Brandanschlag auf den Karnaper Moscheeneubau
Solidarität mit der Bosnischen Moscheegemeinde Dzemat - weitere Reaktionen der Ratspolitik

Zum Glück war die Brandstiftung am 19. Januar 2024 schnell genug erkannt und gemeldet worden. Sowohl die Moscheebaustelle, wie auch die umgebenden hohen Bäume haben das Feuer weitgehend heil überstanden. Auch Verletzungen von Menschen entstanden nicht. Was ein ausgedehnter Brand an dieser Stelle hätte anrichten  können, wollen wir hier nicht ausmalen | Foto: Walter Wandtke
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  • Zum Glück war die Brandstiftung am 19. Januar 2024 schnell genug erkannt und gemeldet worden. Sowohl die Moscheebaustelle, wie auch die umgebenden hohen Bäume haben das Feuer weitgehend heil überstanden. Auch Verletzungen von Menschen entstanden nicht. Was ein ausgedehnter Brand an dieser Stelle hätte anrichten können, wollen wir hier nicht ausmalen
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Eine Woche nach dem islamfeindlich-rechtsradikalen Brandanschlag auf die Baustelle der Moschee für die bosnische Dzemat-Gemeinde in Karnap, befaßt sich die Ratspolitik weiterhin mit den noch nicht aufgeklärten Vorgängen im äußersten Nordzipfel von Essen.  
Zwei junge Männer waren am Abend des 19. Januar 2024 vorläufig von der Polizei festgenommen worden. Diese hatten auf dem Gelände der noch im Bau befindlichen Moschee Baumaterialen in Brand gesetzt und hinterließen ein 9 m² großes Hakenkreuz im Schnee des Moschee-Dachs. Die möglichen politischen Hintergründe der Brandstiftung der beiden 18 und 19 jährigen deutschen Staatsbürger konnten bisher noch nicht geklärt werden.
Sadik Cicin, Vorsitzender des Integrationsrates: „In Essen leben über 200.000 Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Friedvoll und in guter Nachbarschaft. Immer darum bemüht, sich auch für ihr Umfeld und ihre Stadt einzusetzen. Der Brandanschlag auf die Moschee war unstrittig fremdenfeindlich motiviert. Eine verabscheuenswerte Handlung. Denn mehr als ein Sachschaden ist hier ein gesellschaftlicher und seelischer Schaden entstanden. Wir stehen gemeinsam Seite an Seite mit den Muslimen in unserer Stadt und damit für ein friedvolles Miteinander ein. Gerade jetzt – an der Seite der Gemeinde des Kulturzentrums Dzemat Essen e.V.“

Ansicht der Anfahrt zur Moscheebaustelle von der Karnaper Straße her. | Foto: Walter Wandtke
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Yilmaz Günes, 1. stellv. Vorsitzender des Integrationsrats ergänzt: „Fassungslos habe ich von den Ereignissen in Karnap erfahren. In unserer Stadt Essen ist kein Platz für solche Taten. Wir leben hier gemeinsam in einer toleranten Gesellschaft, die alle Menschen gleich respektiert. Diese durch Hass getriebene Tat ist nicht entschuldbar - mit Nachdruck fordern wir eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls und eine angemessene Bestrafung der Täter. Das gute Miteinander aller Menschen in Essen darf nicht durch einige wenige so gestört werden.“
Sandra Schumacher, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion: „Die Ereignisse in der Nacht von Freitag haben uns alle tief bewegt und erschüttert. Unsere Gedanken sind bei den Mitgliedern der bosnisch-islamischen Gemeinde, deren Glaubensstätte hier mit krimineller Energie und hasserfülltem Vorsatz beschädigt wurde. Als Gesellschaft, als Stadt und als politische Vertretung dürfen wir solche Taten nicht dulden. Sie sind ein Angriff auf unsere offene, demokratische und pluralistische Gesellschaft und unsere Werte von Respekt, Toleranz und Vielfalt. Unsere Stadt Essen muss ein Ort sein, an dem jede und jeder unabhängig von Herkunft, Glaube oder Identität, frei und sicher leben kann.“

Foto vom Neujahrsempfang der Grünen in der Lichtburg am 21 Jan -  v.l.n.r: Sowohl Stephan Neumann, als Ratsfraktionsvorsitzender, Inga Sponheuer als grüne Kreisverbandssprecherin, wie auch Sandra Schumacher , die Co-Sprecherin der grünen Ratsfraktion hatten sich  solidarisch mit der bosnischen Moscheegemeinde Dzemat erklärt. | Foto: Walter Wandtke
  • Foto vom Neujahrsempfang der Grünen in der Lichtburg am 21 Jan - v.l.n.r: Sowohl Stephan Neumann, als Ratsfraktionsvorsitzender, Inga Sponheuer als grüne Kreisverbandssprecherin, wie auch Sandra Schumacher , die Co-Sprecherin der grünen Ratsfraktion hatten sich solidarisch mit der bosnischen Moscheegemeinde Dzemat erklärt.
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Dazu der Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion Stephan Neumann: „Die bosnisch-islamische Gemeinde gehört zu Essen. Und das seit Jahrzehnten. Essen war, ist und bleibt eine vielfältige Stadt, in der Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religion oder Weltanschauung friedlich zusammenleben. Das lassen wir uns nicht durch solche feigen und verabscheuungswürdigen Taten kaputt machen. Das haben zuletzt 7.000 Essenerinnen und Essener eindrücklich gezeigt, die gegen Deportations-Fantasien sowie jede Form von Ausgrenzung und Hass auf die Straße gegangen sind. Keinen Platz in unserer Stadt haben Hetze, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit!“
Fabian Schrumpf MdL, Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion: „Diese Tat ist kein Dummejungenstreich. Wir verurteilen diese aufs Schärfste und erwarten eine schnelle Aufklärung sowie gerechte Bestrafung der Tat. Hetze und Spaltung sowie Rechtsextremismus und Islamfeindlichkeit haben in unserer Gesellschaft keinerlei Platz! Das ist keine Einzelmeinung, sondern die Grundeinstellung der Essener Bürger. Schlimmeres konnte durch das beherzte Handeln der Anwohner verhindert werden, sodass Polizei und Feuerwehr schnell vor Ort waren. Diesen gilt großer Dank.“

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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