Wespen eine Plage?

Klein, aber wehrhaft: die Wespe

Kaum hat Tante Erika den Kaffeetisch auf der Terrasse gedeckt, geht das Brummen los. Heerscharen der gelbschwarzen Quälgeister fallen über den Kuchen her: Die Wespen sind da. Die Gemeine und die Deutsche Wespe haben den Tieren den schlechten Ruf eingebracht, denn nur diese Arten fliegen auf Cola, Sprudel und Süßes. Wenn dann die Insekten dem Menschen um den Kopf schwirren, gilt es einige Regeln zu beachten. „Jetzt nicht danach schlagen“, warnen die Experten. Auch nicht wegpusten, denn das Kohlendioxid im Atem gilt im Wespennest als Alarmsignal. Außerdem können sie Angst „riechen“, und kommen in eine aggressive Stimmung. Wer Wespen fernhalten will, sollte für Lockmittel sorgen. Etwa überreife Weintrauben in fünf bis sechs Meter Entfernung frühzeitig (ein bis zwei Tage vorher) aufgestellt, sorgen für reine Luft.
Wie bereits erwähnt sind es die Deutsche und die Allgemeine Wespe, die für den im Allgemeinen schlechten Ruf sorgen. Beide Arten sind zudem äußerst lästig und neben ihrer Hartnäckigkeit auch aggressiv und unberechenbar. Besonders dann wenn sich der Mensch beispielsweise unbeabsichtigt ihrem Nest nähert oder sie sich durch heftige Bewegungen bedroht fühlen.
Eine weitere Gefahr: Bei einem Stich werden Alarmpheromone freigesetzt, die wiederum weitere Tiere anlocken und zum Stich animieren.
Das injizierte Gift führt bei einigen Menschen zu einer allergischen Reaktion, weil hier auch eine große Menge Histamin enthalten ist. Hier kann ein Notfallmedikament sehr nützlich sein. Stichverletzungen im Rachenbereich müssen sofort von einem Arzt begutachtet und behandelt werden. Ein Eiswürfel oder Speiseeis kann die Schwellung bis zum Eintreffen in der Arztpraxis oder im Krankenhaus in Grenzen halten. Hilfreich nach einem normalen Stich sind spezielle Insektencremes und ebenfalls Kühlen mit Eis. Eine aufgeschnittene Zwiebel mit der Fläche aufdrücken sowie Zitronensaft aufträufeln ist ein altes Hausmittel. Wer vorgesorgt hat, kann einen Insektenstift aus der Apotheke auftragen.
Ein paar Vorsichtsmaßnahmen können allerdings durchaus hilfreich sein und vor unangenehmen Folgen schützen. Nahrungsmittel sollten im Freien abgedeckt und Reste nach dem Verzehr sofort entfernt werden. Kleinkindern nach dem essen den Mund abwischen. Gläser immer abdecken und nie direkt aus Flaschen trinken. Besser ist es, einen Strohhalm zu benutzen.
Dass der Grill- beziehungsweise Picknickplatz nicht in der Nähe von Obstbäumen gewählt wird, versteht sich von selbst. Denn die Früchte ziehen die Quälgeister erst richtig an.
Außerdem werden Wespen von einigen Gerüchen angezogen. Darunter fällt süßes Parfüm, manche Cremes oder Holzmöbelpolitur. Aber auch wer richtig clever sein will und einfach die Körperhygiene ignoriert, ist falsch informiert. Die Tiere lassen sich auch von Schweißgeruch anlocken. Und bunte Kleidung, hier speziell weiß, gelb oder blau, ist ebenfalls ein Lockmittel.
Und wenn die Dunkelheit hereinbricht, hat der Mensch sowieso Ruhe, denn dann fliegen nur noch die Hornissen, Wespen sind nicht nachtaktiv.
Und spätestens im Herbst ist dann Schluss mit dem Spuk: die Wespen sterben ab, nur die Jungköniginnen suchen sich einen geschützten Platz, um im nächsten Frühjahr für den Neuaufbau eines Volkes zu sorgen.

Autor:

Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr

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