Velberter Verwaltung fragt nach: Ist eine zweite städtische Gesamtschule gewünscht?

Am Freitag, 2. März, beginnt die rechtserhebliche Elternbefragung

Vier Fragen sollen von Eltern der derzeitigen Drittklässler der Velberter Grundschulen beantwortet werden. Sie alle beziehen sich auf die weiterführenden Schulen der Stadt. Es soll damit ermittelt werden, wie viele dieser rund 690 Eltern sich eine zweite städtische Gesamtschule wünschen. "Wir hoffen auf eine große Rücklaufquote", so Bürgermeister Dirk Lukrafka. "Schließlich geht es um ein für die Stadt sehr bedeutendes Thema, das schon lange viel diskutiert wird." Gemeinsam mit Dezernent Gerno Böll und Reinhard Mickenheim vom Fachbereich 6/Bildung, Kultur und Sport stellte der Obere der Stadt am Montag nicht nur die neue Broschüre "Wohin nach der Grundschule?" vor, sondern informierte auch umfangreich über die rechtserhebliche Elternbefragung und welche möglichen Schritte je nach Ergebnis folgen.

Fragebögen werden Freitag verteilt

Am Freitag, 2. März, beginnt die anonyme Elternbefragung zur Errichtung einer zweiten städtischen Gesamtschule in Velbert. Die Fragebögen werden zusammen mit einem Erläuterungsschreiben und der neuen Informationsbroschüre über das städtische Bildungsangebot in Velbert an die Grundschüler verteilt. Die Eltern sind aufgefordert, diese Fragebögen am Montag, 5. März, an die Schulen zurückzugeben. "Die Schulen leiten sie dann an die Schulverwaltung weiter und in der kommenden Woche werden sie ausgewertet", erläutert Böll den zeitlichen Ablauf. Ganz wichtig: "Sollten sich nicht alle Eltern beteiligen, so wird das Ergebnis der Befragung auf eine fiktive volle Wahlbeteiligung hochgerechnet."

Im Fragebogen wird zu Beginn gefragt: „An welcher Schulform werden Sie Ihr Kind wahrscheinlich anmelden?“. Die Antwortmöglichkeiten zu dieser Frage sind Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Sekundarschule oder Gesamtschule. Die weiteren Fragen sind nur zu beantworten, wenn bei dieser ersten Frage die Gesamtschule als bevorzugte Schulform angekreuzt wurde. Als nächstes geht es dann darum, welche Gesamtschule gewählt würde. Zur Auswahl stehen in Velbert die „Städtische Gesamtschule Velbert-Mitte“ an der Poststraße, die Christliche Gesamtschule Bleibergquelle und eine zum Schuljahr 2019/20 noch zu errichtende „Städtische Gesamtschule in Neviges“ mit dem Schwerpunkt Sport. Auch werden die Eltern darauf hingewiesen, dass diese Schule an den Standorten An der Maikammer 46/54 (ehemals Heinrich-Kölver-Schule) und Waldschlößchen 37 (ehemals Hardenbergschule) errichtet würde.
Die nächste Frage bezieht sich auf die Konsequenzen bei einer Ablehnung der Anmeldung des Kindes an der Gesamtschule Velbert-Mitte: An welcher Schule soll das Kind dann alternativ angemeldet werden? Zur Auswahl stehen: Martin-Luther-King-Schule, Realschule Kastanienallee, die drei Velberter Gymnasien, die mögliche neue Gesamtschule Velbert-Neviges oder eine Schule in einer Nachbarstadt. Die letzte Frage bezieht sich auf mögliche Auswirkungen der Neueinrichtung einer weiteren Gesamtschule auf die Martin-Luther-King-Schule. "Es wird darauf hingewiesen, dass die Errichtung einer zweiten städtischen Gesamtschule möglicherweise die Folge hat, dass die Hauptschule Martin-Luther-King wegen zu geringer Anmeldezahlen aufgelöst werden muss", macht Gerno Böll deutlich. "Daher wird gefragt, ob sich unter dieser Voraussetzung der Anmeldewunsch ändert."

Alles in Abstimmung mit der Bezirksregierung

Das Ganze sei natürlich mit der Bezirksregierung abgestimmt. Denn: Da es sich um eine rechtserhebliche Feststellung handelt, führen die dadurch ermittelten Ergebnisse möglicherweise zu bedeutenden Veränderungen, wie eben der sukzessiven Auflösung der Martin-Luther-King-Schule. "Wir hoffen auf ein eindeutiges Ergebnis", sagt Dirk Lukrafka. Mindestens 100 Schüler bräuchte es, um eine neue Gesamtschule zu errichten. "Sollten bei der Befragung weniger als 100 Eltern Interesse an dieser neuen Schule zeigen, werden die weiteren Verfahrensschritte gar nicht erst eingeleitet", so Böll. "Sind aber mehr als 100 interessiert geht es mit weiteren wichtigen Bausteinen weiter." Unter anderem ein Beschluss des Rates zur Errichtung der zweiten Gesamtschule, außerdem muss ermittelt werden, ob sich der Bedarf auch über die nächsten fünf Jahre hält.

"Die Schülerzahlen der Stadt sind insgesamt zu gering, als dass die Errichtung einer weiteren Gesamtschule keine Auswirkungen auf die anderen Schulen hätte", informiert Reinhard Mickenheim. So ist es durchaus möglich, dass der Bedarf nach der Hauptschule deutlich zurück geht und es somit zur sukzessiven Auflösung der MLK-Schule kommt. "Das sind dann aber die weiteren Schritte, nun gilt es, die Ergebnisse der Befragung abzuwarten." Und selbst wenn jetzt mehr als 100 Eltern den Wunsch nach der zweiten Gesamtschule äußern, heißt das auch noch nicht unbedingt, dass diese wirklich kommt. "Das ist dann quasi nur der Startschuss für die weiteren Maßnahmen der Verwaltung. Und letztendlich müssen sich wenn es soweit ist, auch tatsächlich mindestens 100 Kinder an der zweiten Gesamtschule anmelden."

Broschüre "Wohin nach der Grundschule?
-Die Stadt Velbert hat eine Broschüre mit umfangreichen Informationen zu den weiterführenden Schulen der Stadt erstellt.
-Vorgestellt werden das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium, das Geschwister-Scholl-Gymnasium, das Gymnasium Langenberg, die Gesamtschule Velbert-Mitte, die Realschule Kastanienallee, die Martin-Luther-King-Hauptschule, das Förderzentrum Nord und die Schule am Thekbusch.
-Die Broschüre ist für Eltern der Velberter Grundschüler gedacht, bietet aber natürlich auch Eltern aus umliegenden Städten interessante Einblicke in die Velberter Schullandschaft.
-Es wurden aktuell 1000 Exemplare gedruckt.
-Die Broschüre kann auf der Internetseite der Stadt Velbert heruntergeladen werden.
-"Die Broschüre wurde auf lange Sicht erstellt", so Bürgermeister Dirk Lukrafka. "Sie soll in den kommenden Jahren immer wieder aktualisiert und ergänzt werden."

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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