Tea Time in Deutschland
Tea Time im Tal an der Wupper

Gemeinsam mit Tea auf die Gesundheit ihrer Majestät anstoßen
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Während Queen Elizabeth ihr 70. Thronjubiläum bei „Trooping the colour“ feierte, wurde im Königshaus bei den britischen Royals und woanders in England so manche Tea Time zelebriert.
Aber vielleicht auch woanders außerhalb des Vereinigten Königreiches?

Und es muss ja nicht unbedingt die mehrstöckige Union-Jack-Jubilee Torte sein, welches einem das Wasser im Munde zusammenfließen lässt.

Die britische Teekultur entwickelte sich im 17.Jahrhundert mit den Importen von Tee aus China. Profitieren sollte damals davon nur die Oberschicht und man feierte sich gerne selbst dafür ab, denn das Teetrinken galt als Statussymbol der reichen, adeligen Schicht.

In den Kolonien des Königsreiches baute man im 18. Jahrhundert Tee an .
Zur typisch englischen Lebensart gehört das Teetrinken, wie die Queen zum britischen Königshaus gehört.
Vor allem der Tee am Nachmittag (Tea Time) wird lebhaft und voller Inbrunst gefeiert. Und zum Feiern der Tea Time gehören feste Regeln.

Ungeklärt ist bis heute, was man zuerst in die Tasse gießt. Die Milch oder den Tee.

Vorwiegend wird auf der Insel der Earl-Grey-Tee konsumiert, vorzugsweise kräftige Sorten.
Traditionell wird zum Tee das sog.: Tea-Bread, ein Hefegebäck, sowie unterschiedlich gewürzte Brote gereicht. Beliebt ist das Früchtebrot, Teekuchen mit Gewürzen und Rosinen oder Malzbrot.

Es gibt die unterschiedlichsten Tee-Zeremonien von Early Morning Tea, den Light Tea, Builders Tea (während der Arbeitspausen), Afternoon Tea (gereicht auf einer Etagere mit Sandwiches oder den High Tea, der zwischen 17:00 Uhr und 19:00 Uhr als Mischung zwischen Afternoon Tea und Abendessen vorhält. Hier werden salzige, süße und herzhafte Speisen gereicht.

Beim Cream Tea gibt es am Nachmittag mit Kuchen, Muffins, Scones, Kekse oder Torten.
Es gibt noch den Reception Tea, welcher bei einem Stehempfang gereicht wird oder den Royal Tea, bei dem alkoholische Getränke wie Sherry konsumiert werden.

Oft ist die sogenannte Etagere im Einsatz ein regalähnliches Gestell mit meistens 3 Etagen.

Passen Sie also gut auf, zu welcher Art von Tea Time Sie eingeladen werden oder selbst Gäste einladen. Da gibt es viele Unterschiede.

Gemeinsam mit meiner Frau Sabine haben wir uns für einen High-Tea entschieden und angemeldet.
Es ist zwar noch nicht 17:00 Uhr, aber bei diesem High Tea in Deutschland, beginnen wir ausnahmsweise bereits um 15:00 Uhr.

Wir haben recherchiert, wo man in Nordrhein Westfalen so einen traditionellen High Tea einnehmen kann und wurden in Wuppertal fündig.

Warum heißt das eigentlich High Tea? Weil man diese Mahlzeit traditionell an einem hohen Esstisch genießt. Bei den anderen Teezeremonien konsumiert man diese an einem niedrigen Salontisch (Low Tea).

In Wuppertal entdeckten wir das Landhaus Cafe Haus Honigstal, ein Landhaus im britischen Landhausstil, Im Honigstal 7.

Es beginnt bereits mit einem etwas kuriosem , außergewöhnlichen Angebot für die Gäste.

Die Inneneinrichtung und Dekoration ist tatsächlich käuflich. Alles, was Sie dort sehen, kann man käuflich erwerben. Das hat Charme und klingt verrückt.

Neben vielen herzhaften und süßen Verlockungen bietet Inhaberin Gloria Rösler, ihr Ehemann Frank-Udo und ihre Tochter Christine Ruthe den englischen High-Tea.

Für uns als England und Schottland Fans ein unbedingtes Muß.

Wir erfahren, dass bereits WDR Redakteur Daniel Aßmann von der Aktuellen Stunde für die Sendung Wunderschön vor uns dagewesen ist und den High-Tea im Honigstal mit großer Freude genoss.

Beim Gespräch mit Gloria Rösler erzählt sie uns, wie sie auf die Idee mit dem High-Tea kam. Über viele Jahre besuchte sie mit ihrer Familie ihre Freunde in England, in Milton , im Nationalpark Yorkshire Dales. Dort lernte sie alle Arten der britischen Tea Time kennen und schätzen.

Fasziniert vom britischen High-Tea, übernahm sie dieses Angebot für ihr Landhaus in Wuppertal.

Während des Corona-Lockdowns und dem Tod von Prinz Philip in 2021 entwickelte sie erstmalig eine „Tea-Time to Go“. Eine Öffnung des Lokals war nicht möglich und so kamen die Kunden ins Honigstal und holten sich an einem Fenster alle für eine ordentliche Tea Time benötigten Waren ab.

Aus dieser „Tea-Time to Go“ entwickelte sich dann bei Wiedereröffnung des Landhauses der High-Tea, der jetzt zum festen Bestandteil des vielfältigen, internationalen Speiseangebotes gehört.

Diese besondere Tea-Time muss aber einige Tage vorher bestellt, bzw. fest gebucht werden.

Für dieses Angebot hat man mindestens 2 Stunden Zeit und Ruhe mitzubringen. Das ist die Grundlage für einen erfolgreichen High-Tea.

Gloria lässt uns die High-Tea Köstlichkeiten auf einer Etagere bringen.

Wir genießen selbstgebackene Scones mit Butter, herzhafte Sandwiches mit Ei und Thunfisch, Macarons, Brownies, Erdbeer-Tartelettes, Erdbeermarmelade, Pistaziencremetörtchen, Mini-Nussgebäck, Mini-Gugelhupf, Mini-Windbeutel, Orangenmarmelade, sowie herzhaftem Earl Grey und Darjeeling Tee.

Wir fühlen uns ganz nach England versetzt bei dem wunderbarem Cottage Ambiente in dieser tollen Atmosphäre.

All die Leckereien sind selbst produziert und gebacken !

Vor allem die mit Weizenmehl selbstgebackenen, noch warmen Scones mit oder ohne Rosinen sind ein wahrer Genuss für den Gaumen.

Während wir es uns gut gehen lassen, erzählt uns Gloria aus ihrem Leben. Mit nur 18 Jahren bekam sie von ihren Eltern die Leitung des Hauses übertragen.

Das große Haus mit heute drei Gästewohnungen wurde in früheren Zeiten für Tagesausflüge von Kindern aus den sozialen Brennpunkten Wuppertals genutzt. Das Honigstal ist nach wie vor wie ein Luftkurort für die Besucher.

Die sehr kreative , empathische , sehr gläubige Frau bringt es auf den Punkt:“ Hier im Landhaus Cafe können alle Menschen zur Ruhe kommen, die Seele baumeln lassen und es sich gemütlich machen. Früher ist die Tea-Time nur der Oberschicht vorbehalten gewesen, heute ist das glücklicherweise anders. Auch viele Prominente aus Politik und Fernsehen trifft man hier des öfters. Es wird aber darum kein großes Aufsehen darum gemacht. Das Fernsehen ist regelmäßig hier und nutzt das Haus für Innen und Außenaufnahmen“.

Gloria möchte bald ein sehr spirituelles Buch schreiben über ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Gott. Damit möchte sie anderen Menschen eine Hilfe und Unterstützung bieten.

Und wann geht es eines Tages wieder zu den Freunden nach England?

„Wir möchten gerne eines Tages wieder in die Yorkshire Dales und eine original britische Tea Time zelebrieren. Corona hatte uns erst einmal einen Strich durch unsere Planungen gemacht, aber wir haben diese Zeit für uns und unser Unternehmen als Chance genutzt. Jetzt gilt es erst einmal, andere Reiseziele zu erleben. England steht eines Tages mal wieder auf dem Plan,“ so Gloria.

Und ein Stück England ist bereits mit dem Angebot des High-Teas fest in ihrem Leben, ihres Mannes, ihrer Tochter und dem Team von ca. 25 Beschäftigten verankert.

Für uns war der High-Tea in Wuppertal wie ein herrlicher Kurzurlaub auf der Insel.

God save the Queen and Gloria!

Autor:

Andreas Vogt aus Düsseldorf

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