Paradies vor der Tür

Männer mit Visionen: Peter-Josef Müllenborn, Uwe Stichling und Dr. Thomas Werner   vom Wülfrather Kalkstein-Werk erlären die aktuellen Baumaßnahmen zur Wiederherstellung des Eignerbaches. �Foto: Schroeder | Foto: Schroeder
  • Männer mit Visionen: Peter-Josef Müllenborn, Uwe Stichling und Dr. Thomas Werner vom Wülfrather Kalkstein-Werk erlären die aktuellen Baumaßnahmen zur Wiederherstellung des Eignerbaches. Foto: Schroeder
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Das gesamte Gebiet des Sedimentationsbeckens Eignerbach, den Velberter Bürgern auch als „Schlammteich“ ein Begriff, wird in Zukunft ausschließlich dem Naturschutz und den Bürgern zur Naherholung zur Verfügung gestellt. Zur Zeit sind die Arbeiten zur Wiederherstellung des Eignerbaches in vollem Gange.
Zukunftsvisionen: Weidende Heckrinder auf Brachflächen, ein sprudelnder Bach sucht sich seinen Weg durch ein natürliches Bachbett und seltene Brutvögel nisten im Schilf, während leises Froschquaken die Stille unterstreicht.
Die Froschkolonien gibt es schon und auch der Heiderbach sucht sich bereits seinen Weg durch die Tönisheider Bucht. Ein Rundweg lädt zum Spaziergang oder Radfahren ein, Bänke zum Verweilen und ein Boule-Platz zum Spiel sind auch schon da.
„Hier konnte in einem ersten Schritt schon viel des Nutzungskonzepts seit Trockenlegung des Schlammteiches umgesetzt werden“, so Uwe Stichling, der bei den Rheinkalkwerken für den Umweltschutz und Genehmigungen zuständig ist.
Jetzt folgt Schritt zwei des umfangreichen Renaturierungsprojekts: 60 Jahre lang diente das Sedimentationsbecken Eignerbach der Säuberung von Rohsteinen der Wülfrather Rheinkalk-Werke. Im Jahr 2001 endete diese Nutzungsweise und Rheinkalk verfüllte das Becken mit Ausnahme des Landschaftssees. Laut Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf von Februar diesen Jahres kann nun die Wiederherstellung des Eignerbaches umgesetzt werden.
„Ziel ist es nach dem Folgenutzungskonzept, welches gemeinsam mit den Städten Velbert und Wülfrath erarbeitet wurde, den Eignerbach wieder in einem natürlichen Bachbett fließen zu lassen“, erläutert Uwe Stichling die Vorgehensweise. „Der Großteil der Flächen auf dem Eignerbach soll dem Biotop- und Artenschutz und einer landschaftsgerechten Entwicklung überlassen bleiben.“
Ähnlich wie in der Tönisheider Bucht, die seit Pfingsten dieses Jahres endgültig fertiggestellt wurde, soll das Gebiet neben seiner Biotopfunktion dem Bürger als Naherholungsgebiet zur Verfügung stehen.
„Die zirka 130 Hektar große Fläche wird ausschließlich mit im Werk nicht verwertbaren Steinen und Sanden, sogenannten geogenen Massen, verdichtet“, so Rheinkalkvermessungsassessor und Leiter der Liegenschaften Dr. Thomas Werner. „Die Wiederherstellung des Eignerbaches geschieht ebenso auf rein natürliche Art und Weise.“ Zur Profilierung des Bodens werden geogene Massen aufgebracht, damit dieser das geeignete Gefälle erhalte und eine naturnahe Bachmulde entstehen könne, so Stichling. Nach Beendigung der Arbeiten könne hier der Eignerbach Richtung Süden abfließen.
Darüber hinaus übernähme der Bach eine zweifache Funktion: Ökologisch gesehen sei er Laichgewässer, technisch gesehen ersetze er die künstliche Entwässerung der Grenzbereiche. Auch der Überlauf des Landschaftssees könne so natürlich abfließen, so dass die Pumpen dort bald Geschichte seien, so Stichling.
Rund vier Jahre wird die komplette Umsetzung des Projektes dauern, bei der auch der Ausbau des Rundwanderweges durch Verbindungsspangen geplant ist, die eine Querung des Geländes ermöglichen sollen.
Dann können die Bürger der Region tatsächlich mit dem Farrad auf dem zirka 8 Kilometer langen Rundweg ihre Kreise ziehen, vorbei an weidenden Heckrindern, Graslandschaften, Bächen und Tümpeln.
Doch bis dahin richtet sich Peter-Josef Müllenborn, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit Rheinkalk, mit einem Appell an die Velberter Bürger: „Der Rundwanderweg kann zwar während der Bauarbeiten weitestgehend uneingeschränkt genutzt werden, doch ist es unbedingt nötig, die Absperrmaßnahmen zu beachten. Neben der erhöhten Unfallgefahr durch Baustellenfahrzeuge gibt es auf dem Gelände immer noch sumpfige Stellen, in denen ein Mensch versinken kann.“ Um die baubedingten Belästigungen der direkten Anwohner so gering wie möglich zu halten, würden darüber hinaus regelmäßig die baubedingten Lärm- und Staubimmissionen geprüft.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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