Mehr als 4‘33“

Wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden: der amerikanische Komponist John Cage. | Foto: Foto: Betty Freeman
  • Wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden: der amerikanische Komponist John Cage.
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Am 5. September wäre John Cage 100 Jahre alt geworden. Die Tonhalle Düsseldorf ehrt den amerikanischen Komponisten im Jubiläumsjahr mit einem eigenen Festival.
„Er war ein Gesamtkünstler, ein Philosoph, der ein völlig neues Denken über Musik eingeleitet hat“, fasst Elisa-
beth von Leliwa, Kuratorin des Festivals „John Cage spielt mit der Welt – Spiel mit!“, die Bedeutung des Komponisten zusammen.
4‘33“ heißt das wohl bekannteste Werk des Komponisten. Viereinhalb Minuten lang schweigen die Instrumente, reine Abwesenheit von Musik. Doch dies wäre genauso ein Missverständnis wie die Annahme, dass dieses Stück ein Ulk auf Kosten des Publikums sei. Cage stellt die Musik an sich in Frage. Was ist Musik? Was sind Geräusche? Gibt es so etwas wie absolute Stille? So begreifen die Veranstalter die Bedeutung Cages, dessen Prämisse, „dass alles zu Musik und Klang werden kann“, wie Elisabeth von Leliwa zusammenfasst.
Cage war kein Elfenbeinturmbewohner, sondern stetig im Austausch mit anderen Künstlern – gerade auch mit solchen anderer Kunstformen wie etwa Robert Rauschenberg. Überhaupt sollte man im Zusammenhang mit Cage sämtliche Assoziationen mit Verkopftheit in der Neuen Musik beiseite schieben, wie Elisabeth von Leliwa empfiehlt: „Einfach den ganzen Bildungsbalast weglassen und zuhören!“
Das Festival ist in in drei Abschnitte aufgeteilt. Spiel I, „Imaginary Landscapes“, beginnt am Sonntag, 21. Oktober, mit „Landscape 1 – Fest“ im Robert-Schumann-Saal/Museumsfoyer. Ab 20 Uhr spielt das Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf unter der Leitung von Roland Techet neben Werken von Cage auch Kompositionen von Erik Satie, Charles Ives, Kunsu Shim, Christian Wolff, Gerhard Stäbler und Edgar Varèse. Bereits um 19 Uhr ist die Klanginstallation Bird Cage zu sehen. Hierfür können Kanarienvögel im Käfig abgegeben werden. Es folgen „Landscape 2 – Flüssig“ am 3. November und „Landscape 3 – Amorph“ am 24. November.
Spiel II und Spiel III umfassen zusammen vier weitere Konzerte, unter anderem mit dem Pianisten Steffen Schleiermacher, der Cages Klavierwerk komplett auf CD eingespielt hat. Weitere Informationen zu sämtlichen Veranstaltungen des Festivals gibt es auf www.tonhalle.de.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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