"Hartz IV Initiative" wird in Gladbeck weiter für Hilfesuchende kämpfen

Johannes Gay will sich mit seinen Mitstreitern auch künftig für die Belange der in Gladbeck lebenden Hartz IV-Bezieher einsetzen.
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Es hat nicht gereicht für das angestrebte Ratsmandat, selbst für Johannes Gay, Vorsitzender des seit Anfang des Jahres 2013 als gemeinnützig anerkannten Vereins „Soziale Bürgerinitiative Gladbeck“, sind die Gründe für das Scheitern bei der Kommunalwahl im Mai kaum nachzuvollziehen. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren stets und vehement für die Interessen der Hartz IV-Bezieher in Gladbeck eingesetzt. Doch die Wählenstimmen haben am Ende die anderen Parteien eingeheimst.“

Dabei waren selbst Kenner der lokalen Politik-Szene zuvor fest davon überzeugt, dass die „Hartz IV-Initiative“ den Einzug in den Stadtrat locker schaffen würde. „In Gladbeck gibt es aktuell rund 4.500 so genannte Bedarfsgemeinschaften und damit cirka 10.500 bis 11.500 Personen, die Hartz IV beziehen,“ hat Johannes Gay ausgerechnet. Die Zahlen seien im Augenblick relativ konstant, doch das könne eigentlich nicht der Grund für das Scheitern bei der Kommunalwahl sein, kommt bei Gay schon so etwas wie deutlich spürbare Verbitterung auf. „Es ist bitter, doch aktuell ist es eben so.“

Rund 11.000 Gladbecker leben von Hartz IV

Vorbei sind also die Jahre, in denen die „Hartz IV-Initiative“ gemeinsam mit der „DKP“ als „Soziale Liste“ im Stadtrat eine Fraktion bildete. „Die Gladbecker, die uns nicht ihre Stimme gegeben haben, müssen sich nun natürlich die Frage gefallen lassen, ob dies clever war. Und diese Wähler sollten genau darauf achten, ob die von ihnen gewählte Partei sich auch tatsächlich für die Belange von Hartz IV-Beziehern einsetzt.“

Von der Niederlage auf dem parteipolitischen Parkett lässt sich ein engagierter Mann wie Johannes Gay allerdings auch keinesfalls entmutigen. „Wir werden uns weiter für die Belange von Hartz IV-Beziehern in Gladbeck einsetzen,“ verspricht Gay. In seinem Optimismus sieht er sich durch den stetigen Mitgliederzuwachs beim Verein „Soziale Bürgerinitiative“ bestätigt. Inzwischen zählt man dort nämlich immerhin fast 50 eingetragene Mitglieder, die einen Monatsbeitrag von 5 Euro entrichten. Für die ordnungsgemäße Verwendung der Einnahmen sind neben Gay auch dessen Stellvertreter Marius Osadnik sowie Schatzmeister Christian Richter verantwortlich.

Büro an der Humboldtstraße als Anlaufstelle

Die meisten Kosten verursacht dabei die Miete für das kleine Büro, das der Verein in der Humboldtstraße 14 (Goetheplatz-Passage) angemietet hat und auf jeden Fall auch weiterhin unterhalten möchte. „Wir brauchen unbedingt eine feste Anlaufstelle für Gladbecker Hilfesuchende,“ lautet die logische Begründung von Johannes Gay.

Denn an dem Angebot der regelmäßigen Sprech- und Beratungsstunden wird die „Hartz IV-Intiative“ auch künftig festhalten. So ist das Vereinsbüro an der Humboldtstraße, Tel. 02043/9372674, montags bis donnerstags täglich von 10 bis 13 Uhr besetzt/geöffnet. Melden können sich hier alle Gladbecker, die betreffs „Hartz IV“ Hilfe oder Beratung wünschen. Dazu gibt es auf Wunsch auch praktische Unterstützung, wie zum Beispiel beim Ausfüllen der - für Laien oft unverständlichen - Antragsformulare. Auch bei Behördengängen sind Johannes Gay und seine Mitstreiter gerne behilflich. Eine Anmeldung ist übrigens nicht erforderlich.

Gay: "Wir werden nicht aufgeben!"

„Wir werden nicht aufgeben. Die Menschen, die mit Hartz IV konfrontiert werden, benötigen Hilfe. Kostenlose Hilfe, versteht sich,“ zeigt sich Johannes Gay kämpferisch. Deshalb unterhält der Verein unter Tel. 0151/24232445 auch eine Notruf-Hotline für ganz dringende Fälle.

Und tritt der Verein „Soziale Bürgerinitiative“ bei den nächsten Kommunalwahlen wieder an. Johannes Gay winkt ab: „Da mache ich mir derzeit noch absolut keine Gedanken. Wir haben genug Arbeit - heute und jetzt. Konkrete Hilfe für Betroffene ist unser Ziel.“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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