Fracking – Neue Technologie zum Wohle der Menschheit ?

Ob uns diese Schuhe nicht wieder einmal etwas zu groß sind -beim Fracking ? | Foto: ms office, gemeinfrei
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  • Ob uns diese Schuhe nicht wieder einmal etwas zu groß sind -beim Fracking ?
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Das Thema „Fracking“ steht derzeit im Focus der Berichterstattung.

Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler, Umweltverbände und viele Bürger äußern sich sehr kontrovers und beschäftigen sich intensiv mit einerseits der Erschließung neuer Energiequellen und deren Nutzbarmachnung, andererseits dem Nutzen und dem damit verbundenen Risiko bis hin zu unverantwortlicher Umweltschädigung, wobei Profitstreben und Energiesicherung dem Schrecken weiterer Umweltzerstörung gegenüber stehen.

Wer sich etwas intensiver mit der Fragestellung nach den Auswirkungen menschlichen Handelns, sprich Technikeinsatz, auf unsere Umwelt beschäftigt, findet in den Medien ein schier unüberschaubares Publikationsfeld.

Natürlich kann eine Auswahl aus diesem Feld nach unterschiedlichen Auswahlkriterien zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Wer sich aber aus Sicht einer kritischen Auseinandersetzung mit den Auswirkungen menschlichen Handels der Materie nähert, findet viele sehr bedenklich stimmende Aussagen.

Beginnen wir mit einer

skizzenhaften Chronologie von beispielhaften Katastrophen,

die durch von Menschen unterschätzten oder mißachteten Umweltrisiken und technisches Versagen entstanden sind :

1. Untergang der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexico
2. Zerstörung und Austrocknung des Aralsees in Usbekistan/Kasachstan
3. Seveso, größter Chemieunfall in Europa, jahrzehntelange Dioxinvergiftung großer Gebiete
4. Bophal, schlimmster Chemieunfall aller Zeiten in Indien mit mehr als 20.000 Toten
5. Großbrand bei Sandoz/Schweiz, Verseuchung des Rheins über ca. 400 km
6. Tankerunglück „Exxon Valdez“ vor Alaska, Ölverseuchung von 2000 km Küste
7. Untergang des Öltankers „Prestige“ vor Galizien mit 1600 km Küstenverseuchung
8. Unfälle in Atomkraftwerken :
- 1952 Kanada; 1957 Russland; 1957 Grossbritannien; 1973 Grossbritannien; 1977 Deutschland; 1979 USA, 1986 Sowjetunion (Tschernobyl); 1999 Japan; 2000 Tschechien; 2001 Deutschland; 2006 Schweden; 2009 Deutschland, 2011 Japan (Fukushima)

(Quelle: www.spiegel.de/wissenschaft/technik/unfaelle-in-atomkraftwerken)

Schaut man sich diese Bilanz der Katastrophen oder Beinahe - Katastrophen an, ist man nicht abgeneigt zu behaupten,

der Mensch sei der größte Umweltgefährder oder sogar -zerstörer.

Überall hat er irgendwie seine Finger im Spiel - wegen

Planungsfehlern, fahrlässigen Handelns, Risikounterschätzung, Fehleinschätzung, Gewinnstreben, Überheblichkeit, Selbstüberschätzung.

Die Auswirkungen daraus sind jedesmal eine einzige Katastrophe mit verheerenden Folgen.

Tod von unzähligen Menschen, Qualen durch schwere Erkrankungen mit vorzeitiger Todesfolge,Verseuchung großer Landstriche bis in alle Ewigkeit, zumindest aber langfristiger Schädigung des gesamten Ökosystems.

Und dass wir dabei auch unser Klimasystem durcheinander bringen.....aber das wäre noch ein anderes Thema.

Die Technische Universität Dresden veröffentlichte in einem Veranstaltungskalender für November 2012 einen Text, der sehr aussagekräftig diese Problematik unterstreicht : „

Technischer Wandel birgt einen latenten Risikocharakter in sich....“

Außerdem „

hatte sich offenkundig bereits um 1900 ein robustes Niveau an Akzeptanz technischer Risiken durchgesetzt“

(www.tu-dresden.de/veranstaltungen/termin/?id=TUD507581434f79c).

Risikofreudigkeit ist also das Eine.

Am 8.4.2014 berichtete das Magazin „Frontal“ über die Lobbyarbeit der Finanzweltlobby in Brüssel. Dort stehen ca. 1.700 gut „budgetmäßig ausgerüstete“ Lobbyisten in einem unüberschaubaren Netzwerk wenigen Finanzpolitikern und deren Fachabteilungen gegenüber und praktizieren eine präzise zielorientierte „Unterstützung“ - natürlich ihrer Klientel.

Die Anzahl der in der Energiepolitik weltweit vernetzten, hochdotierten und ebenfalls gut budgetierten Lobby – Profis der Rohstoff- und Energiewirtschaft habe ich noch nicht erforscht.
Ich bin mir sicher – da tut sich eine weitere Bündelung von risikobereitem Machtpotenzial auf, welches ganz andere Interessen verfolgt als unser Wohl.

Gewinnmaximierung ist also das Andere.

Wer garantiert mir dann, dass eine Zulassung von (wirklich ?) neuer Technologie kein großes Risiko beinhaltet ?
Wer garantiert mir, dass Techniker sich nicht bei der Aussage, es gäbe nur minimale Risikofaktoren,
einfach irren ?

Wer garantiert mir, dass Exxon & Co. sich anders verhalten werden als bisher ?????

Warum sollte ich ihnen beim Thema Fracking Glauben schenken ?

Autor:

Lothar Dierkes aus Goch

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