Keine 'Wegelagerer' mehr an den Essener Recyclinghöfen

Vor den Recyclinghöfen in Altenessen (Foto) und Werden stehen nun keine 'Vorstopper' mehr, die illegal den Müll abkassieren wollten. Erleichtert ist man darüber nicht nur bei den Entsorgungsbetrieben. | Foto: Gohl
  • Vor den Recyclinghöfen in Altenessen (Foto) und Werden stehen nun keine 'Vorstopper' mehr, die illegal den Müll abkassieren wollten. Erleichtert ist man darüber nicht nur bei den Entsorgungsbetrieben.
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Wer zum Recyclinghof an der Lierfeldstraße bzw. an der Laupendahler Landstraße will, kann das jetzt - einfach so. Die Vorstopper sind weg. Jene wenig vertrauenerweckenden Männer, die Besucher anzuhalten versuchten, um zu fragen: „Was haben Sie dabei?“
Viele ignorierten das, andere händigten Computer, Kühlschrank oder CDs aus und leisteten so dem illegalen Abfallhandel Vorschub - aus Bequemlichkeit oder weil sie nicht Nein sagen wollten.

Was Besucher nur als gewissen Druck empfanden, artete gegenüber Mitarbeitern der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) in Drohungen aus. Deshalb ist Betriebsleiter Heinrich Bahrenberg erleichtert über die von ‚Wegelagerern‘ freie Situation. Die neue Beschilderung vor dem Recyclinghof ist äußerer Ausdruck strengeren Vorgehens der Behörden.
Wirkung zeigt vor allem, so Bahrenberg, die direkte Ansprache und die Platzverweise durch die Polizei. Und natürlich die Bußgelder seitens des Ordnungsamtes. Hinter all‘ dem steht eine konsequentere Überwachung. Die Wege, die der Müll nimmt, werden gesetzlich genauer geregelt. Die Europäische Union passt ebenso auf wie das Land. Und steht doch mal ein illegaler Sammler vor dem Hof, „ist die Polizei ganz schnell da“, weiß Bahrenberg.

„Wir genießen das jeden Tag“, sagt der Betriebsleiter der Entsorgungsbetriebe über die neue Situation an den Recyclinghöfen in Altenessen und Werden. Die Vorstopper draußen an der Straße waren für Besucher lästig, für Mitarbeiter schlimmer: Versuche, sie zu verscheuchen, wurden mit Drohungen beantwortet.

Und wer weiß, wie viele abgefangene Geräte oder ihre Reste letztlich in einer Grünanlage landeten. Allerdings war man bei der EBE nicht immer so verantwortungsbewusst wie heute. Vor Jahren kommentierte ein Verantwortlicher die Frage, warum man das illegale Geschäft dulde, so: „Was die einsammeln, brauchen wir nicht zu entsorgen.“
Manchmal bewirkt Druck (von oben) eben auch Gutes.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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