"Kritiker der Elche"

Kein Mensch lässt sich gern kritisieren.
Dabei fordert uns das Wort „Kritik“ in seiner ursprünglichen Bedeutung („kritein“) nur auf, uns für etwas zu entscheiden. Das ist die gute Nachricht für das negativ besetzte Wort „Kritik“:
Denn erst der Mensch, dem die Möglichkeit geboten wird, sich im Sinne von „kritein“ zu entscheiden, wird als Individuum wahrgenommen. Dabei ist es völlig unwichtig, ob die „Kritik“ berechtigt ist oder nicht.
Nur wenn man hinter dem steht, was man sagt, kann man vielleicht auch den Gesprächspartner „ein Stück weit“ überzeugen.
Man muss nur gesprächsbereit bleiben, wenn es „kritisch“ wird. Denn ohne einen gewissen Pragmatismus kann man das, was man ändern möchte, falls man es ändern will, nicht durchsetzen. Zumal jede Gesellschaft, die letztlich im Zustand zwischen dem „noch nicht“ und dem „nicht mehr“ lebt, ohne einen gültigen Wertekanon, der immer wieder kritisch überprüft werden muss, zerbricht. Denn diese „normativen Werte“ müssen in ihrer Gültigkeit jeder „Kritik“ standhalten, um ihrerseits das, was den Werten widerspricht, einzuklagen.
Wer aber jetzt nichts mehr von Kritik hören will, dem rufe ich mit F.W.Bernstein zu:
"Die größten Kritiker der Elche werden am Ende selber welche."
Sie sehen also, Sie haben sich richtig entschieden.

Autor:

Dr. Mathias Knoll aus Arnsberg

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