Fröbelschüler golfen wie die Profis

Fröbelschüler Fabian hat im Royal Saint Barbara's Golf Club in Hohenbuschei das Golfspiel erlernt. | Foto: Schmitz
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  • Fröbelschüler Fabian hat im Royal Saint Barbara's Golf Club in Hohenbuschei das Golfspiel erlernt.
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Ein Jahr lang haben sie geübt, jetzt gibt es das Kinder-Golf-Bronzeabzeichen: Die Wambeler Fröbelschüler haben das Projekt „Hole-in-one: Golf an der Fröbelschule“ im Royal Saint Barbara‘s Golf Club im Brackeler Viertel Hohenbuschei erfolgreich abgeschlossen.

Beim Abschlussturnier wurde jedes Kind von einem Clubmitglied über den weitläufigen Golfplatz begleitet. „Die Schüler spielen den klassischen Vierer“, erklärt Schulleiterin Susanne Wächter. „Dabei spielen ein Kind und ein Erwachsener im Team einen Flight (Partie).“ Finanziert wird das Projekt vom Deutschen Golfverband. Unterstützung erhielten die Kinder auch von der Golfschule Weijers.

Die Fröbelschüler haben das gesamte Schuljahr über in Hohenbuschei Golf gespielt. Nur im Winter gab es witterungsbedingt eine Pause. Der Golf Club arbeitet schon seit einigen Jahren mit verschiedenen Schulen zusammen, beschreibt Jugendwartin Evy Renkhold. „Die Zusammenarbeit mit der Fröbelschule ist aber die erste mit einer Förderschule. Die Idee kam durch Susannes Mann, Trainer Mathias Wächter. Wir wollen zeigen, dass der Golfsport viele Eigenschaften wie Konzentration oder soziales Verhalten fördern kann.“ Die Zusammenarbeit für das nächste Schuljahr ist schon geplant.

Die Schüler lernen sehr schnell, wie Susanne Wächter erzählt. „Vergangenes Jahr hat ein guter erwachsener Golfer drei mal hintereinander seinen Ball ins Wasser geschlagen, während ein Schüler das Hindernis beim ersten Mal überwinden konnte“, erinnert sie sich. Auch Schüler Marvin aus der aktuellen Gruppe beherrscht das Golfspiel schon sehr gut. „Richtig mühelos sieht das aus“, lobt sie ihn.

"Golfspielen stärkt die Konzentration"

Auch Mathias Wächter stimmt seiner Frau zu. „Golf ist ein sehr komplexes Spiel. Ein guter Spieler muss in vielen Bereichen konstant sein. Die Fröbelschüler werden zum Beispiel in ihrer Konzentration gestärkt. Auch ihr Sozialverhalten hat sich gebessert, einige sind rücksichtsvoller gegenüber ihren Mitschülern geworden.“

Eigentlich waren 12 Fünft- bis Siebtklässler an dem Projekt beteiligt. Da vier krank waren, konnten leider nur acht an dem Abschlussturnier teilnehmen. Die erfreuen sich auch an der Natur. Der Platz wurde vom Club mit Wasserflächen, gespeist aus der Körne, und vielen Bäumen idyllisch angelegt.

„Golf kann man nicht nebenherspielen“

„Moritz, sehr schön“, freut sich Susanne Wächter. Auch die Kinder sind von der Aktion begeistert. „Ich habe mich im golfen und beim Minigolf verbessert“, berichtet Fabian stolz. „Schwierigkeiten habe ich noch bei weiten und hohen Schlägen.“ Seit erwachsener Golfpartner Reimund Köhne widerspricht: „Die Schläge grade waren aber sehr gut.“ Fabians Schulkameradin Conny hat gelernt, wann man die verschiedenen Schläger benutzen muss. Clubmitglied Claudia Sommer spielt das erste Mal mit den Jugendlichen. „Das sind sehr nette Kinder.“

Der Golfkurs war sehr gefragt, wie Susanne Wächter erzählt. „Wir haben dann vor allem Schüler ausgewählt, die noch kein anderes Angebot besuchen. So konnten wir vor allem Schüler erreichen, für die andere Sportarten nicht geeignet waren, da sie etwa nicht schnell genug reagieren können. Man kann das nicht so nebenher spielen“, erklärt Susanne Wächter. „Der Spieler muss etwa überlegen, mit welcher Stärke er zuschlagen muss oder welchen Schläger er nimmt.“

Dabei sind einige der Schüler verhaltensauffällig und hatten teilweise schon Kontakt mit der Polizei. „Einer der Schüler kann nur bis 20 zählen, was ihn sehr belastet“, erzählt Lehrerin Anke Ovel. „Hier ist er fröhlich und läuft freudestrahlend über den Platz.“ Einige Schüler haben auch eine Sprachbehinderung. „Körperlich sind sie nicht behindert, höchstens motorisch teilweise etwas eingeschränkt. Den meisten unserer Schüler sieht man das aber nicht an“, bekräftigt sie.

„Wir wollen, dass der Golfsport offener für die Gesellschaft wird und weniger elitär“, so Mathias Wächter. Generell ist der Golf Club offen für Neues. „Es gibt bei uns auch Halloweenturniere mit leuchtenden Bällen“, gibt er ein Beispiel. Den Kindern hat das Spielen auf jeden Fall Spaß gemacht. „Vielleicht spiele ich später mal Golf“, überlegt Leon.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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