Eine wunderbare Reise durch die Gänsewelt des Ruhrgebiets - 14

AKA sieht die Kraniche auf dem Weg nach Süden
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  • AKA sieht die Kraniche auf dem Weg nach Süden
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Ein Hauch von Schwefel liegt in der Luft - wir sind wieder an unserem Heimatteich in Bochum angekommen. Dieser spezifische Geruch kommt vom Grubenwasser der ehemaligen Zeche Robert Müser, welches dort abgepumpt und in den Harpener Teich eingeleitet wird. Das Wasser ist an der Einleitungsstelle warm und leuchtet karibikblau. Es enthält viele Mineralien, aber leider riecht es nicht besonders angenehm – ein kleines bisschen wie faule Eier – für uns Vögel ein besonders schauerlicher Gedanke!

In diesen Tagen sahen wir viele Vögel die über unseren Teich fliegen. Besonders imposant war eine riesengroße Gruppe von riesengroßen Vögeln, die mit lauten, trompetenden Rufen „krru – krarr“ in Richtung Süden flogen. Sie sahen fast aus wie Gänse – hatten aber viel längere Beine. Die langen Beine ragten weit über die Schwanzfedern hinaus. Diese großen Vögel flogen wie wir Gänse in der V-Formation und dazwischen immer völlig ungeordnet. Seltsam.

AKA beobachtet den Vogelzug

Das kleine Blesshuhn sah, wie ich diesen imposanten Vögeln beeindruckt nachschaute. Stolz erzählte es, dass diese Vögel nahe Verwandte von ihm seien. Ich dachte erst, ich hätte mich verhört – dieses kleine pummelige Vögelchen mit dem weißen Stirnschild will mit diesen übergänsegroßen, grazilen Zugvögeln verwandt sein? Ich warf dem Blesshuhn einen kritischen Blick zu, aber es bestand darauf, dass es als Ralle selbstverständlich zur Familie der Kranichvögel gehöre.

Kraniche waren das also. Ich ließ mir nicht anmerken, dass ich das nicht gewusst hatte. Ich finde die Kraniche sehen uns Gänsen viel ähnlicher als dem pummeligen Blesshuhn. Sie haben wunderschöne Stimmen und sie unterhalten sich während des Fluges wie wir Gänse. An Unterhaltung ist bei den Blesshühnern ja wohl auch nicht zu denken – viel mehr außer „kröck“, „pix“ und „klick“ habe ich von ihnen noch nicht gehört. Am liebsten würde ich zu den Kranichen hochfliegen und fragen, woher sie kommen und wohin sie fliegen.

Die Kraniche fliegen in die Überwinterungsgebiete

So laut ich konnte rief ich zu ihnen hoch „Hallo, ihr Kraniche! Wo kommt ihr her? Wo fliegt ihr hin?“ – aber in dem lauten Getöse dort oben haben sie mich natürlich nicht gehört. Das Blesshuhn tauchte nach einer Alge. Mit einem grünen Salatblatt im Schnabel kam es wieder hoch und erklärte schmatzend, dass diese Kraniche vermutlich aus den skandinavischen Ländern kämen, wo ihre Brutgebiete seien. "Sie fliegen jetzt in ihre Überwinterungsgebiete rund um Spanien. Die meisten überwintern in den autonomen Gemeinschaften Extremadura und Andalusien, manche fliegen sogar noch weiter bis Nordafrika."

Das Blesshuhn tat gerade so, als wäre es schon selbst um die ganze Welt gereist. Es hatte wohl vergessen, was für ein schlechter Flieger es ist und wie klein seine Flügel sind. Aber es hat mich mit seinem Wissen beeindruckt. Ob ich vielleicht auch mal mit den Kranichen in den Süden fliegen werde? Und wo in aller Welt sind überhaupt diese spannend klingenden Orte?

Autor:

Britta Müller aus Herten

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