Cosplay: Einmal unsterblich sein
„Ich finde Cosplay toll, weil ich da so sein kann, wie ich bin“, erklärt Jacqueline-Nicole Hövekenmeier. Die 15-Jährige ist Fan des japanischen Verkleidungstrends, der sich auch bei uns größter Beliebtheit erfreut.
Es sind vor allem Jugendliche, die in die bunten Kostüme ihrer Helden aus Mangas, Animes, Videospielen und Spielfilmen schlüpfen. „Ich habe mittlerweile fünf oder sechs Outfits“, erzählt Jacqueline. Wenn sich die Schülerin verkleidet, verwandelt sie sich in eine Fee, einen Ninja oder einen unsterblichen Feuerdämon. Aus Jacqueline wird Cirno, Deidara oder Mokou.Die Kostüme macht sie selbst, weil gekaufte teuer sind. „Je nach Aufwand sitze ich einige Monate daran.“
Die Cosplay-Szene ist groß und sehr aktiv. Regelmäßig kommen Gleichgesinnte zusammen – meistens auf speziellen Veranstaltungen, wie z. B. der DoJaKu, einem regionalen Anime/Manga-Treffen. Es findet einmal im Monat in Dortmund statt und lockt jede Menge Fans an. „Letztes Mal waren 370 Leute da, Tendenz steigend“, so Organisator Marc Degenhardt. Auf diesen Cosplay-Partys geht es nicht nur darum, Kostüme zur Schau zu tragen. Auch kleine Aufführungen, die zum Charakter passen, gehören dazu. Gruppen zeigen gerne Showkämpfe oder Sketche. „Eine Jury bewertet die Performance dann“, so Jacqueline.
Die 15-Jährige genießt es, sich auf diesen Veranstaltungen nicht verstellen zu müssen. „Cosplayer werden oft sehr stark ausgegrenzt“, erzählt Jacqueline. „Wir sind ein bisschen die Außenseiter.“ Auf den Treffen nicht. Dort hat man gemeinsam Spaß, kann ausgelassen sein und die Umwelt vergessen. „Wir fühlen uns wie eine kleine Familie“, so die Schülerin, die selber gerne Mangas zeichnet.
Auch sonst hat Jacqueline einen besonderen Bezug zu Japan, möchte später Japanologie studieren. Und seit ihrem sechsten Lebensjahr macht sie Judo. Und das passt doch wunderbar zu einem echten Manga- oder Anime-Helden!
Autor:Claudia Prawitt aus Lünen |
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