Ein Platz der Ruhe und Naherholung: Katholischer Friedhof in Kurl wurde saniert

Leo Arnskötter, geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstands der Gemeinde, zeigt ein altes Grabmal auf dem katholischen Friedhof in Kurl, der frisch saniert wurde.
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Der katholische Friedhof der St.-Johannes-Baptista-Gemeinde in Kurl ist nach einer Umbauphase parkähnlich gestaltet und eignet sich auch als Naherholungsort. Damit folgt er einem allgemeinen Trend bei Friedhöfen.

Gleich nach dem Eingang wird der Besucher auf einen neu angelegten Besinnungsweg geführt. Hinter dem Kriegerdenkmal für Gefallene des Ersten und Zweiten Weltkriegs findet er Sitzbänke, die zum Verweilen einladen, und alten Grabmalbestand. Das älteste erhaltene Grab stammt aus dem Jahr 1893. Gräber aus den Jahren 1895 und 1901 finden sich ebenfalls. Es sind vereinzelte, erhalten gebliebene Gräber. Die Steine sind teilweise deutlich größer als in der heutigen Zeit üblich. „Der Bereich mit den alten Gräbern war früher nicht zugänglich. Er wird von den Besuchern gut angenommen“, informiert Leo Arnskötter, geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstands der Gemeinde. Neue Gräber sind in dem Bereich nicht geplant.
Zu den Gründen für die Neugestaltung des Friedhofs gehört, dass der Bedarf an kostengünstigen und flächensparenden Bestattungsformen immer weiter zunimmt. Vor allem Feuerbestattungen und anonyme Grabstätten werden verstärkt nachgefragt. Auch alternative Bestattungen oder neue Formen wie die Baumbestattung werden immer wichtiger. Der Gemeinde war es aber auch wichtig, dass Wertvorstellungen und Lebensformen etwa bei Trauerfeiern berücksichtigt werden. Ebenso soll es kein „anonymes Vergraben“ geben, stattdessen eine traditionelle, würdige christliche Begräbniskultur. Der Charakter des Friedhofs wird als waldähnlich mit parkähnlichen Anlagen festgelegt. Eine Ruhezone mit Stele findet Arnskötter besonders gelungen. Im Bereich der Priestergrabstätten mit großem Holzkreuz können die Besucher sich auf Bänken ausruhen.
Um dies zu verwirklichen, wurden Flächen optimiert und Bereiche für neue Bestattungsformen geschaffen, etwa ein Baumgräberfeld mit fünf Baumkreisen. Zehn Doppelgruften und zwölf Einzelgrabstätten stehen zur Verfügung. „Das findet großen Anklang“, erklärt Arnskötter. Eine weitere, langgestreckte Urnenanlage mit Grabplatten bietet Platz für 40 bis 50 Belegungen. „Das Feld wird komplett von uns gepflegt.“ Der seit Jahren existierende Wasserspender auf dem Friedhof wurde vergangenes Jahr um eine weitere Zapfstelle ergänzt.
Auf dem Friedhof gibt es zwei Drittel Sargbestattungen und ein Drittel Urnenbestattungen. „Auf ganz Dortmund bezogen ist es genau umgekehrt“, sagt Arnskötter.
Angelegt wurde der Friedhof im Jahr 1874. Die Kosten betrugen 2549 Reichsthaler. Zwei Jahre später stiftete der Freiherr von der Wenge aus Lanstrop, das früher zu Kurl gehörte, ein Kreuz. Der Sockel trägt die Inschrift: „Gestiftet durch Freiherr Wilhelm von der Wenige zur Wenige 1876“. Die Grabstätte seines Geschlechts befindet sich immer noch auf dem Kurler Friedhof. „Sie wird weiter von uns gepflegt“, so Arnskötter. Damals mussten alle Katholiken zwischen dem Hellweg im Süden und der Lippe im Norden zur Pfarrkirche. Alle Toten dieses Bereiches wurden auf dem Kurler Friedhof beigesetzt, heute sind es nur noch die aus Kurl und Fleier sowie wenige Ausnahmen.
Zu klein ist der Friedhof nicht, eher im Gegenteil. Einige Grabfelder wurden stillgelegt. Am nördlichen Rand des Friedhofs gibt es Flächen, auf denen nur noch vereinzelte Gräber liegen. Diese werden nicht neu belegt.

In einer kleinen Broschüre über den Friedhof können sich Interessierte über den Wandel der Anlage sowie Bestattungsmöglichkeiten und -kosten informieren.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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