Unmut über die IG Metall wächst Bochumer Metaller sind sauer - IGM-Boss Huber soll es richten

Rund 20.000 Menschen kamen zum Solidaritätsfest nach Bochum und stärkten den Verhandlungsführern des Bochumer Betriebsrates den Rücken. | Foto: Molatta
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Immer mehr Unmut regt sich unter den Mitglieder der IG Metall bei Opel sowie den IG Metallern in den anhängigen Zulieferbetrieben. „Wir sind enttäuscht über die Haltung der IG Metall zur Mehrheitsentscheidung zum Opel Masterplan“, schriebt Dirk Bresser, IG Metaller bei Opel, an den Gewerkschaftsvorsitzenden Berthold Huber und fordern ihn auf, sich in die Verhandlungen über die Erhaltung der Fahrzeugproduktion in Bochum einzuschalten. Er meint, der jetzt abgeschlossene Vertrag sei nicht bindend, da die Unterschrift des Bochumer Betriebsratsvorsitzenden fehle.

Mehrfach sei der IG Metall-Vorstand aus unterschiedlichen Richtungen auf den Missstand bei den aktuellen Verhandlungen - um die Erhaltung der Fahrzeugproduktion bei Opel in Bochum - hingewiesen worden. „Viele Erklärungen aus den unterschiedlichen Gremien, mit Unterschrift aller Betriebsratsvorsitzenden und IG Metall-Verantwortlichen zu gemeinsamen Verhandlungen, wurden öffentlich abgegeben“, so Dirk Bresser in seinem Schreiben an den Vorsitzenden.

Und er stellt fest: „Am 3. März haben rund 20.0090 Menschen aus der Region mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Künstlern und Gewerkschaften ihre Solidarität mit den betroffenen Beschäftigten bekundet. Zu keinem Moment haben sich die Bochumer Verhandlungsführer gegen die Forderung zum Erhalt der Fahrzeugproduktion in Bochum geäußert. Überrascht sind wir von der Zustimmung des IG Metall-Bezirksvertreters B. Karthaus zu dem Mastervertrag, der ein Ende der Bochumer Fahrzeugproduktion beinhaltet.“

Das Fazit von Dirk Bresser ist bitter: „Im Ergebnis ist zurzeit festzuhalten: GM ist es gelungen, IG Metaller gegen IG Metaller in Deutschland aufzubringen, die ihre eigene Werksschließung beschließen sollen, um somit tausenden Menschen in einer Region in die Arbeitslosigkeit zu schicken.“

In seinem „Brandbrief“ erinnert der Bochumer IG Metaller den Gewerkschaftsvorsitzenden an seine Aussagen im Juni 2012, dass die getroffene Vereinbarung ein Bekenntnis zur Entwicklung von Opel und eine Chance für die Standorte sei und fragt: „Welche konkreten Absprachen - die uns Bochumern nicht vorgelegt wurden- sind dort getroffen worden? Mehrfach - auch öffentlich - wurde die Haltung der IG Metall-Vertreter von den Bochumer Verhandlungsführern in den Gesprächen kritisiert.“

Der Tarifvertrag zur Stundung der 4,3 Prozent Lohnerhöhung ist auch von Gewerkschaftschef Berthold Huber mit dem Vorbehalt unterzeichnet worden, dass jeder Standort das Veto-Recht eines einzelnen Standortes akzeptiert. Deshalb könne die jetzt vorliegende Mehrheitsentscheidung zum Mastervertrag nicht bindend sein, so die Folgerung von Dirk Bresser.

„Wir erwarten, dass du dich in die Verhandlungen um den Erhalt der Fahrzeugproduktion in Bochum einschaltest und die Verhandlungen über die gemachten Vorschläge, wenn nötig mit dem GM-Management, aufnimmst“, so Dirk Bresser. Er schließt:„Wir akzeptieren die Werksschließung und den Verlust von tausenden Arbeitsplätzen nicht.“

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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