Burgaltendorf total sozial! Soziales Netzwerk Burgaltendorf hilft ehrenamtlich und kostenfrei

Einige der freiwilligen Helfer des Sozialen Netzwerks zusammen mit Menschen denen bereits geholfen wurde: Elisabeth Schwede, Anne Politt, Heiner Sommer, Charlotte Heuser, Willy Kruper, Anette Bredendiek, Stefan Ebert, Thomas Sieberath und Alfred Hardt
  • Einige der freiwilligen Helfer des Sozialen Netzwerks zusammen mit Menschen denen bereits geholfen wurde: Elisabeth Schwede, Anne Politt, Heiner Sommer, Charlotte Heuser, Willy Kruper, Anette Bredendiek, Stefan Ebert, Thomas Sieberath und Alfred Hardt
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Schön, wenn man Freunde hat, die einem mal eben kurz helfen können, wenn Not am Mann ist. Hat man niemanden, der mal eben zur Hand gehen kann, dann kann man froh sein, wenn man in Burgaltendorf wohnt: Dort gibt es das „Soziale Netzwerk Burgaltendorf“ und die ehrenamtlichen Helfer springen immer dann ein, wenn es kein anderer tut.

Vor etwa drei Jahren entstand in den Gemeinden „Jesus lebt“ und „Herz Jesu“ zeitgleich die Idee, ein Soziales Netzwerk für Burgaltendorf einzurichten. Als man von den Plänen der jeweils anderen Gemeinde erfuhr, lag es nahe, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam ein solches Netzwerk aufzubauen.

Gemeinschaftlich suchte man den Kontakt zu den örtlichen Vereinen und bat um Mithilfe. Innerhalb der letzten drei Jahre des Bestehens hat es das Netzwerk geschafft, etwa 50 Freiwillige für sich zu gewinnen, die bis heute um die 380 Anfragen bearbeitet haben. Konfessions-, vereins- und verbandsübergreifend neutral wird ohne Einschränkung allen Menschen in Burgaltendorf kostenlos geholfen, die Hilfe nötig haben.

Trauernde Menschen unterstützen

Das Netzwerk ist in drei Gruppen gegliedert: die „Alltags- und Geselligkeitsgruppe“ unter der Leitung von Anette Bredendiek, die „Allgemeine Beratung und Hilfe“ koordiniert von Elisabeth Schwede und eine Gruppe die sich um „kleine Handgriffe im Haushalt und moderne Elektronik“ kümmert. Bei der „Allgemeinen Beratung und Hilfe“ hat sich in den letzten zwei Jahren eine Untergruppe formiert, die trauernde Menschen unterstützt. Elf Frauen bieten Impulsnachmittage für Trauernde an und versuchen, all denen, die einen geliebten Menschen verloren haben, Beistand zu leisten. Um ihre Aufgabe erfolgreich erfüllen zu können, nehmen die Damen auch an Fortbildungen und Schulungen teil.

Die Aufgaben der Alltags- und Geselligkeitsgruppe, sind vielfältig. Neben kleinen Hilfestellungen wie Einkaufstüten nach Hause tragen oder Fahrdienste zum Arzt, kümmert sich diese Abteilung des Netzwerks auch um längerfristige Aufgaben. Stefan Ebert trat an das Netzwerk heran, nachdem seine Mutter einen Schlaganfall erlitten hatte. Das Netzwerk organisierte eine Freizeitbegleitung. Die auf einen Rollstuhl angewiesene Mutter genoss die Besuche der Helferin, die stets mit ihrem Hund zu der Seniorin kam und so für jede Menge Abwechslung und Spaß sorgte.
Auch Stefan Ebert profitierte davon. So konnte er sich zumindest ab und an mal ein paar Stunden Zeit für sich nehmen und dabei seine Mutter in guten Händen wissen.

Anderen Menschen helfen

Charlotte Heuser und Heiner Sommer sind zwei aktive Helfer aus der gleichen Gruppe. Die Neu-Burgaltendorferin (vor zwei Jahren zog sie von Köln nach Burgaltendorf) betreut seit längerer Zeit eine ältere Dame und trifft sich mit ihr ein- bis zweimal in der Woche. Neben Einkäufen und Bankgängen half sie der Dame dabei, einen Rollator zu besorgen, den sie nach einer Operation benötigte. „Nachdem ich in Rente gegangen bin, wollte ich mit meiner Zeit etwas Sinnvolles tun - anderen Menschen helfen!“, erklärt Charlotte Heuser ihr Engagement beim Sozialen Netzwerk Burgaltendorf.

Auch Heiner Sommer will helfen. Bereits zwei längere Einsätze hat er im Namen des Netzwerks absolviert. Er betreute zunächst einen älteren Herren, der nach einem Schlaganfall nicht mehr in der Lage war, sein Haus zu verlassen. „Er wollte einfach nur reden“, resümiert der Helfer und so setzte er sich mit dem Senioren hin, schenkte ihm ein offenes Ohr und erzählte ihm von den Geschehnissen außerhalb seiner vier Wände. So half er, ein Stück Lebensqualität zu bewahren. Zurzeit hat er aber eine ganz andere Aufgabe. Er ist „Ersatzopa“ für einen kleinen Jungen, dessen Familie, auch wenn sie es gerne will, leider gerade nicht die nötige Zeit aufbringen kann. Damit der kleine Mann nicht unter den Umständen leiden muss, wandten sich seine Eltern an das Soziale Netzwerk. Nun freut sich der Zweijährige, wenn er mit „Opa“ etwas unternehmen oder ihn besuchen darf.
Anne Politt trat an das Netzwerk heran, weil sie sich mit mehreren Anträgen für ihre Mutter herumschlug, die ins Seniorenheim gekommen war. „Die Bestimmungen sind heute oftmals so kompliziert, da kommen viele Leute nicht mehr mit zurecht,“ erklärt Alfred Hardt, einer der Freiwilligen aus der Gruppe für „Allgemeine Beratung und Hilfe“, die auch Hilfestellung bei Anträgen (Schwerbehindertenausweis, Pflegestufen, Patientenverfügungen u.s.w.) anbietet.

Es ist fantastisch, wie viel man selbst zurückbekommt

Die anderen Freiwilligen scherzen unterdes, er habe die Seite gewechselt, denn Alfred Hardt arbeitete 36 Jahre lang beim Sozialamt der Stadt Essen. „Dank Herrn Hardt ist die Kuh vom Eis,“ freut sich Anne Politt, „Ich bin vorher Amok gelaufen.“
Willy Kruper, der unter anderem ein älteres Ehepaar betreut, regelmäßig mit einem 92-jährigen Mann spazieren geht und nebenbei auch noch Einkäufe oder Fahrdienste übernimmt, spricht von seinen tollen Erfahrungen: „Es ist fantastisch, wie viel man selbst zurückbekommt. Ich finde es auch wichtig, alten Leuten etwas zurückzugeben, schließlich haben die in ihrem Leben sehr viel geleistet.“ Und eine weitere Sache liegt dem freiwilligen Helfer am Herzen: „Man braucht keine Hemmschwelle haben, uns anzusprechen!“

Was das Soziale Netzwerk Burgaltendorf bisher erreicht hat, ist nicht genug zu würdigen. Doch es kann noch mehr getan werden. Deshalb sucht man ständig nach neuen Freiwilligen. Zurzeit fehlen noch besonders Personen, die ein Auto und etwas Zeit übrig haben, um gelegentliche Fahrdienste zu übernehmen. Wer Interesse hat, das Netzwerk zu unterstützen, kann sich an Gitta Strehlau (Tel.: 0201 / 57 10 60, Mail: Gitta.Strehlau@jesus-lebt-kirche.de) sowie an Thomas Sieberath (Tel.: 0201 / 59 27 63 91, Mail: Thomas.Sieberath@bistum-essen.de) wenden.
Für diejenigen, die das Hilfsangebot nutzen wollen, gibt es mehrere Kontaktmöglichkeiten. Die freiwilligen Helfer sind unter der Telefonnummer 0201 / 57 26 40 sowie per Mail: Info@soziales-netzwerk-burgaltendorf.de erreichbar. Man kann sich auch direkt und persönlich an die Kontaktstelle in Burgaltendorf, Alte Hauptstraße 62, wenden. Öffnungszeiten: Mi 16-18 Uhr, Do 9-11 Uhr, Fr 9-11 Uhr und So 11-12 Uhr.

SPENDENKONTEN:

- Evangelische Kirchengemeinde Essen-Burgaltendorf, Geno-Bank Essen, Konto 101 291 903, BLZ 360 60 488

- Förderverein Herz-Jesu Essen-Burgaltendorf e.V., Bank im Bistum Essen, Konto 106 230 14, BLZ 360 60 295

- Verwendungszweck jeweils: Soziales Netzwerk Burgaltendorf

- Für Spendenquittung bitte Anschrift angeben

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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