Als Mitglied der Piraten schäme ich mich

In letzter Zeit gab es um die Piraten die seltsamsten Meldungen, die ich nicht weiter kommentieren möchte.

Doch was mir jetzt letztens eine Berufskollegin zeigte, lässt mich doch daran zweifeln, ob ich Mitglied in einer für mich richtigen Partei bin.

Meine Kollegin hatte bei den Piraten angefragt, wie man sich in der Politik die weiteren Vorgehensweisen in Bezug auf die, auch durch die Medien, bekannt gewordenen Missstände reagieren / ändern will.

Frau F. hatte nachgefragt warum nicht endlich mal Betriebsprüfungen stattfinden, anstatt immer nur die Fahrer zu kontrollieren und auch zu bestrafen, da die aktuellen Verordnungen der EU (VO 561/2006/EG) ja schließlich auch dem Unternehmer eine Deutliche Mitverantwortung bei der Tourenplanung

Die Antwort die kam, war mehr als ein Schlag ins Gesicht eines jeden Kraftfahrers oder einer Kraftfahrerinn.

Ich Zitiere hier den exakten Wortlaut:

Als nicht praktizierende Kraftfahrer und Sohn einer Kraftfahrerin kann ich die Tendenz der Mail Frau F….. nur bestätigen.
Zum Guten Teil sind diese aber auch leider selbst schuld an den schlechten Arbeitsbedingungen, da sie sich in der Praxis nur zu oft selbst ausbeuten, um sich vermeintliche Vorteile zu sichern… oder auch nur, damit die Abläufe im Transportgewerbe überhaupt funktionieren. Dazu gehören Geschwindigkeitsüberschreitungen, Überladungen und immer noch, trotz Fahrerkarte, Überschreitungen der Lenkzeiten. Eigentlich alles, was zum Schutz der Arbeitnehmer gedacht ist.

Gruss
Hymeteron

Zitat ende.

Ich will dieser Antwort nicht komplett wiedersprechen, ABER wenn dieser Vertreter der Piraten tatsächlich Sohn einer Berufskolleginn von mir sein sollte, sollte er es besser wissen.
Sicherlich ist jeder Mensch seines Glückes Schmied. Doch in keiner anderen Branche werden mit übelsten Mitteln die Arbeitnehmer unter Druck gesetzt wie in der Speditionsbranche.

Auch hier gilt: Nicht jeder Arbeitgeber ist ein schwarzes Schaf. Aber leider der Großteil.

Jeder der sich ein wenig mit der Branche auskennt, weiß das hier der Konkurenzkampf größer ist als in keiner anderen Branche. Doch hier werden Gesetzliche Bestimmungen schon im Vorfeld seitens der Unternehmen ignoriert und auf den Fahrer abgewälzt, nur damit noch eine und noch eine Tour gefahren werden kann.

Gewerkschaften sind hier Machtlos, da gerade mal ca. 8% aller Unternehmer dieser Branche Tariflichen Bestimmungen unterliegen. Der Rest hat entweder eine OT Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband oder ist da erst gar nicht drin.

Selbst von einem beschäftigten Politiker kann ich erwarten, das er sich mit einem Thema auseinander setzt, oder zumindestens jemand anderes damit beauftragt qualifiziert zu Antworten.

Doch dieser Pirat, hat wohl die Augenklappe auf beiden Augen.

Vielleicht hätte er vorher mal bei Mutti fragen sollen, was man auf solche Anfragen am besten antwortet.

Autor:

Christian Rumpf aus Sundern (Sauerland)

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