Fußball-Oberliga: Die TSG kann doch noch siegen

(von Toni Bertrams)

Die TSG Sprockhövel kann doch noch gewinnen: Mit 3:1 setzte sich der Fußball-Oberligist beim FC Gütersloh durch. Erfolgreich waren auch Niederrhein-Landesligist Sportfreunde Niederwenigern sowie Bezirksliga-Spitzenreiter SC Obersprockhövel.

Oberliga Westfalen

FC Gütersloh – TSG Sprockhövel 1:3, Hammer SpVg – DSC Arminia Bielefeld II 2:3, VfB Hüls – FC Eintracht Rheine 1:2, SC Westfalia Herne – SV Westfalia Rhynern 1:1, SuS Neuenkirchen – TuS Erndtebrück 1:3, TuS Dornberg – Rot-Weiß Ahlen 0:0, TuS Heven – SC Roland Beckum 0:2, SpVgg Erkenschwick – SV Rödinghausen 1:0, SV Zweckel – TuS Ennepetal 0:0.

TSG Sprockhövel
Es herrscht große Erleichterung. „Ich habe selten von Sonntag auf Montag so gut geschlafen wie diesmal“, sagte Lothar Huber, der Trainer des Oberligisten TSG Sprockhövel, nach dem 3:1 (1:1) beim FC Gütersloh. „Meine Mannschaft hat ein Spiel abgeliefert, wie ich es lange nicht mehr gesehen habe.“ Damit hat der Tabellenviertletzte (23 Punkte, 23:37 Tore) seinen Vorsprung auf den drittletzten Rang auf vier Zähler ausgebaut.
Begeistert war der TSG-Coach vor allem von der ersten Halbzeit, weil er sah, dass sein Team mit jener Einstellung auf- und antrat, „die ich gefordert hatte“. Und wäre er Schiedsrichter gewesen, hätte er Güterslohs Torwart Sebastian Tiszai in der 25. Minute nach dessen Foul an Xhino Kadiu die Rote und nicht die Gelbe Karte gezeigt. Immerhin: Den Elfmeter verwandelte Christian Kalina zum 1:0.
Das 2:0 hatte der Sprockhöveler Innenverteidiger auch auf dem Fuß, scheiterte aber diesmal vom Elfmeterpunkt, nachdem Hasan Ülker rüde gestoppt worden war. „Das war ein ganz klare Rote Karte“, sagte Lothar Huber und staunte in der 43. Minute, als Stephen Lorenzen eine eben solche Karte erhielt. „Das war eine krasse Fehlentscheidung“, meinte er und sah kurz vor der Pause auch noch den Ausgleich. Vadim Thomas traf zum 1:1.
Lothar Huber machte sich aber keine Sorgen. „Mir war klar, dass die Mannschaft auch in der zweiten Halbzeit sehr konzentriert weiterspielen wird. Man hat’s einfach gespürt“, berichtete der TSG-Trainer und durfte schon kurz nach der Pause (51.) jubeln: Einen Kadiu-Freistoß bugsierte FCG-Keeper Sebastian Tiszai ins eigene Tor. Direkt machte es Xhino Kadiu dann in der 86. Minute, nachdem Emre Yesilova gefoult worden war. „Ich hoffe, dass die Mannschaft jetzt erkannt hat, dass es nur so geht“, sagte Lothar Huber. „Jeden Sonntag. Dann brauchen wir uns vor keinem Gegner zu fürchten.“

Landesliga Niederrhein, Gr. 3

SpVg Schonnebeck – Sportfreunde Niederwenigern 1:2, VfB Bottrop – FSV Duisburg 0:0, Mülheimer SV 07 – SV Rhenania Bottrop 4:2, SC 26 Bocholt – Spvgg. Sterkrade-Nord 2:1, ESC Rellinghausen – 1. FC Bocholt 1:0, Sportfreunde Hamborn 07 – Viktoria Buchholz 0:1, DJK Arminia Klosterhardt – TuB Bocholt 1:0, Duisburger SV 1900 – Vogelheimer SV 3:2.

Sportfreunde Niederwenigern
Zum ersten Mal seit ihrer Landesliga-Zugehörigkeit haben die Sportfreunde Niederwenigern die SpVg Schonnebeck geschlagen. Doch das 2:1 (1:0) in Essen wurde von der schweren Verletzung überschattet, die sich Stürmer Fabian Lümmer in der 40. Minute in einem Zweikampf zugezogen hat. Es besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss. Genaue Aufschlüsse wird eine Kerspintomografie bringen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Tabellensechste (30 Punkte, 43:34 Tore) mit 1:0 vorne gelegen. Florian Machtemes hatte die Vorarbeit von David Moreno in der 18. Minute genutzt, nachdem zuvor SFN-Keeper Sebastian Langer den Rückstand verhindert hatte und sich ein Sonderlob seines Trainers Jürgen Margref verdiente. Ebenso wie die Doppel-Sechs: Kapitän Niklas Lümmer und Marius Müller. „Aber wir haben es versäumt, die Führung auszubauen“, sagte der SFN-Coach.
Die schwere Verletzung Fabian Lümmers hinterließ Spuren. „Wir waren ein bisschen verunsichert, und Schonnebeck hat mehr riskiert“, erklärte Jürgen Margref, der dann den ausgelaugten Florian Machtemes (muskuläre Probleme) auswechseln wollte. Der Unparteiische reagierte aber erst viel später, und zwar nach dem 1:1, das Macel Schlomm (59.) gelungen war. Die Sportfreunde kamen jedoch zurück. Marius Müller bediente Sascha Friedrich, und der zog davon. „In Arjen-Robben-Manier“, sagte Jürgen Margref. Schuss, abgefälscht, Tor, 2:1 für die Sportfreunde.

Landesliga Westfalen, Gr. 3
Lüner SV – Hedefspor Hattingen 1:0, SV Arminia Marten – SC 1912 Hennen 0:0, SV Wanne 11 – Hasper SV 1:1, SV Herbede – SV Brackel 06 1:1, SSV Mühlhausen-Uelzen – SV Sodingen 0:1, Kirchhörder SC – CSV Linden 2:0, TuS Eving-Lindenhorst – SV Höntrop 0:6, TuS Stockum – SV Horst-Emscher 08 2:2.

Hedefspor Hattingen
Der Pflichtspiel-Start 2014 ist Hedefspor Hattingen nicht gelungen. Die Mannschaft von Trainer Seung-Man Hong musste sich beim Lüner SV mit 0:1 (0:0) beugen und rutschte auf den vierten Platz (28 Zähler, 30:21 Tore). Damit liegt das Hedef-Team nun fünf Punkte hinter seinem Mitaufsteiger und Spitzenreiter SV Horst-Emscher 08. „Ich will es nicht als Ausrede nehmen, aber der Platz war echt mies“, sagte der Hedef-Coach ob des unebenen Rasengeläufs.
Spielerisch lief also nicht viel. „Es war klar: Wer in puncto Zweikämpfe besser ist, der wird Vorteile haben“, erklärte Seung-Man Hong. „Und da waren uns die Lüner klar überlegen. Wir sind überhaupt nicht in die Partie reingekommen.“ Zwar setzten auch die Gastgeber keine Glanzlichter, hatten jedoch ein Chancen-Plus. „Aber aus dem Spiel heraus hätten sie auch kein Tor gemacht“, meinte der Hedef-Trainer.
So war es dann auch eine Standardsituation, die die Partie entschied, und zwar kurz nach der Pause. Nach einem LSV-Freistoß spekulierte Selçuk Aydin, der Hedef-Keeper kam jedoch nicht an den Ball, und Dennis Gerleve köpfte diesen ins leere Tor. „Wir hatten auch zwei, drei Chancen“, sagte Sung-Man Hong. „Aber ein Unentschieden wäre nicht verdient gewesen.“

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

TSV Fichte Hagen – SC Obersprockhövel 0:5, TuS Hattingen – TSG Herdecke 2:2, VTS Iserlohn – ETuS/DJK Schwerte 2:2, SG Hemer – SV Bommern 0:6, DJK GW Menden – SC Berchum/Garenfeld 2:0, TuS Wengern – Geisecker SV 4:1, FC Wetter 10/30 – SpVg. Hagen 11 3:3, FSV Gevelsberg – TuS Ennepetal II 1:0, VfL Schwerte – VfK Iserlohn 2:1.

SC Obersprockhövel
Souverän hat der SC Obersprockhövel seine Pflichtaufgabe beim Schlusslicht TSV Fichte Hagen gelöst. Und nach seinem Sieg durfte sich der Spitzenreiter (48 Punkte, 66:23 Tore) auch noch über die Ergebnisse seiner Verfolger freuen. Während der FC Wetter 10/30 und die TSG Herdecke nur Unentschieden schafften, patzte der Geisecker SV sogar. „Wir haben das relativ cool heruntergespielt“, sagte SCO-Trainer Jörg Niedergethmann nach dem 5:0 (2:0).
In Hagen ließen die Obersprockhöveler nichts anbrennen. Nach 21 Minute eröffnete Fabian Voshage den Torreigen – mit einem Schuss in den Winkel. Kurz vor der Pause erhöhte dann Nermin Jonuzi auf 2:0. Drei weitere Treffer ließ der SCO nach der Pause folgen. Muhidin Ramovic (61.), erneut Fabian Voshage (78.), der zuletzt einen kleinen Durchhänger gehabt hatte, sowie Dustin Najdanovic (88.) erhöhten auf 5:0.

TuS Hattingen
Darauf spekuliert hatte er ja, aber wirklich geplant hatte er diesen Punkt nicht. Doch der TuS Hattingen traf am Sonntag die Entscheidung, sich mal wieder von seiner guten Seite zu präsentieren und holte gegen die TSG Herdecke überraschend einen Zähler – 2:2 (2:1). „Auf diese Leistung können wir aufbauen“, sagte Marius Kundrotas, der wegen seiner Kniebeschwerden erneut nur Trainer war.
Der Start für die Rot-Weißen, die auf Rang 14 weiterhin einen Zähler vor den Abstiegsplätzen liegen (21 Punkte, 31:54 Tore), war perfekt: Nach nur sechs Minuten nutzte Sinan Akdogan die Vorarbeit von Johann Geik und traf zum 1:0. Doch die Herdecker haben nun mal einen Top-Stürmer, der die Nummer eins der Torjäger-Liste ist: Jan Christoph Bednarczyk. Mit seinem 27. Saisontor glich er zum 1:1 aus (28.). Noch vor der Pause ging der TuS dank Dennis Weber wieder in Führung (40.), ehe Jan Christoph Bednarczyk mit seinem 28. Saisontreffer schon in der 48. Minute den 2:2-Endstand herstellte.