Flossbachs Querpass: Fußball nur Nebensache

Kommentiert Woche für Woche exklusiv das große Fußball-Geschehen: Holger Flossbach, Trainer des TSV Marl-Hüls. Foto: Stadtspiegel
  • Kommentiert Woche für Woche exklusiv das große Fußball-Geschehen: Holger Flossbach, Trainer des TSV Marl-Hüls. Foto: Stadtspiegel
  • hochgeladen von Lokalkompass Marl

Das Fußball etwas Nebensächliches ist, wurde uns am Sonntag beziehungsweise Samstag wieder einmal bewusst. Tatsächlich gab es nur ein Thema in unserer Kabine, und ich denke, es wird in allen Räumen rund um den Marler Fußball so gewesen sein. Die Explosion im Chemiepark Marl mit den tragischen Vorfällen.

Ein Unglück in der Nähe seiner liebsten Sportstätte und dann seiner Lieblingssache nachgehen, fällt äußerst schwer. Die Gedanken sind halt bei den Betroffenen.

Die Bundesliga lässt sich von solchen Schicksalen nicht beeindrucken. Wieder einmal pilgerten Tausende in die prall gefüllten Stadien.
Dabei standen die Trainer am Wochenende im Mittelpunkt. Beim Spiel des BVB gegen den VfB Stuttgart machten beide Übungsleiter Quantensprünge und ein Wechselbad der Gefühle durch. An Dramatik war dieses Match nicht zu überbieten. Ich kann mich an kein spannenderes Spiel in dieser Saison erinnern.
Aus Sicht der Dortmunder Fans sah es so aus: Jubel - Jubel - Entsetzen - Entsetzen - Fassungslosigkeit - Jubel - Ekstase - Suizidgefahr! Alles hatte dieses Aufeinandertreffen und dazu ein Finale, was nicht zu toppen ist.

In Leverkusen gab Robin „Hood“ Dutt am Sonntag, einen Tag nach dem 0:2 gegen Freiburg, seinen Abschied sehr persönlich bekannt. Hochachtung vor so einer gefassten Haltung. Dass „Wolle“ Holzhäuser daneben saß und von irgendwelchen Sponsoren sprach, die nicht mehr an dem Trainer festhalten wollten, und das es ihm persönlich alles sehr schmerzt, das hatte schon Züge von Dallas oder Pinocchio.

Überhaupt, irgendwie ist Wolle den Trainern in Leverkusen eine Nase voraus. Nie wird seine Fachkompetenz in Frage gestellt. Immer fliegt der Coach. Der Wolle aber überlebt sie alle. Dabei ist es unerheblich, dass Leverkusens letzter Titelgewinn knapp 20 Jahre zurückliegt.
In Köln, beim Mensch-ärgere-dich-nicht-Club, dem wahren FC, darf der Stole Salzbäcker noch EINMAL auf der Trainerbank sitzen bleiben. Friedhelm Funkel in Aachen nicht, der schaffte den schmeichelhaften Rekord, gleich zweimal in einer Saison rausgeschmissen zu werden. Aber abwarten, Rekorde sind dazu da, dass sie gebrochen werden.

Und Samstag für Samstag schleudern die Sessel der Trainer. In Schalke rotieren die Torhüter. Vier Keeper oder gute Seelen haben in dieser Saison das Tor gehütet. Ein Torhüterpech per Excellence... Ich muss allerdings gestehen, dass ich keinen Champions-League-Adler gesehen habe.
Bis nächste Woche, Ihr Holger Flossbach

Autor:

Lokalkompass Marl aus Marl

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.