Unternehmer verteilten gute Noten: Kleve ist prima

An der Hochschule Rhein-Waal war eine Studie zum Thema „Wirtschaftsstandort Kleve“ erarbeitet worden. Am Montag wurde sie vorgestellt.
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  • hochgeladen von Annette Henseler

Gute Noten gab es jetzt von Klever Betrieben, die sich im Rahmen einer Studie, durchgeführt von der Hochschule Rhein-Waal, zu Standortfaktoren der Stadt Kleve äußerten.

Autoren der Studie sind Dr. Joachim Rasch, Wirtschaftsförderer der Stadt Kleve, und Prof. Jakob Lempp, Fakultät Gesellschaft und Ökonomie. 54 Standortfaktoren wurden in der Studie hinterfragt. Die Unternehmer konnten sich zu jedem Standortfaktor in Bezug auf Wichtigkeit und Zufriedenheit äußern.
„Es ist ungewöhnlich, dass eine solche Studie 54 Faktoren erfragt“, so Prof. Lempp. Die Befragung sei online durchgeführt worden - insgesamt wurden die Fragebogen an 384 Unternehmer verschickt. 212 antworteten, 119 beantworteten alle Fragen und flossen somit in die Studie ein. „Das sind 31 Prozent - und das ist ganz ordentlich“, so Lempp. Fünf „Noten“ konnten vergeben werden, selbst bei den nicht ganz so positiv bewerteten Faktoren fiel kein Urteil unter den „Dreierbereich“. Das Ergebnis sei für die Stadt erfreulich, lautete folgerichtig das Fazit.

Mit vier Stärken kann der Wirtschaftsstandort Kleve punkten: Die generelle Lebensqualität wurde überwiegend als gut eingeschätzt: 67,3 Prozent der Befragten gaben an, mit der Lebensqualität sehr zufrieden zu sein, 3,5 Prozent sind eher nicht zufrieden. 86,2 Prozent hatten diesen Faktor als sehr wichtig eingeschätzt. Auch die Nähe zu den Niederlanden wurde einerseits als wichtiger Faktor betrachtet. Die Nähe zu den Niederlanden wurde von 58,6 Prozent der befragten Unternehmer als Chance begriffen. „Mitten in Europa und nicht am Rand der Welt“, sei die Sichtweise, führen die Autoren aus.

Positiv bewertet wurden die Lebenshaltungskosten und der in Kleve vorhandene Branchenmix. Aber nicht alles glänzt golden in der Schwanenstadt.
Weniger zufrieden zeigten sich die befragten Unternehmen mit der generellen Verkehrsanbindung. 43 Prozent der Befragten zeigen sich mit der Anbindung an den Schienenverkehr unzufrieden, 25 Prozent mit der Autobahnanbindung. Sowohl dem Schienenverkehr als auch der Anbindung an die Autobahn maßen die Befragten gleichzeitig hohe Priorität zu. Bürgermeister Theo Brauer: „Wir werden keine direkte Autobahnanbindung bekommen. Deshalb plädiere ich seit langem für eine dreispurige B9 als schnelle Anbindung an die A 57.“ Dieses Thema müsse immer wieder auf die politische Tagesordnung.

Auch die Verfügbarkeit hoch qualifizierter Arbeitnehmer wurde eher zurückhaltend bewertet. Nur ein Viertel der befragten Unternehmer zeigte sich mit der Attraktivität Kleves für Arbeitnehmer aus anderen Regionen zufrieden, zwei Drittel der Befragten stuften diesen Faktor allerdings als wichtig ein. Auch die Ausbildungsreife der Schulabgänger wurde von den Unternehmern nicht mit Bestnoten bewertet. In Sachen Freizeit fiel vor allem die Gastronomie negativ ins Gewicht. „Aber hier kann die Stadt wenig tun. Wenn ich die Entwicklung des Opschlags beobachte, gibt es dort durchaus Entwicklungspotential“, so Wirtschaftsförderer Rasch.

Die Studie wurde von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Kleve in Auftrag gegeben und von Prof. Lempp als Projektleiter innerhalb der Hochschule Rhein-Waal durchgeführt.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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