Trotz gutem Spiel kamen die Zebras gegen Nürnberg unter die Räder

Trotz der hohen Niederlage feierten die MSV Fans ihre Mannschaft nach dem Abpiff | Foto: Hannes Kirchner
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Dreimal Ishak, zweimal Löwen und einmal Teuchert trafen für die Gäste aus Nürnberg. Zur Halbzeit lag der MSV schon mit 2:0 hinten. Moritz Stoppelkamp gelang durch einen verwandelten Foulelfmeter der Anschlusstreffer. Eine bittere Niederlage, die schnell abgehakt werden muss.

Bei bestem Fußballwetter sahen die 17.788 Zuschauer in der Schauinsland Reisen Arena eine unterhaltsame Partie. Ilia Gruev veränderte sein Team nach dem deutlichen 4:0 Auswärtssieg in Bielefeld nicht und schickte die gleiche Mannschaft auf den Platz.

Die Gastgeber machten direkt von Anfang an Druck und kamen binnen drei Minuten schon zu zwei Torchancen. Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Gastgebern, die Thorsten Kirschbaum im Nürnberger Tor schon früh forderten. Angetrieben vom Bielefeld Ergebnis sollte es heute nun auch mit dem ersten Dreier zuhause klappen. Allerdings musste Mark Flekken in der 10. Minute hinter sich greifen. Nach einem schnellen Angriffsspiel landete der Ball im Duisburger Tor. Tobias Werner spielte den Ball über außen in die Mitte auf Mikael Ishak, nach dieser tollen Vorarbeit hatte dieser keine Probleme für die Führung seiner Mannschaft zu sorgen.

Ein überraschendes Tor, aber die Zebras spielten weiter nach vorne und wollten den Nackenschlag so schnell wie möglich wieder ausbügeln. Die Nürnberger blieben aber weiterhin gefährlich und versuchten die Führung auszubauen. Die Fans in der Arena sahen von beiden Mannschaften ein offensives Spiel, viel taktiert wurde nicht, und es ging hin und her. In der 24. Minute hatten die Zebras Pech, nach einem sehenswerten Schuss von Moritz Stoppelkamp landete der Ball am Pfosten, das hätte der Ausgleich gewesen sein können. Direkt im Gegenzug konnte Nürnberg auf 2:0 erhöhen.

Ähnliches Tor wie beim 1:0, Werner legte quer auf Ishak, der mit diesem Treffer seinen Doppelpack perfekt machte. Nürnberg schlug eiskalt zu und überzeugte im Angriff mit einer unglaublichen Effektivität, da kann der MSV sich eine Scheibe von abschneiden. Die Abwehr sah bei diesem Gegentreffer aber erneut nicht gut aus. Während die offensiv Bemühungen der Zebras nicht konsequent genug waren, konnten die Franken in der 25. Spielminute mit 0:2 in Führung gehen.

Das Team von Gruev musste sich jetzt was einfallen lassen, um darauf zu reagieren. Der Schock saß und musste erst mal verdaut werden, nach einer unglaublich starken Anfangsphase musste man jetzt zwei Tore aufholen. Stoppelkamp ackerte unermüdlich aber Kirschbaum konnte nach wie vor parieren. Jetzt waren die Gastgeber wieder am Drücker und versuchten, vor der Halbzeit zumindest noch das Anschlusstor zu erzielen.

Nach einem Foul von Fröde an Lucas Hufnagel bekam er dafür die gelbe Karte. Mit einem 2:0 Rückstand ging es in die Halbzeit, Pfiffe gab es für Schiedsrichter Timo Gerach. Die Fans vom MSV haderten mit der einen oder anderen Entscheidung des Schiedsrichtergespanns. Gruev musste jetzt in der Kabine die richtigen Worte finden um das Ruder nochmal herum zu reißen.

Gewechselt wurde bei beiden Mannschaften nicht, die Trainer vertrauten weiterhin ihrer ersten Elf. Der MSV hat bis dato ja auch gut gespielt und sich eine Menge Chancen erspielt, die Nürnberger waren nur effektiver und schlugen nach ihren Möglichkeiten eiskalt zu.

Kurz nach Wiederbeginn klingelte es erneut im Kasten der Zebras. Eduard Löwen verwandelte einen Freistoß direkt und zimmerte den Ball unhaltbar für Flekken in den Winkel. Die 2000 mitgereisten Fans der Nürnberger feierten lautstark im Gästeblock, um einen 0:3 Rückstand zu drehen, musste ab jetzt einfach alles passen. In der 54. Minute scheiterte Iljutcenko alleine vor Kirschbaum, Boris Tashchy konnte den Zweitversuch auch nicht nutzen. Nach einer gelben Karte gegen Stoppelkamp wuchs die Wut der MSV Anhänger auf den Schiedsrichter weiter, schon zur Halbzeit gab es lautstarke „Schieber“ Rufe.

Iljutcenko hatte erneut den Anschlusstreffer auf dem Fuß, aber wieder war Kirschbaum zur Stelle. In der 64. Minute wechselte Gruev zum ersten Mal. Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt ging runter, für ihn kam Stürmer Kingsley Onuegbu neu ins Spiel. Das Nürnberger Tor wurde weiterhin belagert, aber der Ball wollte einfach nicht über die Linie. In der 72. Minute kam Simon Brandstetter für den glücklosen Stanislav Iljutcenko neu ins Spiel.

In der 74. Spielminute hatte der Club dann den Sack endgültig zugemacht. Mikael Ishak traf zum dritten Mal und setzte so den Knockout. Die Hälfte der MSV Fans hatten zu diesem Zeitpunkt genug gesehen und verließen die Arena eine Viertelstunde vor Schluss frühzeitig. In der 76. Minute legte der Club nochmal nach, und Eduard Löwen traf zum zweiten Mal. Die hängenden Schultern der Spieler wurden jetzt noch länger. In der 82. Minute bekam der MSV noch einen Elfmeter.

Moritz Stoppelkamp gelang dadurch der Anschlusstreffer, er platzierte den Ball unhaltbar in die rechte Ecke. Die Fans in der Nordkurve unterstützen ihre Mannschaft weiterhin, auch nach so einem Rückstand. In der 84. Minute wechselte Gruev das letzte Mal, Boris Tashchy ging runter, für ihn kam Enis Hajri. Die letzten Minuten plätscherten so dahin. Nürnberg verwaltete das Ergebnis, und die Zebras versuchten noch ein Tor zu erzielen, allerdings blieb es bei zaghaften Versuchen. Eine Minute vor dem Ende traf Teuchert zum 6:1 und machte das halbe Dutzend an Gegentreffern für den MSV perfekt.

Großen Respekt für unsere Fans

Die Fans honorierten die Leistung mit viel Applaus und verabschiedeten ihr Team. Torschütze Moritz Stoppelkamp war sich nach der Begegnung auch nicht sicher, was das für ein Spiel war: „Es fühlt sich ganz komisch an. Wenn man nur auf das Ergebnis guckt, denkt jede, wir hätten keine Chance gehabt. Wir waren eigentlich richtig stark. Nürnberg war brutal effektiv, ich hatte noch Pech mit meinem Pfostentreffer, das 6:1 war definitiv zu hoch. In drei Tagen können wir wieder alles gut machen. Unsere Fans waren heute wieder überragend und haben uns gepusht. Das zeigt, dass wir heute gut waren."

Ilia Gruev störte vor allem eins:„Was am meisten wehtut, ist die Chancenverwertung. Wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, hätte das Spiel 6:6 ausgehen können. DIe Balance zwischen guter Offensive und Defensive hat gefehlt. Daran müssen wir weiter arbeiten." Lobende Worte fand Gruev auch für die Fans der Meidericher:„Großen Respekt für unsere Fans, sowas habe ich noch nicht erlebt. Ich freue mich riesig, dass die Fans unsere Leistungen honorieren."

Am Dienstag geht es mit dem Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt schon weiter. Der Bundesligaabsteiger siegte ebenfalls deutlich mit 4:0 beim FC St. Pauli, dass wird keine leichte Aufgabe werden für die Mannschaft von Ilia Gruev. Zum Abschluss der englischen Woche kommt Holstein Kiel am Freitagabend in die Arena.

Weitere Bilder vom Spiel finden Sie in der Bildergalerie von Hannes Kirchner hier.

Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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