Soziales Engagement mit Herz und Nachhaltigkeit

Allein in Velbert gibt es 15 rechtlich selbständige Stiftungen, Tendenz steigend. Nachhaltigkeit und der Wunsch sein Lebenswerk sinnvoll für die Gemeinschaft angelegt zu wissen sind meist die Motivation der Stiftungsgründer.
Die Beweggründe sind häufig unterschiedlich, doch eines haben alle Stiftungsgründer gemein: Sie wollen ihr privates Vermögen nachhaltig und sinnvoll anlegen. Während die einen, und das sind über 90 Prozent aller Stiftungen, gemeinnützig sind und somit ein soziales Projekt oder eine bestimmte Gruppe unterstützen, wollen die anderen ihr Lebenswerk und Erbe vor der Zersplitterung schützen und erhalten.
Der Velberter Horst Künzer ist so ein Stiftungsgründer. „Als seine Frau Rotraud an Krebs starb, gründete er auf ihren Wunsch die ‚Rotraud und Horst Künzer-Stiftung‘ zur Unterstützung krebskranker Kinder“, so Martin Bednarz, im Private Banking bei der Sparkasse HRV für das Generationenmanagement zuständig. „Ein Beratungsgespräch brachte schnell Klarheit daüber, dass Horst Künzer mit seiner Stiftung einen Beitrag leisten will, um betroffenen Kindern nachvollziehbar einen Nutzen zu bringen, sei es auf dem Gebiet der Forschung oder im Bereich von Diagnose, Therapie und medizinischer Versorgung.“
Gerade hier sieht Stiftungsberater Bednarz auch einen der vielen Vorteile einer Stiftung. Dadurch, dass Stiftungen häufig vor Ort wirken und dadurch eine hohe Transparenz aufwiesen, könne leichter nachvollzogen werden, ob und wie das Geld bei den Bedürftigen ankomme.
„Die Nachhaltigkeit ist ein weiteres großes Pro einer Stiftung. Während eine Spende zeitnah verwendet werden muss und ihr guter Zweck damit gewissermaßen schnell verpufft ist, wirkt eine Stiftung ewig, denn das Kapital bleibt ja erhalten“, so Bednarz, der Stiftungsgründern mit Rat und Tat zur Seite steht und die entsprechenden Kontakte zu Stiftungsverbänden und Aufsichtsbehörden herstellt.
Aber es geht auch ganz ohne diese Instrumentalien, erzählt Bednarz beeindruckt. So gäbe es unter den Velbertern durchaus Beispiele einer Stiftung, die nach einem entsprechenden Beratungsgespräch bei ihm ins Leben gerufen wurde, ohne an eine Stiftungsagentur vermittelt worden zu sein. Meist kinderlos, wollten die Stifter, die, wie auch in diesem Fall, häufig lieber anonym blieben, benachteiligte Kinder mit Hilfe einer Stiftung dauerhaft unterstützen. Der Gedanke Gutes tun zu wollen und etwas von seinem eigenem Glück an andere weiter zu geben, sei bei den meisten Stiftungsgründern der Hauptbeweggrund, auch wenn dies nicht selten „nicht an die große Glocke“ gehängt werden solle, so Bednarz. „Häufig möchten die Stifter nicht, dass das persönliche oder auch nachbarschaftliche Umfeld über die gute Tat informiert ist.“
Bei einer Stiftung müsse es sich darüberhinaus nicht um Millionen handeln, so der erfahrene Stiftungsberater. „Ich denke dabei an eine Stiftung, deren Ertrag von rund 1.500 Euro pro Jahr den Herzenswunsch eines Kindes des Düsseldorfer Kinderhospiz erfüllt.“ Auch seien Bürgerstiftungen in manchen Städten im Kommen. Ratingen und Wuppertal habe sie schon umgesetzt, so der Finanzexperte. Der Vorteil liege hierbei auf der Hand. Bürgernahe Dinge, die die Stadt in Zeiten leerer Kassen nicht mehr finanzieren könne, würden von so einer Stiftung übernommen, wobei die Beteiligung der Bürger durch Spenden an die entsprechenden Stiftungen möglich sei.
Grundsätzlich sei der Stiftungsgedanke im Aufwind. Bednarz: „Eine Stiftung ist wie ein Obstbaum, bei dem nur die Früchte geerntet werden dürfen. Der Rest ist Pflege.“

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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