Riesenpumpwerk an der Essener Stadtgrenze soll 2017 fertig sein

Blick in die Tiefe: das neue Pumpwerk ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur renaturierten Emscher. | Foto: Emschergenossenschaft
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Tief hinab ins Erdreich geht es an der Stadtgrenze zu Bottrop. Dort wird eine wesentliche Maßnahme umgesetzt, um die Emscher zu renaturieren: ein Pumpwerk für den Abwasserkanal. Die Emschergenossenschaft berichtet, sie komme gut voran mit dem Bau des neuen Abwasser-Pumpwerks im Bereich Emscher und B224/Stadtgrenze Bottrop. Der Saugraum sei nahezu fertigstellt, ebenso die beiden Kammern für die insgesamt zehn Pumpen.

Die Baustelle auf Essener Stadtgebiet ist eine der tiefsten Erdbaustellen des Landes, die Baugrube ist 40 Meter tief – und misst ungefähr genau so viel im Durchmesser. Die künftige Anlage ist eines von drei Pumpwerken, die die Grundvoraussetzung für das Funktionieren des neuen unterirdischen Abwasserkanals Emscher bilden.

Von Dortmund bis Dinslaken

Der Abwasserkanal Emscher verläuft von Dortmund bis Dinslaken. Damit sich keine Ablagerungen bilden und das Abwasser eine konstante Fließgeschwindigkeit von etwa 4 km/h hat, verfügt der „Emscherschnellweg unter Tage“ über ein Gefälle von 1,5 Promille. Das bedeutet: 1,50 Meter Gefälle auf einem Kilometer. Würde der Kanal durchgängig von Dortmund nach Dinslaken führen, käme er in rund 80 Metern Tiefe an – zu tief, um das Abwasser dann noch heben zu können.

Also muss das Abwasser bereits zwischendurch immer wieder hochgepumpt werden, um dann wieder im Freigefälle abfließen zu können. Drei Pumpwerke wird es geben: Bottrop und Gelsenkirchen (beide bereits im Bau) sowie Oberhausen (in der Genehmigungsphase). Dem Pumpwerk an der B224 wird darüber hinaus ab 2018 noch eine weitere Aufgabe zuteil: Es befördert das aus Osten ankommende Abwasser nach dem Heben direkt in die Kläranlage Bottrop in der Welheimer Mark. Dort wird es gereinigt und als sauberes Wasser wieder der dann renaturierten Emscher zugeführt – wie eine Art „Frischzellenkur“.

Sieben Jahre Bauzeit

Zehn Kreiselpumpen werden zusammen insgesamt 8.100 Liter Abwasser pro Sekunde (!) zirka 33 Meter nach oben befördern. Der sich in der Mitte des gigantischen Erdlochs befindende Saugraum ist ebenso fast fertig gestellt wie die beiden Kammern für die Pumpen. Der Rohbau des Innengebäudes soll bis Mitte kommenden Jahres abgeschlossen sein, anschließend folgt der Einbau der Maschinen- und Elektrotechnik.

Mit dem Bau wurde 2010 begonnen. Die Emschergenossenschaft plant, das Pumpwerk bis Ende 2017 fertig zu stellen. Erst wenn die Pumpwerke in Betrieb genommen werden können, kann auch der insgesamt 51 Kilometer lange Abwasserkanal Emscher zwischen Dortmund und Dinslaken genutzt werden – es wäre der Startschuss für die neue, saubere Emscher. Der Fluss wird dann nur noch sauberes Grund-, Quell- und Regenwasser führen, während das Schmutzwasser den „Emscherschnellweg unter Tage“, die Abwasser-Autobahn der Zukunft, und anschließend im Pumpwerk den „Abwasser-Turboaufzug“ nimmt.

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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