Regionalverband Ruhr (RVR) stellt Entwurf für einheitlichen Regionalplan Ruhr vor

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Der Regionalplan wurde beim Regionalforum Wege  in Essen der Fachöffentlichkeit vorgestellt. | Foto: RVR/Ziegler
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    Der Regionalplan wurde beim Regionalforum Wege in Essen der Fachöffentlichkeit vorgestellt.
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Erstmals seit 1966 wird es wieder einen einheitlich aufgestellten Regionalplan für die gesamte Metropole Ruhr geben. Mit dem Regionalplan Ruhr geht die regionalplanerische Dreiteilung des Ruhrgebiets durch die Bezirksregierungen in Arnsberg, Düsseldorf und Münster zu Ende.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) als zuständige Planungsbehörde stellte den derzeitigen Bearbeitungsstand jetzt der Fachöffentlichkeit beim Regionalforum Wege in Essen vor. Er ist Grundlage für die anstehenden politischen Beratungen in der RVR-Verbandsversammlung ab Frühjahr 2018.

Für Kommunen und Fachbehörden verbindlich

Der Regionalplan Ruhr ist unter anderem die planerische Grundlage für die kommunalen Flächennutzungspläne. Er gibt die Entwicklungslinien für die kommenden 20 Jahre in den Themenfeldern Siedlungsentwicklung, Freiraumentwicklung, Kulturlandschaftsentwicklung, Klimaschutz- und Klimaanpassung, Verkehrs-sowie Ver- und Entsorgungsinfrastruktur für die gesamte Region vor.

Die Verwaltung des RVR hat in ihrem Entwurf zum Regionalplan Ruhr, Marl als Standort für eine Deponie vorgesehen.

Der Regionalplan stellt geeignete Standorte dar, an denen die Kommunen neue Wohn- und Gewerbegebiete realisieren können. Zugleich sichert er wertvolle Bodenschätze für die Rohstoffversorgung, hält Korridore für Straßen oder Bahntrassen frei, trägt zur Erhaltung wertvoller Naturräume und Biotopvernetzungen sowie der Erholungsräume bei.
Handlungsprogramm verzahnt formale und informelle Planung
Neu bei der Aufstellung des Regionalplans ist auch die enge Verzahnung von formaler und informeller Planung. Mit dem "Handlungsprogramm" wird dem Regionalplan Ruhr ein zusätzliches Instrument für die Entwicklung der Metropole Ruhr an die Seite gestellt.

Analog zum Aufbau des Regionalplans Ruhr beschäftigt sich das neue Planungsinstrument mit den Themen Wohnen, Einzelhandel, Wirtschaft, Mobilität, Freiraum- und Landschaftsentwicklung, Tourismus und Freizeit, Kulturlandschaften sowie Klimaschutz und Klimaanpassung. Wichtige Handlungsfelder wie Bildung und Wissenschaft sowie Regional Governance/Netzwerkmanagement komplettieren das Handlungsprogramm. Gender Mainstreaming ist integraler Bestandteil aller Themen.

Zahlen und Fakten zum Regionalplan Ruhr

Der Regionalplan Ruhr sichert ein Flächenpotenzial für rund 115.000 neue Wohnungen.

Darüber hinaus stehen rund 5.400 Hektar für neue gewerbliche und industrielle Ansiedlungen und die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen zur Verfügung.

Davon werden etwa 1.000 Hektar als „Regionale Kooperationsstandorte“ mit optimalen Standortbedingungen für flächenintensive Großansiedlungen ab acht Hektar zur Verfügung stehen. Auf den Bedarf und die Notwendigkeit für solche Flächen haben die sechs Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebietes hingewiesen.

Bei rund 20 Prozent der Wohnbaupotenziale und bei rund 50 Prozent der Gewerbeflächenpotenziale handelt es sich um Brachflächen. Die Wiedernutzung ehemals genutzter Brachflächen ist aktiver Bodenschutz und Freiflächenschutz.

In der Metropole Ruhr gibt es derzeit rund 39 Prozent Siedlungs- und Verkehrs-, rund 18 Prozent Wald-, rund 39 Prozent Landwirtschafts- und rund drei Prozent Wasserflächen.

 Martin Tönnes, RVR-Beigeordneter Planung: "Der Regionalplan Ruhr ist ein strategischer Zukunftsplan von der Region für die Region. Mit dem neu eingeschlagenen Erarbeitungsprozess sind die 53 Städte im Ruhrgebiet enger zusammengerückt."

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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