Ambulanter Hospizdienst sucht in Hattingen Räume für ein Regionalbüro

Lisel Schleimer übereicht Beate Achtelik vom Ambulanten Hospizdienst Regionalgruppe Hattingen eine Spende über 300 Euro aus dem Verkauf ihrer Bilderausstellung im „Kick“.
Foto: Pielorz
  • Lisel Schleimer übereicht Beate Achtelik vom Ambulanten Hospizdienst Regionalgruppe Hattingen eine Spende über 300 Euro aus dem Verkauf ihrer Bilderausstellung im „Kick“.
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Nach 22 Jahren Hospizarbeit wünscht sich die Hospizgruppe Hattingen Räumlichkeiten für ein Hospizbüro vor Ort. Zentrale Lage und eine günstige Miete sind Voraussetzungen dafür, dass hier regelmäßig Sprechzeiten und Beratung angeboten werden können.

Die Hospizdienste sind fester Bestandteil eines örtlichen Palliativnetzes und für die Patienten ein kostenloses Angebot. Personalkosten der hauptamtlichen Koordinatoren (für Hattingen ist dies Beate Achtelik) und die Kosten für die Fortbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter (in Hattingen sind dies rund zwanzig Personen) werden von den Krankenkassen finanziell unterstützt. Weitere Kosten wie Büromiete, Telefon, Materialien und Fahrtkosten der Ehrenamtlichen müssen aber durch Spenden aufgebracht werden.
„Wir betreuen rund sechzig Personen pro Jahr. Dabei kann die Betreuung in der Zeit stark variieren – von einigen Stunden als Notfall bis hin zu Monaten und Jahren bei Krebserkrankungen, die oft ein ständiges Auf und Ab im Gesundheitszustand bieten“, erklärt Beate Achtelik. „In der Regel kommen die Patienten durch das Palliativnetzwerk zu uns, aber auch durch Anrufe des Medizinischen Dienstes der Krankenhäuser, Altenheime, Pfarrer oder Angehörige. Nach einem telefonischen Kontakt erfolgt ein Erstbesuch. Die meisten Patienten wissen, wie es um sie steht und wir stellen uns ihnen auch als Besuchsdienst, manchmal als Hospizdienst, vor. Dauert die Betreuung länger, haben wir zwei oder drei ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich kümmern. Manchmal sind wir auch nur für die Angehörigen da. Unsere Mitarbeiter sind zwischen 40 und 80 Jahre alt. Manchmal sind sie noch berufstätig, manchmal suchen sie eine sinnvolle Beschäftigung im Rentenalter.“

Zentrale Lage für Sprechstunden

Eine von ihnen, die schon seit zwanzig Jahren dabei ist, ist Lisel Schleimer. „Ich habe in Brüssel gearbeitet und mich dort ehrenamtlich in der Kinderklinik engagiert. Auch dort bin ich mit Sterbenden zusammengetroffen, konnte aber auf Französisch nicht die richtigen Worte des Trostes finden. Dann wollte ich erst selbst eine Organisation gründen, bevor ich den Ambulanten Hospizdienst kennenlernte und mich diesem anschloss.“
„In der letzten Lebensphase brechen oft lange Freundschaften weg. Wenn wir die Patienten besuchen, bringen wir ein Stück anderen Alltag mit. Bei längeren Betreuungen bauen sich auch Beziehungen auf. Angst vor dem Sterben und dem Tod haben viele und die Frage nach dem Danach kommt bei Gläubigen irgendwann genauso wie bei Nichtgläubigen. Wie wir mit den Patienten umgehen, das lernen unsere Ehrenamtlichen in entsprechenden Vorbereitungseminaren.“
Meistens schaffen es die Mitarbeiter immer, heitere Momente in die Sterbephase zu legen. „Wir haben Menschen, die aufgrund der Krankheit froh sind, wenn sie gehen dürfen. Wir haben Menschen, die bis zum letzten Atemzug kämpfen. Wir lassen niemanden allein.“

Koordinatorin der Regionalgruppe Hattingen ist Beate Achtelik, Telefon 0201/485381.

Spenden: Sparkasse Hattingen; IBAN DE02 430510400000074567; BIC WELADED1HTG.

Donnerstag, 19. Februar, 15 Uhr, Kick, Augustastraße 11; Öffentliche Diskussion zur palliativ-medizinischen Versorgung; Samstag, 21. Februar, 9.15 bis 16.30 Uhr, Orientierungstag des Ambulanten Hospizdienstes im Paul-Gerhardt-Haus, Marxstraße 23; Anmeldung bis 6. Februar im Wittener Büro unter Telefon 02302/1752626.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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