korrekturlesen.
Nun aber zum Text aus dem Buchdruckerkalender von 1925.
Wie der "Druckfehlerteufel" in die Welt kam!
Seit Gutenberg die schwarze Kunst erfand, haben sich auch die Druckfehler eingeschlichen, die Setzer und Leser äffen. Sehr bald gab man dem Kobold, der auf diese Weise mit ernsten Dingen sein Spiel treibt, den Namen "Druckfehlerteufel." Die Bezeichnung ist bereits in den Offizinen des 15. Jahrhunderts aufgekommen, sie kam von den Druckerjungen her, die die frisch gedruckten Bogen herumtrugen. Diese Lehrlinge waren meist mit Druckerschwärze über und über beschmiert, und da den Menschen damals die Hölle und die schwarze Farbe des Gottseibeiuns noch näher lag als uns heute, so nannte man sie einfach Teufel, wozu auch der Glaube beitrug, dass es beim Drucken nicht mit rechten Dingen zugehe und die Erfinder der schwarzen Kunst mit bösen Mächten in Verbindung ständen. Nach einer Sage soll der große venetianische Drucker Aldus Manutius den Anlass zur Entstehung des Druckfehlerteufels gegeben haben. Er beschäftigte in seiner Druckerei einen dunkelhäutigen Knaben, der ihm von einem Kauffahrteischiff zurückgelassen war. Dies gab zu dem Gerede Anlass, der kleine Schwarze sei ein Teufel. Deshalb zeigte ihn der Drucker öffentlich auf dem Makte und sagte: "Hierdurch stelle ich, Aldus Manutius, Drucker der Heiligen Kirche und der Dogen, diesen "Druckerteufel" öffentlich aus, damit man sieht, dass er ein Mensch ist von Fleisch und Blut; trete man näher und zwicke ihn!" Damit beruhigte sich die Menge. Die Bezeichnung der Lehrlinge als Druckerteufel wurde aber später auf den Kobold übertragen, der die Druckfehler hervorruft, und so kam der Druckfehlerteufel in die Welt.

Autor:

Fritz van Rechtern aus Neukirchen-Vluyn

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