Erinnerungen an den 11. September 2001

Natalie Dreher-Leier erinnert sich noch heute gut an ihren 31. Geburtstag, der Tag, an dem die Welt den Atem anhielt. | Foto: Erich Dorau
  • Natalie Dreher-Leier erinnert sich noch heute gut an ihren 31. Geburtstag, der Tag, an dem die Welt den Atem anhielt.
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Es sollte eine ganz normale kleine Familienfeier werden. Ein paar Freunde, die Eltern, Mann und Kind. Doch dann kam alles ganz anders.
Zehn Jahre ist es nun her, als uns die Schreckensmeldungen aus New York erreichten. Viele Menschen können sich noch genau daran erinnern, was sie zu diesem Zeitpunkt gerade machten, denn danach war nichts mehr wie es vorher war.
Wenn sich Natalie Dreher-Leier heute an den 11. September 2001 erinnert, kann auch sie sich noch glasklar an alles erinnern. Eigentlich wollte sie in lockerer Runde ihren 31. Geburtstag feiern. „Ich hatte Kuchen gebacken und alles vorbereitet. Der Tisch war gedeckt und der Kaffee gekocht. Minütlich rechnete ich damit, dass es klingelte“, erinnert sich die heute fast 41-Jährige an ihren Geburtstag. Die kleine Tochter habe noch geschlafen und es sei ruhig gewesen in der Wohnung. Radio habe sie damals nicht gehört, doch mit der Zeit sei sie nervös geworden.
„Von meinen Eltern war ich Pünktlichkeit gewöhnt. Doch als die Zeiger der Uhr bald nach drei anzeigten, hatte ich schon ein komisches Gefühl.“ Kurz zuvor war eine Boeing 767 der American Airlines in den nördlichen Turm des World Trade Centers in New York gestürzt. Eine zweite Boeing rammte wenige Minuten später den südlichen Turm des Centers und verursachte eine verheerende Explosion. Doch davon hatte das Geburtstagskind bis dahin nichts mitbekommen. Als dann endlich ihre Mutter anrief, konnte sie kaum glauben, was diese ihr sehr aufgeregt versuchte zu erklären.
„Erst dachte ich, sie hätte da etwas falsch verstanden, doch irgendwann wurde mir klar, dass etwas wahnsinnig Schreckliches passiert sein musste. Als es dann Sturm schellte und meine Freundin Karin hereingestürzt kam, an mir vorbei lief und den Fernseher einschaltete, sah ich die ersten Bilder.“ Fassungslosigkeit und Schock dominierten dann den weiteren Verlauf des Nachmittags. Nach und nach trudelten die Gäste ein und man schaute gemeinsam die Berichterstattung und die danach folgenden Ereignisse.
„Mein Geburtstag war natürlich komplett in den Hintergrund geraten. Ich glaube der eine oder andere hat sogar vergessen zu gratulieren“, erinnert sich die Velberterin, doch das sei in diesem Augenblick natürlich totale Nebensache geworden. „Auf allen Kanälen wurden die schrecklichen Bilder gezeigt. Der Angriff auf das Pentagon, das Einstürzen der Twin-Tower, gemeinsam sahen und hörten wir eine Schreckensnachricht nach der anderen.“ Natürlich habe man nebenbei Kaffee getrunken und den Kuchen gegessen, doch der Schock saß tief, man diskutierte viel und irgendwann löste sich die kleine Geburtstagsrunde mit fassungslosem Schweigen auf.
An eines erinnert sich Natalie Dreher-Leier heute noch gut: „Die Angst kam erst abends, als ich meine damals einjährige Tochter auf dem Arm trug. Eine tiefe Verunsicherung beschlich mich und ich fragte mich, wie unsere Zukunft jetzt wohl aussehen würde.“

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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