Generalsanierung des Schwimmzentrums Oststadt - Ein Baustellenrundgang!

Michael Kurtz, Barbara Soloch und Bernd Hoffacker (v. li.) mit Plan im Schwimmbad, das komplett entkernt wurde.
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  • Michael Kurtz, Barbara Soloch und Bernd Hoffacker (v. li.) mit Plan im Schwimmbad, das komplett entkernt wurde.
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Hier ist was los: Im Schwimmzentrum Oststadt, Schultenweg, ist nichts mehr so, wie es einmal war! Nur die Außenmauern stehen noch. Das Gebäude ist entkernt, das Dach bereits saniert und neue Fenster sind auch schon an ihrem Platz. Wie es hier einmal aussehen soll, verrieten SBE-Betriebsleiter Michael Kurtz und Bernd Hoffacker, verantwortlicher Projektleiter der SBE jetzt bei einem exklusiven Baustellen-Rundgang.

Wir treffen uns am Schultenweg - viel sehen, außer Baugerüsten und kahlen Mauern kann man hier noch nicht. Aber wenn der verantwortliche Projektleiter der SBE, Bernd Hoffacker, schon an der Straße zeigt, wie das neue Eingangsportal aussehen soll, wird klar: Hier setzt man fortan auf lichtdurchflutete Räume. Das gesamte Schwimmzentrum Oststadt soll nach Beendigung der Bauarbeiten in einem warmen Rot strahlen und auch einen neuen Namen erhalten. „Hier sind wir noch in der Findungsphase“, gibt Hoffacker zu. „Über dem Eingangsbereich soll ein großes Schild angebracht werden. Wir möchten damit auch die MTG Horst einbinden, denn der Verein wird hier mehr Platz für sein vielfältiges Sportangebot erhalten.“
Und um die Trennung zwischen Verein und Badelandschaft künftig klar zu zeigen, weisen Farben schon im Eingangsbereich den Besuchern den Weg. „Geradeaus geht es in den MTG-Bereich, in dem hauptsächlich Rot-Töne für die Wände und Böden verwendet werden und links hoch geht es - wie vorher auch - zum Schwimmbereich, der in Grün-Tönen gehalten sein wird“, erläutert Hoffacker.

Schwimmzentrum Oststadt

Unser Rundgang startet links im Schwimmbereich. Treppe hoch und schon stehen wir im künftigen Umkleidebereich. Das ist nichts Neues. Neu ist aber, dass der nun etwas kleiner ausfällt, denn auch die MTG wird Umkleiden, Duschen und sanitäre Anlagen erhalten. Vom Umkleidebereich, in dem bereits neue Fenster eingebaut wurden, geht es durch die Duschen direkt ins Schwimmbad. Hier wird aktuell der Beckenrand erneuert. „Das Betonbecken und der Fliesenspiegel sind noch in Ordnung“, betont Hoffacker und weist so daraufhin, dass die Kostenaufstellung durchdacht war. Auch das mühsame und kostspielige Entfernen der Wandfliesen, die noch in einem satten Orange strahlen, spart man sich. „Hier wird drüber geputzt und dann kommen die bereits erwähnten Grün-Töne auch hier ins Spiel“, lacht Hoffacker.
Wir laufen um das große Becken und das Kinderbecken mit Rutsche, die erhalten bleibt, herum und halten vor einer neuen Wand. „Hier gab es früher eine große Fensterfront. Da dadurch aber von den Wohnhäusern und auch aus dem Freibadbereich uneingeschränkter Blick auf das Babybecken gegeben war, haben wir die Fronten hier zugemauert“, erklärt der verantwortliche Projektleiter. Dunkler ist es deshalb nicht geworden. Michael Kurtz zeigt auf die großen Fensterfronten auf der gegenüberliegenden Seite. „Hier haben wir die ehemaligen Fenster um einen ganzen Meter nach oben hin vergrößert!“

Die Frühlingssonne scheint derweil kräftig durch die Scheiben und mit viel Fantasie kann man bereits erahnen, wie hell und freundlich hier einmal die Umgebung für die Schwimmgäste sein wird. Vor allem das „Planschbecken“, um das herum bunte Farben die kleinen Besucher anlocken sollen. „Eine Wasserkanone wird hier von der Wand aus für Vergnügen sorgen“, verrät Hoffacker. An der Panoramafront entlang geht‘s zum früheren Ausgang zum Freibad. „Hier gab‘s nur eine Tür und wenn es kalt war, hat‘s drinnen gezogen. Jetzt wird ein Windfang mit zwei Türen und einer Schleuse eingebaut, der in den Sommermonaten Zugang zum Freibad gewährt“, erläutert Hoffacker. Und das wird auch der einzige Zugang zum Freibad bleiben, denn der Ausschwimmkanal ist bereits Geschichte und zubetoniert. Hier entsteht nun ein moderner Gymnastikraum für die MTG.

Rein in den MTG-Bereich!

Wir sind nämlich, nachdem wir den Sanitätsraum und die Bademeisterloge passiert haben und einen Blick in den neu entstandenen MTG-Geräteraum im Bad werfen konnten, flugs durch die spätere Glaswand hinüber in den MTG-Bereich geschlüpft. Hier entstehen durch neue Raumaufteilung weitere Büros und auch ein großer Raum für die Physiotherapie des Vereins.
Für uns dient der künftige Eingangsbereich der MTG Horst nun als Ausgang. Wir verlassen den Rohbau und laufen einmal ums Gebäude herum. An der Außenfront sind bereits die ersten Isolierplatten angebracht. Denn schließlich sei der Hauptaspekt des gesamten Bauvorhabens die energetische Sanierung. „40mm starke Isolierplatten kommen an die Außenwände“, erklärt Hoffacker.

Ist das Dach sicher?

Das Dach ist bereits saniert. Verbaut wurden hier auch Leimbinder, die in der Vergangenheit u.a. beim Einsturz des Daches der Mehrzweckhalle in Bad Reichenhall für negative Schlagzeilen sorgten. „Ist denn hier alles sicher“, frage ich die Experten. „Schon vor fünf Jahren haben wir die Dachkonstruktion prüfen lassen“, antwortet Bernd Hoffacker. „Jetzt, wo alles freiliegt, wurde erneut geprüft und auch vom Leim Proben genommen. Hier ist alles ok.“
Vom Außengelände kommen wir nun in den Keller, vor dessen Zugang die Gasheizung ist. Ja, die hat einen beheizten Standort im Freien!

Leimbinder wie in Bad Reichenhall

Im Innern findet man die sanierten Rohrleitungen, die eine Etage höher um die Becken laufen. Die Wasseraufbereitungsanlage ist das Herzstück des Schwimmbades. Hinzu kommt die neue Lüftungsanlage. „Sie wird in Kürze eingebaut und ist auf dem neuesten Stand der Technik“, so Hoffacker. „70 Prozent der Wärme wird zurückgewonnen, nur 30 Prozent gehen verloren“, ergänzt er. Da die neuen Anlagen viel kompakter sind, ist im Kellergeschoss nun mehr Platz, der für die Sozialräume, die Umkleiden der Mitarbeiter und Besprechungsräume genutzt wird, die SBE und MTG Horst gemeinsam nutzen werden.

Modernes Sport- und Gesundheitszentrum

Unser Rundgang ist vorbei - im Eingangsbereich wieder angekommen, fällt noch eine neue Tür ins Auge. „Hier haben wir ein Behinderten-WC eingebaut“, erklärt Michael Kurtz. Das Thema Inklusion ist hier in die Planungen eingeflossen. Ein Aufzug ermöglicht Menschen mit Behinderung das problemlose Erreichen des Obergeschosses und in den neuen Duschräumen ist eine behindergerechte Dusche involviert. „Die Zeit, wo diese Anlagen in seperaten Räumen installiert wurden, ist vorbei“, betont Hoffacker. Abschließend bleiben aber die Fragen: Wann wird eröffnet und warum wird nun doch alles teurer? „Viele Kosten hat man nicht im Blick, denn man weiß nie, was in den Wänden steckt“, betont Kurtz. So habe man zum Beispiel schon im Eingangsbereich einen Holzboden vorgefunden, unter dem loses, schadstoffbelastetes Isoliermaterial schlummerte. Die ordnungsgemäße Entsorgung sei nicht nur teuer, sondern auch zeitaufwendig gewesen, da der komplette Eingangsbereich verhüllt werden musste.
„Hier gab es früher Holzwände und das Schwimmbad wurde elektrisch beheizt“, gibt Hoffacker zu bedenken. Jetzt heize man mit Gas, die Wände seien aus Stein und auf dem Dach werde eine Solaranlage installiert, von der man sich erhofft, das gesamte Freibad beheizen zu können.

Wann wird eröffnet?

Ein weiterer Kostenverursacher: „Das Schwimmbad ist in zwei Bauabschnitten entstanden. Die Verbindung beider Bereiche wurde mit Asbest gemacht. Das musste alles raus“, schildert Hoffacker. Und ein weiterer Preistreiber sei auch der Boden rund ums Schwimmbecken. „Die Pläne sehen anders aus, als das Material, das hier tatsächlich verbaut wurde“, bedauert Michael Kurtz. „Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass die Eröffnung im Frühjahr 2015 stattfinden kann“, unterstreichen die Vertreter der SBE.
Gerd Kämpkes von der MTG Horst, der uns streckenweise mit begleitet hat, lobt vor allem die enge Zusammenarbeit mit dem Verein: „Wir bekommen kontinuierlich Informationen und können unseren Mitgliedern diese weitergeben. Der Umbau ist eine Durststrecke, durch die wir jetzt durch müssen.“ Ratsfrau Barbara Soloch ergänzt abschließend: „Dafür gibt es hier dann bald ein neues Schmuckstück, das sich in den kommenden Jahrzehnten vor allem in Hinblick auf die laufenden Kosten bezahlt machen wird.“

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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