Giftwolke hält das ganze Ruhrgebiet in Atem

Der Blick auf die Wolke aus Richtung Duisburg-Rheinhausen
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Die Lagerhalle eines Düngemittelherstellers im Krefelder Hafen geht aus noch ungeklärter Ursache in Flammen auf. Die Feuerwehr ist schnell vor Ort. Doch durch den Brand werden Schadstoffe frei, die nun in einer Wolke über den Rhein nach Duisburg und Bottrop ziehen. (Aktuelle Informationen am Ende des Berichtes).

Im Krefelder Hafen ist die Lagerhalle eines Düngemittelbetriebs in Flammen aufgegangen. Es hänge eine Schadstoffwolke in der Luft, die Richtung Duisburger Süden ziehe, sagte ein Feuerwehrsprecher in Nordrhein-Westfalen.

Bewohner würden über Sirenenalarm und das Radio informiert. Wie schädlich die Gase seien, werde derzeit gemessen. Aktuell zieht die Wolke Richtung Bottrop. Auf dem Bild sieht man die Wolke aus der Richtung Duisburg-Rheinhausen.

Die Bürger sollten die Türen und Fenster geschlossen halten, so lange noch nicht klar sei, wie schädlich die Gase seien, hieß es weiter. Radio Duisburg warnt auch Klimaanlagen sollten ausgeschaltet bleiben, Kinder solle man nicht in die Schule schicken. Derzeit sind Experten des Landesumweltamts im Einsatz und messen die Werte der Gaswolke. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte dem Radiosender, dass erste Ergebnisse innerhalb der nächsten 45 Minuten vorlägen.

Die Duisburger Polizei meldet das alle Schulkinder die schon in der Schule sind, sicherheitshalber bis 14.00 Uhr dort bleiben müßen.

Derzeit sind Experten des Landesumweltamts im Einsatz und messen die Werte der Gaswolke. Verstärkter Geruch nach zweitem Schub. Die Lagerhalle sei 50 mal 120 Meter groß und brenne seit dem Morgen in voller Ausdehnung.

Mehr als 120 Feuerwehleute aus Krefeld und Duisburg seien im Einsatz. Laut Radio Duisburg ist nun auch die freiwillige Feuerwehr im Einsatz. Das Feuer brenne immer noch. Im Radio war von einem zweiten Schub die Rede, der sich durch verstärkten Geruch bemerkbar mache. In ganz Rheinhausen macht sich mittlerweile ein stinkender Geruch breit.

Eine Augenzeugin aus dem Duisburger Süden berichtete, dass der Stadtteil Mündelheim von beißendem Rauch eingehüllt ist. "Man kann kaum atmen, es stinkt nach Rauch, die Sicht ist schlecht. Die Häuser versinken in einer blauen Rauchwolke", sagte sie. "Das ist ziemlich apokalyptisch hier."

Eine Sprecherin der Polizei Duisburg sagte : „Mittlerweile hat sich die Wolke über das ganze Ruhrgebiet ausgedehnt.“ Betroffen sei neben Krefeld und Duisburg auch Düsseldorf.

„Radio Duisburg“ meldete die erste Schadstoffwolke sei mittlerweile in Recklinghausen. Das liegt rund 70 Kilometer von Duisburg entfernt. Außerdem bildet sich in Krefeld eine zweite Wolke. Eine Hörerin von erzählte dem Sender, sie habe nach dem Gang zum Bäcker „Reizhusten und einen flauschigen Geschmack im Mund“ gehabt. Bei Siemens in Mülheim müssen deswegen die Fenster geschlossen bleiben.

Seit über 100 Jahren werden in der Krefelder Firma Compo Düngemittel produziert. Das Unternehmen ist international tätig, vertreibt biologisch-chemische Produkte wie Spezialdüngemittel für professionelle Anwender. Darüber hinaus aber auch Blumenerde für den Privatgebrauch.

Im Mittelpunkt der Produktion stehen die Düngemittel NovaTec, das schwefelhaltig ist, und Blaukorn sowie umhüllte Düngemittel wie Basacote und Flüssigdünger wie Kamasol oder die Vitanica-Linie. Das Krefelder Werk gehört zu den wichtigsten Produktionsstätten des Konzerns in Europa.

Eltern sollten ihre Kinder weder in Schule und Kindergarten schicken, noch draußen spielen lassen! Die regionalen Radiosender informieren über den aktuellen Stand.

Die Stadt Krefeld hat ein Infotelefon geschaltet. Unter (02151) 19700 erhalten Bürger aktuelle Informationen zum Brand. Auch auf der Internetseite der Stadt soll es aktuelle Informationen geben, die Seite war am Morgen wegen des großen Ansturms allerdings nicht erreichbar.

Die gigantische Rauchfahne verdunkelte den Himmel im Ruhrgebiet, und war sogar im 20 Kilometer entfernten Düsseldorf zu sehen.

Die Stadt Duisburg meldet offiziell auf Ihrer Homepage :

"Die aktuellen Schadstoffmessungen des Landes und der Stadt haben im Duisburger Süden und im Westen weiterhin keine kritischen Werte ergeben. Auch Messungen der benachbarten Städte bestätigen die Ergebnisse. Der Regen hat nach Angaben von Umweltexperten außerdem Schadstoffe verdünnt und Rußpartikel ausgewaschen. Aus diesem Grund hat der Krisenstab der Stadt beschlossen, dass die Schulen ab sofort den Normalbetrieb fahren können und die Kinder je nach Stundenplan nach Hause gehen können. Die Schulen werden informiert.

Die Brände in den Lagerhallen der Düngemittelfirma sind nach Angaben der Krefelder Feuerwehr unter Kontrolle oder gelöscht. Dennoch wird noch für längere Zeit mit Rauchentwicklung gerechnet. Weitere Messungen - auch im Duisburger Norden - sollen noch im Laufe des Tages folgen."

Wegen des Großbrandes in Krefeld wurde gestern kreisweit Katastrophenalarm ausgelöst. Der Heulton hatte die Bevölkerung verunsichert. Akustische Entwarnung blieb aus. Gefahr bestand nicht. Der Fall wird nun aufgearbeitet.

Informationsticker:

10.19 Uhr: Nach neusten Informationen wurde nun die Rheinschifffahrt zwischen Düsseldorf-Wittlaer und Rheinhausen gesperrt. Die Kaptiäne werden informiert und die Wasserschutzpolizei positioniert sich auf dem Fluss.

10.26 Uhr: Laut ersten Messungen des Landesumweltamtes ist der dunkle Qualm ungiftig.

10.33 Uhr: Im derzeit am stärksten von der Rauchwolke betroffenen Duisburger Vorort Mündelheim hätten die Stickoxid-Werte unter der Nachweisgrenze gelegen, sagte ein Lanuv-Sprecher.

10.35 Uhr: Die Rheinbrücke der B288 in Richtung Duisburg ist zurzeit wegen des Großbrandes gesperrt.

10.36 Uhr: Die Polizei sperrt die Umgebung um die Fabrik großräumig ab. Die Beamten, die zurzeit auf Streife sind, sind dazu angehalten, die Lüftung ihrer Autos auf Umluft zu stellen.

10.43 Uhr: Technischer Leiter Feuerwehr Krefeld (Jörg Rosin) meldet "Brand ist unter Kontrolle"

10.57 Uhr: Die Ammoniak-Konzentration in der Luft ist nach Messungen des Landesumweltamtes NRW nicht für den Menschen gefährlich.

11.00 Uhr: Das Feuer ist nach Angaben der Feuerwehr mittlerweile unter Kontrolle.

11.02 Uhr: Auch wenn der Rauch ungefährlich ist, kann er bei empfindlichen Menschen mit Vorerkrankungen Atemprobleme hervorrufen. Experten raten in solchen Fällen, sofort den Notruf zu wählen.

11.16 Uhr: Essen ist zwar nicht akut betroffen, trotzdem hat die dortige Feuerwehr eine Info-Hotline geschaltet. Sie ist unter der Telefonnummer 0201/1237888 zu erreichen.

11.25 Uhr: Die Rauchwolke lag am Mittag über der ganzen Stadt Duisburg. Sie zog in Richtung Mülheim weiter. Duisburg informiert die Bürger auf ihrer Internetseite.

11.29 Uhr: Laut Augenzeugen im äußersten Norden Duisburgs wurde es dort sogar kurzzeitig diesig und der Qualm stank stark.

11.23 Uhr: Der Wind hat sich gedreht – und weht die Wolke Richtung Moers. Betroffen ist der östliche Bereich der Stadt, teilt die Feuerwehr mit. Vor allem Anwohner in Hochstraß, Westerbruch, Meerbeck und Meerfeld sollten Fenster und Türen schließen. Die Moerser Feuerwehr führt mit Einsatzwagen, die Polizei mit Hubschraubern eigene Messungen durch.

11.33 Uhr: Die Stadt Oberhausen gibt derweil auf ihrer Internetseite Entwarnung.

11.34 Uhr: Augenzeugen in Krefeld-Uerdingen berichten, dass der Rauch ähnlich wie Platzpatronen von Spielzeugpistolen riechen würde.

11.36 Uhr: Bewohner der Mülheimer Stadtteile Speldorf, Styrum und Dümpten sollen ihre Fenster und Türen weiterhin geschlossen halten - das aus der Internetseite der Stadt Mülheim an der Ruhr hervor. Dort wird zudem betont, dass es sich um eine "rein vorsorgliche Handlungsempfehlung" handelt.

11.40 Uhr: Am Krefelder Rheinufer hat die Rauchwolke nun Bodenkontakt. Der Verwaltungsturm der Bayerwerke ist ganz in den Qualm gehüllt.

11.42 Uhr: Zwischen Düsseldorf-Wittlaer und Rheinberg-Orsoy ist der Rhein auf einer Länge von knapp 40 Kilometern gesperrt, teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein mit. Wann die Sperrung wieder aufgehoben wird, ist noch unklar.

11.44 Uhr: Der Flugverkehr ist indes nicht beeinträchtigt. "Vom Tower des Düsseldorfer Flughafens ist die Rauchwolke zwar sichtbar gewesen, der Rauch ist aber nördlich etwa parallel zur Landebahn vorbeigezogen", sagte der Sprecher der Deutschen Flugsicherung in Nordrhein-Westfalen, Michael Fuhrmann.

11.48 Uhr: Auch in Ratingen wurden an vorab definierten Messpunkten in Lintorf und Breitscheid Messungen durchgeführt. Alle Messergebnisse blieben nach Angaben der Feuerwehr aber bislang ohne jeglichen Hinweis auf eine Schadstoffbelastung auf dem Ratinger Stadtgebiet.

11.50 Uhr: Die Duisburger sind sauer: Sie fühlen sich zu spät informiert - erste Radiomeldungen hätte es erst um kurz nach 8 Uhr gegeben, die Sirenen habe man bis eine Stunden nach Ausbruch des Brandes gar nicht gehört.

11.55 Uhr: Das Feuer ist weitgehend unter Kontrolle. Nach Angaben der Feuerwehr werden nun Glutnester gelöscht - die Beamten rechnen allerdings damit, noch bis spät in die Nacht im Einsatz zu sein. Wie lange die Straßen rund um den Brandort gesperrt bleiben, ist zurzeit unklar. Auf der Rheinbrücke der B288 war die Sicht aufgrund der Rauchwolke zeitweise gleich null.

12.02 Uhr: Etwa 300 Feuerwehrleute aus Duisburg und Krefeld sind zurzeit am Brandort im Einsatz.

12.04 Uhr: Werksleiter Heinrich Leymann berichtet, dass in der Lagerhalle der Fabrik gegen 7 Uhr insgesamt 42.000 Tonnen Rohstoffe und Fertigprodukte für sogenannte mineralische Mehr-Nährstoffdünger in Brand geraten seien. Die etwa 50 mal 120 Meter große Halle brannte in voller Ausdehnung. Fabriken und Produktionsstätten in der Nähe der brennenden Lagerhalle wurden vorsorglich evakuiert.

12.06 Uhr: Die Warnung für Essen wurde wieder aufgehoben - die Stadt dankt den Medien für die schnelle Aufklärung.

12.19 Uhr: Zwischenzeitlich wurde auch im Chempark Krefeld Alarm ausgelöst, heißt es auf der Facebook-Seite der Stadt Duisburg. Dieser wurde bereits aber wieder aufgehoben.

12.21 Uhr: Auf ihrer Facebook-Seite weist die Stadt Duisburg explizit darauf hin, dass es in Duisburg noch keine Entwarnung gibt. Es werden weitere Messungen im Duisburger Norden durchgeführt.

12.25 Uhr: Die Rauchwolke zieht in Richtung Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe. Messwagen sind unterwegs.

12.37 Uhr: Die Warnungen für das Essener Stadtgebiet wurden aufgehoben, weil Messungen keine Hinweise auf gesundheitsschädliche Schadstoffkonzentrationen ergeben haben. Fenster und Türen können in Essen wieder geöffnet werden, Schüler dürfen wieder auf den Pausenhof.

12.41 Uhr: Nun führt die Rauchwolke doch zu Beeinträchtigungen am Düsseldorfer Flughafen. "Wir müssen aufgrund des Qualms den Flugverkehr Richtung Norden umleiten", berichtet Michael Fuhrmann, Sprecher der Deutschen Flugsicherung NRW. "Es kann im Bereich Krefeld deswegen verstärkt zu Fluglärm kommen." Die Flugzeuge werden westlich an der Rauchwolke vorbeifliegen. Nach Angaben des Sprechers wird es aber nicht zu Flugausfällen oder Verspätungen kommen.

12.48 Uhr: Weiter ziehen Rauchwolken über große Teile der Stadt Duisburg - teilweise Sinken Partikel als Niederschlag herab, Brandgeruch ist bis in die nördlichen Stadtteile wahrzunehmen. Das teilte die Stadt Duisburg auf ihrer Internetseite mit. Der Krisenstab hat derweil noch keine Entwarnung gegeben. Erst sollen weitere Messungen in den Niederschlagsgebieten vorgenommen werden.

12.52 Uhr: Immissionsschutzexpertin Claudia Baitinger vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) kritisiert, dass die Behörden den Qualm für unbedenktlich erklärt haben: "Solange nicht klar ist, welcher Art die dort lagernden und in Brand geratenen Düngemittel sind, lassen sich keine genauen Angaben zum Schadstoffgehalt der Brandgase machen."

12.56 Uhr: Auch die Feuerwehr aus Kleve ist bei dem Großbrand im Einsatz. Die Beamten konnten nur unter Atemschutz zum Brandort vorrücken.

12.58 Uhr: Zwei Mitarbeiter der betroffenen Firma haben nach Angaben eines Sprechers der Stadt Krefeld Rauchvergiftungen erlitten.

13.04 Uhr: Bei Messungen wurde die Luft auf Chlor, Salzsäure, Phosgen und Stickstoffverbindungen untersucht. Laut Angaben des Landesumweltamtes seien aber keine schädlichen Schadstoffkonzentrationen in der Luft.

13.05 Uhr: Der Betreiber des brennenden Lagers schätzte die Gefahr für die Bevölkerung als gering ein. Es entstünden zwar beim Verbrennen der Düngemittel "gewisse Dämpfe", sagte der Geschäftsführer des in Münster ansässigen Herstellers Compo, Jens Averdiek, einem TV-Sender. Die brennenden Materialien seien aber "allesamt keine Gefahrgutstoffe"

13.10 Uhr: Ein Pressesprecher der der Compo GMbH mit Sitz in Münster sagte, es habe eine Lagerhalle gebrannt. In dieser Halle seien 33.000 Tonnen Chemikalien gelagert. 13.000 Tonnen davon seien Rohstoffe zur Düngemittel-Herstellung, im wesentlichen Nitrat- und Phosphatverbindungen. Zudem lagerten in der Halle 20.000 Tonnen granulierter Naturstoffdünger, ein fertiges Produkt der Firma. Durch die große Menge der Substanzen habe sich der Brand als Schwelbrand entwickelt. Die Brandursache sei noch nicht geklärt, das Feuer sei um 7.10 Uhr entdeckt worden. Die Mitarbeiter der Firma wurden evakuiert. Es habe auf dem Gelände keine Verletzten gegeben.

13.23 Uhr: Auch in Wesel gab es gegen 12 Uhr einen Sirenenalarm. Da waberte der Qualm schon über den südlichen Teil der Stadt. Eine Stadtsprecherin betonte gegenüber unserer Redaktion, dass es sich bei dem Alarm um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt habe.

13.34 Uhr: Die Schulkinder in Duisburg dürfen - je nach Stundenplan - nun die Schule verlassen und nach Hause gehen. Laut Angaben von Umweltexperten hat der Regen Schadstoffe in dem Qualm verdünnt und Rußpartikel ausgewaschen. Das gibt die Stadt Duisburg auf ihrer Internetseite bekannt.

13.39 Uhr: Die Brände in der Lagerhalle sind zwar unter Kontrolle, die Feuerwehr rechnet aber trotzdem für längere Zeit mit Rauchentwicklungen, heißt es auf der Internetseite weiter. Eine offizielle Entwarnung gibt es jedoch noch nicht.

13.49 Uhr: Die Bezirksregierung Düsseldorf hat die Alarmbereitschaft 4 ausgelöst. Das bedeutet, dass auch die Feuerwehren aus Düsseldorf, Mettmann und Neuss nun in Krefeld eingesetzt werden. Laut Feuerwehrsprecher Heinz Engels koordiniert die Düsseldorfer Wehr den Einsatz. Man werde mit rund 40 bis 50 Einsatzfahrzeugen von Düsseldorf aus im Verbund nach Krefeld fahren. Dort werden die Einsatzkräfte gegen 15.30 Uhr eintreffen und die Kollegen ablösen, die bisher im Einsatz waren. Wie lange der Einsatz noch dauert, sei nicht absehbar, so Engels. Man werde aber wahrscheinlich noch am Mittwoch mit der Brandbekämpfung zu tun haben.

13.56 Uhr: Jedes vierte Flugzeug, das heute vom Düsseldorfer Flughafen startete, musste nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa der von Krefeld aufsteigenden Rauchwolke ausweichen.

14 Uhr: Die Lagerhalle ist mittlerweile völlig niedergebrannt, berichtete eine Sprecherin der Stadt Krefeld. Zwischenzeitlich hatten die Flammen auf eine zweite Halle übergegriffen

14.16 Uhr: In unmittelbarer Nähe zum Brandort liegt in Uerdingen die Edith-Stein-Grundschule. Dort reagierten die Kinder vor allem mit Verwirrung auf den Qualm. "Erst war der Rauch die große Attraktion, dann haben sich die Kinder Sorgen gemacht und zum Teil auch geweint", so eine Lehrerin. Die Eltern konnten ihre Kinder, falls gewünscht, direkt von der Klassentür abholen. Die Schüler wurden aber auch bis 14 Uhr betreut. Fenster und Türen hielten die Lehrer geschlossen.

14.27 Uhr: Die Firma Compo äußert sich in einer Pressemitteilung zu dem Brand. "Wir entschuldigen uns in aller Form für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen durch den Vorfall entstanden sind. Gleichzeitig wollen wir Ihnen für Ihre Geduld danken, die Sie während der Feuerwehrarbeiten bisher aufgebracht haben. Der Einsatzleitung, den vielen ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern der eingesetzten Feuerwehren und den Vertretern der lokalen Behörden sind wir für die äußerst engagierte Unterstützung zu großem Dank verpflichtet", sagte Jens Averdiek, Geschäftsführer der COMPO.

15.53 Uhr: Die Brücke der B288 in Richtung Duisburg bleibt vorerst gesperrt. Um 17 Uhr tagt der Krisenstab erneut. Erst dann wird entschieden, wie es weiter geht.

16.02 Uhr: Der Krisenstab in Duisburg hat soeben beschlossen, dass Fenster und Türen geöffnet und Klimaanlagen wieder angeschaltet werden können. Zu der Entwarnung kam es, weil die Messergebnisse unbedenklich gewesen seien.

16.04 Uhr: Laut der Internetseite der Stadt Duisburg kann es jedoch aufgrund der Löscharbeiten weiterhin zu Dampfwolken kommen. Anwohner in der nächsten Nähe sollten deswegen weiterhin Fenster und Türen geschlossen halten.

18.02 Uhr: Über Duisburg sind immer noch dicke Rauchwolken zu sehen.

18.15 Uhr: Der Rhein zwischen Düsseldorf-Wittlaer und Rheinhausen ist erneut gesperrt worden. Auch die A 524/B288 zwischen Duisburg Rahm und Krefeld ist dicht. Der Grund dafür: Durch die Löscharbeiten ziehen immer wieder dichte Rauchwolken über das Gebiet..

18.39 Uhr: Die Stadt Duisburg empfiehlt Bürgern in Mündelheim und Rheinhausen, über Nacht Fenster und Türen verschlossen zu halten. Gemessene Schadstoffwerte lägen aber nach wie vor unter den Grenzwerten.

19.07 Uhr: Die Löscharbeiten in Krefeld sollen nach Informationen der Feuerwehr noch etwa zwei Tage dauern.

19.15 Uhr: Die Stadt Duisburg meldet: Unter der herabgestürzten Decke des Düngemittellagers sind weitere Brandherde zu löschen, die weiterhin für Rauchentwicklung sorgen.

26.09.2012, Mitteilung der Stadt Duisburg:

Auch neueste Schadstoffmessungen sind unbedenklich. Allerdings ist weiterhin nicht auszuschließen, dass es durch Löscharbeiten in Krefeld zu verstärkter Rauchentwicklung kommen und die Wolke aufgrund des wechselnden Windes auch wieder den Duisburger Süden und Süd-Westen beeinträchtigen kann. Mit dem Rauch kann es zu Geruchsbelästigung kommen. Deswegen empfiehlt der Krisenstab Fenster und Türen geschlossen zu halten.

26.09.2012, Mitteilung der Stadt Krefeld:

Wegen der nach wie vor bestehenden Geruchsbelästigung empfiehlt die Stadt Krefeld auch weiterhin allen Einrichtungen im Bereich östlich der Autobahn A57 vorsorglich, Fenster und Türen geschlossen zu halten und die Kindergartenkinder und Schüler in den Pausen in den Gebäuden zu halten.

Wegen der starken Rauchentwicklung ist auch die Rheinbrücke von und nach Duisburg gesperrt, während die Rheinschifffahrt die Unglücksstelle wieder passieren kann. Mindestens bis heute Nachmittag bleibt innerhalb der A57-Anschlussstelle Krefeld-Zentrum die Abfahrt in Richtung Uerdingen gesperrt. Ziel ist es, vor allem den LKW-Verkehr in den nächsten Stunden aus der betroffenen Region herauszuhalten. Betroffen ist derVerkehr aus beiden Fahrtrichtungen.

Die Stadt Krefeld und die Feuerwehr informieren die Bürger regelmäßig über die örtlichen Radiosender, weiterhin ist das Bürgertelefon für Schadenereignisse unter der Rufnummer 0 21 51 / 19 70 0 aktiv, um Fragen aus der Bürgerschaft beantworten zu können. Auch auf der städtischen Internetseite gab und gibt es regelmäßige Informationen.

Der Blick auf die Wolke aus Richtung Duisburg-Rheinhausen
Duisburg ist unter der Giftwolke begraben.Normalerweise sieht man die Rheinbrücke und den Stadtwerketurm
Autor:

Frank Oppitz aus Bochum

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