Natur pur: Schüler erleben die Natur hautnah

Säen, pflegen, ernten -  die Schüler der Grundschule Sontumer Straße wissen jetzt wie‘s geht: Ilka Vossieg-Lembeck (Mitte) und Bettina Stirl, Lehrerinnen der Schule, betreuen den Bauerngarten der Schule auf Gut Hixholz und freuen sich mit den Schülern über die ersten Radieschenpflanzen.Foto: Jens Bangert
  • Säen, pflegen, ernten - die Schüler der Grundschule Sontumer Straße wissen jetzt wie‘s geht: Ilka Vossieg-Lembeck (Mitte) und Bettina Stirl, Lehrerinnen der Schule, betreuen den Bauerngarten der Schule auf Gut Hixholz und freuen sich mit den Schülern über die ersten Radieschenpflanzen.Foto: Jens Bangert
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Lernen auf dem Bauernhof - und das mit allen Sinnen. Für die Schüler der Grundschule Sontumer Straße ist das einmal in der Woche Schulalltag. „Grünes Klassenzimmer“ nennt sich das Projekt, das zurzeit in enger Zusammenarbeit mit dem Gut Hixholz umgesetzt wird.
Die Sonne scheint, Kinder laufen lachend hinter Schafen her oder lassen sich eine Wiese hinabrollen. Andere wieder bearbeiten, ausgerüstet mit Harke und Schaufel, einen Garten oder erforschen die Pflanzenwelt ihrer Umgebung.
Ort dieser Idylle ist das Gut Hixholz der Familie Greshake in Velbert. Dorthin nämlich fahren in diesem Schuljahr die 44 Grundschüler der Eingangsstufe der Grundschule Sontumer Straße einmal in der Woche, um den Lernort Bauernhof für sich zu nutzen.
„Der Bauerngarten ist Kernstück des Projekts Grünes Klassenzimmer. Dort wird gepflanzt, gejätet und geerntet. Doch so ein Vormittag auf dem Bauernhof birgt darüber hinaus noch unendlich viele andere Möglichkeiten des Lernens“, so Ilka Vossieg-Lembeck, Lehrerin an der Schule und Initiatorin dieses Projekts.
Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Bettina Stirl, Imke Jerosch und Gisela Jünner hat sie alles von langer Hand geplant und umgesetzt.
„Ohne die Unterstützung von Eltern und der Familie Greshake, die uns kostenlos ein großes Stück Wiese mitten auf dem Hof unter einer Kastanie zur Verfügung gestellt hat, sind solche Vorhaben schwer durchzusetzen“, so Vossieg-Lembeck. „Doch nachdem die groben Vorarbeiten, wie Zaunbau, Wiese umgraben und Geräte anschaffen abgeschlossen sind, können die Schüler inzwischen die ersten Pflänzchen sprießen sehen.“
Kaum zu glauben sei, dass tatsächlich ein großer Teil der Schüler mit Natur nicht mehr viel anzufangen wisse. Erste Reaktionen, wie „Hier stinkts!“ oder „Ihh, das fass‘ ich nicht an, das ist ja dreckig!“, waren anfänglich völlig normal. Jetzt habe sich aber schon so etwas wie Normalität bei den sechs- bis achtjährigen Schülern eingeschlichen, können die Lehrerinnen einstimmig bestätigen.
„Hier liegt der Vorteil bei einem lang angelegten Projekt. Die Kinder kommen zur Ruhe und konzentrieren sich auf das Wesentliche. Sie haben die Ruhe zu forschen, zu beobachten und die Dinge aufzunehmen. Der Event-Charakter eintägiger Veranstaltungen fällt weg und damit die Aufregung, alles auf einmal erleben zu wollen“, so die Biologin und ausgebildete Erlebnispädagogin Claudia Greshake, Bäuerin auf Gut Hixholz und Leiterin vom „Lernort Bauernhof“ mit seinen vielen Angeboten.
Und so ist es für die Erst- und Zweitklässler inzwischen ganz normal ein Mal in der Woche ihre „hofgerechte“ Kleidung anzuziehen, sprich Gummistiefel und Regenzeug 20 Minuten zum Hof zu wandern und dort alles zu lernen, was die Natur so hergibt. Besonders stolz sind die Schüler zurzeit auf ihre Radieschen und Erdbeerpflanzen, denn die sind jetzt schon recht groß. Defne, Lucie und Sinem sind sich jedenfalls einig: Der schönste Tag in der Woche ist der Bauernhof-Tag.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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