Hattingen: So tippt Experte Jürgen Schwiese den Eurovision Song-Contest in Schweden

Ist ESC-Fan seit seiner Kindheit durch und durch: Jürgen Schwiese.
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  • hochgeladen von Roland Römer

Bereits zum sechsten Mal richtet Vorjahressieger Schweden heute Abend den Eurovision Song-Contest aus, den ESC. 42 Länder sind dabei in diesem großen europäischen Sänger-Wettstreit in der Stockholmer Globe-Arena, bei dem auch Israel mitmacht und Australien. Ab 21 Uhr wird er live im Ersten übertragen.

Es ist ja schon gute Tradition, dass Jürgen Schwiese jeweils vor dem ESC seinen Experten-Tipp abgeben darf. „Ich habe bislang mit meinen Tipps immer ganz gut gelegen“, meint er dazu selbstbewusst.
Ob auch diesmal wieder, das wird wie immer in Holthausen im Hause Schwiese zu allererst sein gutes Dutzend Gäste wissen. Denn selbstverständlich findet dort wie schon seit rund 25 Jahren die „legendäre ESC-Party“ statt – mit Stimmabgabe der Gäste und allem drum und dran.
Wie immer gibt es eine „Schaltung“ nach England: Dort hat Jürgen Schwiese Freunde, die genauso verrückt auf den europäischen Wettbewerb des Pop sind wie er in Hattingen. Und es werden selbstverständlich die legendären und kultigen Worte fallen: „And these are the results of the German/English jury.“
„ESC-verrückt“ ist Jürgen Schwiese seit 1967: „Das war mein allererster Contest. Damals in Wien gewann Sandie Shaw für England mit ,Puppet On a String‘. Seitdem habe ich keinen ESC, der früher Grandprix Eurovision de la Chanson hieß, verpasst.“
Für Jürgen Schwiese ist der ESC die gelungene Umsetzung des europäischen Gedankens: „Es sind 42 Länder daran beteiligt. Da ist untereinander von Politik oder Unruhen nichts zu spüren. Man erlebt vor und hinter den Kulissen einfach nur Fröhlichkeit. Hier ist der Grundgedanke eines vereinten Europas zu finden.“
Jürgen Schwiese weiß, wovon er redet. Zweimal war er bereits live bei einem ESC-Finale dabei und nach dem Sieg von Lena arbeitete er hinter den Kulissen als Freiwilliger („Volunteer“) mit, kam so in direkten Kontakt mit den internationalen Künstlern und deren Stab.
Leider, so resümiert der Experte, habe sich das „Gesicht“ des ESC gewandelt, wobei er nicht gegen Änderungen grundsätzlich sei: „Inzwischen stehen nicht mehr der Interpret oder das Lied im Mittelpunkt. Stattdessen wird die Show immer wichtiger. Dadurch geht die Individualität der Künstler verloren.“
Früher habe jeder wie er auch Songs noch Ländern zuordnen können: „Aber heute fehlt das Landesspezifische, die Eigenart der Länder. Das finde ich schade.“
Bezeichnend ist, dass heute Abend nur zwei Teilnehmer nicht auf Englisch singen: Österreich, die sich auf Französisch (!) vertreten lassen, und Frankreich selbst mit einem nur teilweise englisch gesungenen Beitrag.
Dennoch sind die Favoriten für Jürgen Schwiese, der das ganze Jahr über europaweit die Hitlisten und Hits verfolgt, diesmal Russland und Frankreich: „Das sind typische ESC-Songs, die in ganz Europa ankommen werden. Aber auch Ungarn, Zypern, Spanien, Bulgarien und Kroatien klingen stark.“
Der deutsche Beitrag mit Jamie-Lee, „Ghost“, gefällt ihm zwar und er findet die Künstlerin sympathisch, hofft für sie auf die Top 10: „Ich glaube aber, es wird schwer. Aber eigentlich ist natürlich alles möglich.“ Das liege auch am neuen Punktesystem, das bis zuletzt Spannung verspräche. Jürgen Schwiese: „Ich freue mich jedenfalls wie ein Wahnsinniger auf heute Abend.“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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