Schüler des Gymnasiums Langenberg sagen "Peace"
Rund 600 Menschen setzen ein deutliches Zeichen für den Frieden

Selbst an die Vogelperspektive wurde gedacht.
 | Foto: J. Kraus, horizont TV
4Bilder
  • Selbst an die Vogelperspektive wurde gedacht.
  • Foto: J. Kraus, horizont TV
  • hochgeladen von Harald Landgraf

Mit einem Marsch durch die Langenberger Innenstadt hat das Gymnasium am Dienstag ein deutliches Zeichen für den Frieden gesetzt. Rund 600 Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte – praktisch die gesamte Belegschaft der Schule – zogen von der Pannerstraße über Froweinplatz, Kamper- und Hauptstraße zurück zum Gymnasium.

Von Reinhard Lüdeke

Langenberg. Viele trugen Plakate mit der Forderung nach Frieden, dominierende Farben waren das Blau und Gelb der Ukraine. Einige Eltern und Großeltern schlossen sich der Demonstration an, auch Bürgermeister Lukrafka und Schuldezernent Gerno Böll waren unter den Teilnehmern.
„Es wurde viel über die aktuellen Ereignisse gesprochen, das Bedürfnis war da“, erläutert Jennifer Eikenberg den Hintergrund der Demonstration. Die Lehrerin ist für die Öffentlichkeitsarbeit der Schule zuständig. „Das Thema wurde oft auch im Unterricht aufgegriffen“, ergänzt der 16-jährige Paul. Wie im Kollegium kanalisierte sich bei den Schülern der Wunsch, etwas zu unternehmen, fügt Schülersprecherin Paulina Kley hinzu.
Gemeinsam wurde innerhalb weniger Tage der Friedensmarsch vorbereitet. In den Kunststunden wurden zum Beispiel Plakate gemalt. „Das Thema ist selbst bei den Kleinen präsent“, meint Titus, 14 Jahre alt.
Seinen Mitschüler Felix beschäftigt das Geschehen ebenfalls: „Ich habe aber großes Vertrauen, dass der Krieg nicht hier herüberkommt“, sagt der 15-Jährige. Für viele ist die Demo auch eine Möglichkeit, dem Gefühl der eigenen Machtlosigkeit zu begegnen und zugleich ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu setzen. Für Titus und Felix ist es zudem nicht die erste Friedensdemo: „Die in Köln war mit tausenden von Menschen richtig groß, das war schon beeindruckend“, sagt Titus.
„Die Demo ist auch ein Zeichen für die Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind“, sagt ebenfalls Daniela Tießen. Die Mutter zweier Töchter ist mit einigen anderen Müttern mitmarschiert. „Eine richtig gute Aktion. Es ist wichtig, dass die Kinder sehen: Sie können etwas tun“, findet Daniela Peschl, die mit Sohn Leo (neun Jahre) teilgenommen hat. Endpunkt des Marsches war der Sportplatz im Nizzatal. Auf dem Spielfeld formierte sich der Demonstrationszug zu einem riesigen „Peace“-Zeichen. Das eindrucksvolle Symbol wurde mit mehreren Drohnen im Bild festgehalten.
Mit einer Durchsage über die Lautsprecheranlage bedankte sich Direktor Markus Ueberholz für die Teilnahme am Friedensmarsch. Dieser setze ein wichtiges Zeichen, „dass wir auch und gerade als Schule für den Frieden einstehen.“ Die Demonstration erinnere nicht nur an den Krieg in der Ukraine, sondern auch an alle anderen Konflikte weltweit, die Kindern alles nehmen, nicht zuletzt die Möglichkeit, zur Schule zu gehen, so der Schulleiter: Deshalb habe man sich auch bewusst dafür entschieden, den Friedensmarsch während der Unterrichtszeit stattfinden zu lassen. In der anschließenden Schulstunde wurde angeboten, bei Bedarf über den Krieg und seine Auswirkungen, über Ängste und Gefühle zu reden.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.