Förderprogramm: Schulen fit machen für die Zukunft

Bis 2020 sollen alle Unterrichtssräume mit sogenannten interaktiven Whiteboards eingerichtet werden wie hier in der Grundschule Im Brömm. Sie können wie eine "normale" Tafel beschrieben oder bemalt werden, eingeschaltet funktionieren sie ähnlich wie ein Tablet. | Foto: Stadt
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  • Bis 2020 sollen alle Unterrichtssräume mit sogenannten interaktiven Whiteboards eingerichtet werden wie hier in der Grundschule Im Brömm. Sie können wie eine "normale" Tafel beschrieben oder bemalt werden, eingeschaltet funktionieren sie ähnlich wie ein Tablet.
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Die Schulen in Gelsenkirchen bis 2020 fit für die Zukunft machen. Dieses Ziel zu erreichen ist in greifbare Nähe gerückt mit den Fördergeldern des Programms "Gute Schule 2020", die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft angekündigt hatte und die Stadt jetzt verplanen darf.

Für Gelsenkirchen bedeutet das eine Investitionssumme von fast 50 Millionen Euro, exakt sind es 49.444.972 Euro, die in einem vierjährigen Programm für die öffentlichen Schulen verwendet werden können. Umgesetzt werden soll dies in zwei "Paketen": "Wir legen großen Wert auf die Digitalisierung der Gelsenkirchener Schulen, aber natürlich müssen wir auch in die Infrastruktur, Sanierung und Betreuung investieren", erklärt Stadträtin Annette Berg. Sie ist zuständig für die Bereiche Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration.

Strukturmaßnahmen und Digitalisierung

Angesichts von teils sehr alten Schulgebäuden, aber auch weiter wachsenden Schülerzahlen – unter anderem durch Zuwanderung – wundert es nicht, dass (voraussichtlich) 75 Prozent der Fördergelder für Strukturmaßnahmen verwendet werden sollen und 25 Prozent für die angestrebte Digitalisierung.
Digitalisierung/neue Medien, was bedeutet das? In erster Linie ist vorgesehen, dass bis 2020 in allen Unterrichtsräumen die alten Tafeln durch sogenannte interaktive Whiteboards ersetzt werden. Eingeschaltet sind sie ein großer Computerbildschirm, der ähnlich wie ein Tablet funktioniert. Darauf können Lernprogramme gestartet werden, Informationen aus dem Internet abgerufen oder Filme gezeigt werden. Berg: "Die Lehrer können Tafelbilder speichern, um an gleicher Stelle im Unterricht weitermachen zu können. Und mit einem guten Konzept kann die neue Technik Bildungsprozesse unterstützen und auch Benachteiligungen abbauen."

Mit neuer Technik Bildungsprozesse unterstützen

Das Thema Digitalisierung an Schulen ist in Gelsenkirchen nicht neu. "Wir haben schon lange an jeder Schule Glasfaserkabel", sagt Büroleiter Klaus Rostek. "Zurzeit gibt es bereits 390 Whiteboards in den Unterrichtsräumen, für die insgesamt 36.000 Schüler in Gelsenkirchen müssen wir in den vier Jahren noch 1640 weitere installieren." In einem ersten konkreten Schritt sollen im nächsten Jahr 20 Grundschulen, vier pro "Quartier", mit Whiteboards ausgestattet werden.
Und wenn der Strom mal ausfällt? Auch daran wurde gedacht: Die Whiteboards können auch als ganz normale Tafeln benutzt werden, man kann auf ihnen schreiben oder sie bemalen – in der Grundschule unerlässlich.
"Wir haben uns im Vorfeld ganz genau angeschaut, welche Tafeln geeignet sind", sagt Rostek. Dazu gehören Kriterien wie Widerstandsfähigkeit, aber auch eine einheitliche Software für alle Geräte. "Ohne die Vorbereitungen, die wir in Gelsenkirchen bereits geleistet haben, wäre die geplante schnelle Umsetzung gar nicht möglich", ergänzt Martin Schulmann, Pressesprecher der Stadt.
Viele Eltern wird es besonders freuen, dass im Paket für die Strukturmaßnahmen natürlich auch an die Sanierung von sanitären Anlagen gedacht wurde. Hier geht es insgesamt um Renovierung, Sanierung und Modernisierung sowie die Neu- oder Umbauten, um den Anforderungen gerecht zu werden. Auch die Fortbildung der Lehrer steht auf dem Programm. "Ziel ist es, Bildungschancen zu sichern und Schule in Gelsenkirchen so zu gestalten, dass wir kein Kind zurücklassen", betont Annette Berg.

Kein Kind zurücklassen

Oberbürgermeister Frank Baranowski zum Investitionspaket: „Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat den Fokus richtigerweise auf Bildung und damit auf die Zukunft unseres Landes gelegt. Schulen und Bildungseinrichtungen müssen Leuchttürme in den Kommunen sein. Denn hier entscheidet sich Zukunft. Das ist Ausdruck einer gerechten Bildungspolitik.“
Soweit die Planungen bisher. Nachdem das Programm zur Beteiligung am Investitionsförderprogramm in Form einer Kreditvergabe am Donnerstag Thema im Ausschuss für Bildung war, wird es am 1. Dezember im Rat vorgelegt. Dann könnte es in die Detailplanung gehen und eine rasche Umsetzung ab Anfang 2017.

Info:
>Für die Verteilung der Mittel auf die Kommunen hat das Land NRW Kreditkontingente gebildet. Das Förderprogramm "Gute Schule 2020" sieht für Gelsenkirchen insgesamt 49.444.972 Euro vor.
>Ziel des Programms ist explizit auch die Förderung von Investitionen in die digitale Infrastruktur.
> Die Richtlinien lassen zu, dass im Haushalt bereits veranschlagte, aber noch nicht begonnene Schulmaßnahmen finanziert werden können.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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