Neubau der Thyssen-Brücke wird zum "Wettlauf mit der Zeit"

In Mülheim gibt es derzeit 80 Brücken. Doch im Technischen Rathaus richten sich derzeit die Blicke vor allem auf die Styrumer Thyssenbrücke, die von Autofahrern, Fußgängern und der Straßenbahnlinie 112 genutzt wird. Baudezernent Peter Vermeulen vergleicht die marode Thyssen-Brücke mit einem Joghurt. „Einen Joghurt kann man auch dann noch essen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Deckel abgelaufen ist. Aber irgendwann wird er dann doch ungenießbar.“ Deshalb arbeiten der für Brückenbau zuständige Abteilungsleiter, Horst Cluba und seine Kollegen derzeit auf Hochtouren, um die anno 1909 erbaute Brücke nach über 100 Jahren außer Dienst nehmen und noch im Jahr 2018 durch eine neue Thyssen-Brücke ersetzen zu können. Vermeulen spricht von einem „Wettlauf mit der Zeit“! Wann und wie welche Baumaßnahmen begonnen und beendet werden, kann und will er zum jetzigen Zeitpunkt nicht genauer sagen.

Kostenrahmen soll eingehalten werden

Ein wichtiger Treibstoff, um das Wettrennen mit dem Zahn der Zeit zu gewinnen, ist das aus öffentlichen Kassen fließende Steuerzahlergeld. „Wir bleiben im Kostenrahmen“, ist sich der Baudezernent mit Blick auf den städtischen Eigenanteil von rund 7 Millionen Euro sicher. In diesen 7 Millionen Euro ist auch der Kostenanteil der Mülheimer Verkehrsgesellschaft enthalten, der zu 65 Prozent vom Verkehrsverbund Rhein Ruhr getragen wird. Das gesamte Investitionsvolumen beziffert Vermeulen mit rund 19,5 Millionen Euro. Davon trägt die Deutsche Bahn, die bis 1999 Eigentümerin der Brücke war, rund 6,5 Millionen Euro. Der Rest von 4,12 Millionen Euro kommt vom Land NRW.
Vermeulen räumt ein, dass der Zeit- und Kostenplan von Risiken überschattet wird.

Noch keine endgültige Lösung für Gasleitungen

Noch keine endgültige Lösung gibt es für die Gasleitungen, die zurzeit unterhalb der alten Thyssenbrücke geführt werden. Denn wenn die neue Thyssenbrücke fertig gestellt sein wird, soll die parallel stehende alte Thyssenbrücke Anfang 2019 abgerissen werden. Je nachdem, welche Lösung für die neue Führung der Gasleitungen gefunden wird, rechnet der Baudezernent mit möglichen Mehrkosten von 200.000 Euro. Entscheidend wird aus seiner Sicht aber sein, ob die Stadt, die mit der Deutschen Bahn vereinbarten Zeitfenster für die Baumaßnahmen auch tatsächlich störungsfrei wird nutzen können. Obwohl die Baustraße für den auf 75 Meter Länge angelegten Brückenneubau bereits eingerichtet worden ist, muss zuvor noch die laufende Erneuerung der Hauskampstraße abgeschlossen werden. Die für diese laufende Baumaßnahme anfallenden Kosten, beziffert Horst Cluba auf 1,67 Millionen Euro. Davon trägt die Stadt 861.000 Euro und das Land 336.000 Euro. Aber auch die Anlieger der Hauskampstraße sitzen mit einem Kostenanteil von insgesamt 479.000 Euro mit im Boot. Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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