Second-Hand als Starthilfe

In der „Spielbar“ wird eine große Anzahl an Gesellschaftsspielen und Puzzles zum Verkauf angeboten.
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  • In der „Spielbar“ wird eine große Anzahl an Gesellschaftsspielen und Puzzles zum Verkauf angeboten.
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Von außen wirkt das Bürogebäude an der Bernsaustraße fast verlassen. Aber drinnen tobt das Leben. Dort hat das S.O.S.-Team (sozial orientierter Service) im Jahr 2010 die Arbeit aufgenommen.

Es wirkt wie in einem Second-Hand-Kaufhaus. Carola Schröder, gemeinsam mit Michael Adler Leiterin des Projektes, führt von Zimmer zu Zimmer und hat für jeden Raum den passenden Namen: Spielbar, Buchbar und Tragbar, hinzu kommen der „Luxus-Trödel“ und das Kinderparadies. Entsprechend sind die Angebote: Vom Gesellschaftsspiel bis zum Kristallglas, vom Herrenanzug bis zum Stillkissen, vom Kinderfahrrad bis zum Damenrock und aktuellen Bestsellern bis zu Kinderschuhen reicht die Palette an Second-Hand-Produkten, die dort und in der Boutique „Tragbar“ in der Nevigeser Innenstadt preisgünstig abgegeben werden. Übrigens an jedermann, wie die Projektleiterin betont.
Das ist aber nicht alles: Am Laufen halten den Laden zwischen 20 und 30 Menschen, die seit Jahren vergeblich nach Arbeit suchen, so genannte Ein-Euro-Jobber, Mitarbeiter und Ehrenamtliche. Carola Schröder nennt sie „die Belegschaft“, und die hat vielfältige Aufgaben: Spenden annehmen und sortieren, Kleidung waschen, bügeln und ausbessern, Reparaturen durchführen, Spendeneingänge katalogisieren, und, und, und.
„Bei uns spürt die Belegschaft, dass sie gebraucht wird. Jede Aufgabe ist wichtig, um den Gesamtbetrieb aufrecht erhalten und Kundenwünsche berücksichtigen zu können“, sagt Schröder.
Im Untergeschoss des Firmengebäudes etwa haben die Mitarbeiter neuerdings Umkleidekabinen getischlert - inklusive Beleuchtung, schließlich sollen die Kunden die Passform der Kleidung beurteilen können.
Diese Sinnhaftigkeit der Arbeit sorgt bei der Belegschaft für das Gefühl, gebraucht zu werden. Außerdem haben sie in den sechs Monaten, in denen sie für das S.O.S.-Team tätig sind, eine Tagesstruktur, sind in der Regel motiviert und haben Freude an der Arbeit. „Bei uns ist der Krankenstand sehr niedrig“, betont Schröder.
Das Konzept würde allerdings nicht aufgehen, wenn die Spendenbereitschaft der Bevölkerung nicht so groß wäre: „Das ist schon klasse, wie wir unterstützt werden“, sagt Adler und bedankt sich für die Bereitschaft zu spenden und bei der Firma PSI AG, die die Räumlichkeiten großzügig zur Verfügung stellt.
Vielleicht liegt es daran, dass fast alles angenommen wird. „Nur bei Produkten, die bei uns absolut nicht verkäuflich sind, lehnen wir hin und wieder dankend ab“, erklärt Adler.
Die Kunden wissen das vielfältige Angebot zu schätzen. So kommen nicht nur Menschen aus dem näheren Umkreis, sondern auch aus Essen, Wuppertal oder Bochum regelmäßig nach Neviges, um Ware aus zweiter Hand einzukaufen.

In der „Spielbar“ wird eine große Anzahl an Gesellschaftsspielen und Puzzles zum Verkauf angeboten.
Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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