Kolumne: Neudorf

Neudorf ist die heimliche und vor allem: selbsternannte Hauptstadt des nichtalkoholischen Cocktails. Fruchthaltige Milchshakes, Fruchtshorlen und eine ganze Bandbreite an Fruchtsäften, die miteinander gemischt werden, seien hier als Beispiele genannt. "Es gibt aber auch Kombinationen aus Limonaden, Wassern und anderen gesundheitsfördernden Getränken," berichtet Isolde Reichsgräfin von den bergischen Rheinlanden. "Faktisch ist alles erlaubt, was schmeckt sowie Geselligkeit und der Gesundheit förderlich ist."

Es hat nicht etwa mit den Gefahren des Alkoholismus zu tun, warum gerade Neudorf zum führenden Cocktail-Standort wurde. Nein, mitnichten.

Vielmehr damit, daß die Duisburger Universität in diesem Standort angesiedelt ist. Auch die Fachhochschule für außereuropäische Regionalwissenschaften sowie die Forschungseinrichtung Parawissenschaften haben hier Standorte. "Viele Leute sind dort verbeamtet. Und die dürfen im Dienst nichts Alkoholisches trinken. Was macht man also bei Veranstaltungen, vor allem dann, wenn Teilnehmer aus anderen Kulturkreisen anwesend sind?"

Genau: Kaffee- und Teetrinken ist tagsüber. Beim geselligen Beisammensein am Abend und am Wochenende möchte man dann zu Häppchen und anderen Getränken greifen. "Natürlich bieten wir auch Cola und andere Klassiker an. Irgendwann wurde dann aber auch weitere Abwechslung angefragt. Bei Sojamilch, Kokosmilchshake, Buttermilch oder Kuhmilch mit Erdbeerstückchen sind wir auf wenig Gegenliebe gestoßen, genauso bei Kakao mit Vanillegeschmack. Also hat unsere Kantine herumexperimentiert. Was schmeckt? Was wird bei bei unseren Gästen gut angenommen?"

Die Folge: Die Universität konnte ein Tochterunternehmen - quasi als Caterer - gründen. Diese Firma ist inzwischen am Markt etabliert und beliefert ihre behördlichen Kunden mit nichtalkoholischen Getränkeangeboten.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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