Im Märzen, der Bauer die Gülle ausbringt...

Ausbringen von Gülle bei Xanten, März 2012
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..sie fließt über Felder und stinkt, je nach Wind. Natürlich, auf dem Lande duftet die Luft eben mal anders. Doch in den 70er Jahren roch es irgendwie heimeliger. Der Grund: die ausgebrachten Tierexkremente waren vermischt mit Feststoffen, wie Stroh. Dieser Festmist milderte durch chemische Prozesse die Lufthygiene. Heute wird reine Gülle verstromt, deren ätzender Geruch nach Ammoniak bei Menschen tränende Augen und Reizungen der Atemwege hervorrufen kann. Gut, die Landwirte müssen die Gülle, die bei der üblichen Massentierhaltung und Bodenhaltung ohne Einstreu anfällt, nun mal entsorgen. Doch zudem kaufen sie noch Material ein, oft aus den benachbarten Niederlanden oder Belgien Was da alles auf heimischen Acker aufgebracht wird, kann harmlos oder falsch behandelt worden sein. So, wie Reste aus niederländischer Champignonzucht vor einigen Jahren auf einem Acker von Xanten. Sehr zur Freude von vielen Pilzfreunden. Die ernteten überrascht aber eifrig die auf einer landwirtschaftlichen Fläche eher untypischen Feldfrüchte. Es kann aber auch äußerst bedenklich sein, wie das Ausbringen von mit PFT verseuchten Klärschlamm. Von den Feldern gelangte die hochgiftige Chemikalie ins Grundwasser. Gegen die Verursacher wurde kürzlich von dem dem Landgericht Paderborn hohe Geldstrafen ausgesprochen. Es existiert natürlich auch eine Gülleverordnung, die vorschreibt, ob und wie derartige Stoffe verteilt werden dürfen. Nur, wer kontrolliert das? Auf Anfrage teilte das Umweltministerium NRW mit, dass die Einhaltung der Vorschriften stichprobenartig von den zuständigen Behörden erledigt wird. Gülle ist ein durchaus sinnvoller Dünger in der Landwirtschaft, wenn die düngerechtlichen Vorgaben beachtet werden. Andererseits kann man wohl auch darüber grübeln, warum derartiges, großflächiges Aufbringen von Tierexkrementen grundsätzlich erlaubt ist, die Politik aber Prüfungen privater Kanalanschlüsse wegen möglicher, gesundheitlicher Gefährdungen vorschreibt? Ammoniak ist schließlich nicht nur ein Geruchsproblem, sondern verunreinigt Böden und Grundwasser.

Autor:

Udo Watzdorf aus Xanten

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