Auch Männer gehören in die Kita: Angehende Kinderpfleger machen Praktikum in der Kita Kinderland

Mit Raphael Mauson (l.) und Robin Iannantuono gibt es neben Songül Sule auch zwei Männer in der Kita Kinderland, die den Beruf des Kinderpflegers erlernen.
  • Mit Raphael Mauson (l.) und Robin Iannantuono gibt es neben Songül Sule auch zwei Männer in der Kita Kinderland, die den Beruf des Kinderpflegers erlernen.
  • hochgeladen von Vera Demuth

Männer in einer Kita sind bis heute nicht selbstverständlich. Sie drängen nicht in diesen Berufszweig, und wenn sie es tun, ernten sie zum Teil Misstrauen oder Erstaunen. Anders sieht es in der Kita Kinderland aus. Hier absolvieren Raphael Mauson (26) und Robin Iannantuono (23) seit knapp zwei Jahren ein Praktikum als Teil ihrer Ausbildung zum Kinderpfleger.

In diesem Beruf übernimmt man dieselben Aufgaben wie Erzieher, trägt aber etwas weniger Verantwortung. Zusammen mit ihrer Kollegin Songül Sule (21) machen die beiden Männer in einigen Wochen ihren Abschluss am Berufskolleg. Für die drei ist es selbstverständlich, denselben Beruf zu erlernen.
Entgegen der üblichen Klischees reagierte das Umfeld der Männer positiv. „Meine Familie und Freunde waren zwar überrascht, waren aber dafür, dass ich es mache“, erzählt Mauson, und auch Iannantuono erfuhr Zustimmung: „Ich soll machen, was mir Spaß macht.“ Und das tut es. „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als wenn die Kinder am Morgen lächelnd auf mich zukommen.“ Die Frage des Gehalts steht dabei für beide Männer an zweiter Stelle.

Beide Geschlecher als Bezugspersonen

Dass auch Männer in Kitas arbeiten sollten, damit Kinder beide Geschlechter als Bezugspersonen haben, steht für Mauson außer Frage. Bei der Auswahl der Spiele mit den Kindern sei das Geschlecht aber egal. „Wir machen alles zusammen, egal ob Basteln oder Bewegungsspiele.“
Auch Kita-Leiterin Astrid Monden befürwortet Männer in Kitas. „Die Aufgaben sind gleich, aber es ist wichtig zu zeigen, dass es Unterschiede gibt.“ Das sei für die Identitätsfindung der Kinder wichtig.
Der Unterschied ist den Kindern durchaus bewusst. Wenn es zum Beispiel um Fußball geht, „werde ich gar nicht gefragt“, berichtet Songül Sule. Da greifen die Stereotype, denn wie Ben verkündet, kann Songül Sule nicht Fußballspielen.

"Weil wir auch Jungs sind"

Ben und seine Freude Robin und Max würden sich mehr Männer in der Kita wünschen. „Weil wir auch Jungs sind“, erklärt Ben. Emma und Greta reichen die zwei Männer dagegen. „Weil wir Mädchen sind“, sagt Greta. Mit Sule haben die Kinder zum Beispiel eine Ritterburg gebaut. „Aber am liebsten habe ich mit ihr gemalt“, erzählt Emma.
Wenn die Praktikanten bald von der Kita Abschied nehmen, werden auch die Eltern die beiden Männer vermissen, sind sich Mauson und Iannantuono sicher. „Wir sind sehr gut von ihnen aufgenommen worden.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

18 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.