Festival
Lieblingsplatte vol.3

Auch Gisbert zu Knyphausen war bei Lieblingsplatte vol.3 dabei. | Foto: Nadia Wardi
  • Auch Gisbert zu Knyphausen war bei Lieblingsplatte vol.3 dabei.
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Schon die Eröffnung des Festivals brachte wichtige Alben deutscher Popgeschichte noch einmal live auf die Bühne.

Die Düsseldorfer Band Male spielte „Zensur und Zensur“, das erste deutschsprachige Punkalbum überhaupt. Nicht nur, dass Tote Hosen Schlagzeuger Vom Ritchie für den erkrankten Claus Ritter einsprang. Auch Campino ließ es sich nicht nehmen, zwei Songs gemeinsam mit Male-Sänger Jürgen Engler, der eigens aus den USA angereist war, zu performen. Und noch ein Überraschungsgast erschien an diesem denkwürdigen Abend auf der Bühne: Ingo Knollmann, Sänger der Donots, zollte den Ur-Punkern Respekt. Vor Beginn der Show hatte Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel das Festival offiziell eröffnet und dessen Bedeutung für das Düsseldorfer Kulturgeschehen gewürdigt.

Am zweiten Abend brachten Kreidler ihr aus dem Jahr 2009 stammende Album Mosaik 2014 auf die Bühne. Es zelebriert den Sound des legendären Musikclubs Salon des Amateurs, der die klassischen Elektronik-Klänge Düsseldorfs von Kraftwerk und Neu! in das neue Jahrtausend führte.

Charmant und selbstironisch wickelten Françoise Cactus und Brezel Göring von Stereo Total ihr Publikum sprichwörtlich um den Finger. Ihr Lo-Fi-Konzert endete in einer Sause, bei der tanzende Fans die Bühne stürmten und das Duo begeistert herzten.

Denkwürdig war auch der Auftritt der Hamburger Formation Die Sterne. Geahnt hatte es keiner, aber der Abend sollte der letzte in der originalen Bandbesetzung sein, denn Bassist Thomas Wenzel und Schlagzeuger Christoph Lesch verkündeten nach dem Gig ihren offenbar seit einiger Zeit geplanten Ausstieg.

Ebenfalls ein Highlight: Das Gisbert zu Knyphausen-Konzert. Wie 2008, als sein Debütalbum erschien, gehen die Songs des heute 39-jährigen Singer- Songwriters unter die Haut. Bei den Solo-Stücken am Abend konnte man im zakk eine Stecknadel fallen hören. Vor vielen Jahren hatte er noch als Support von Olli Schulz im zakk gespielt, nun sang er in der ausverkauften Halle.

Die Rapper von Ruhrpott AG fuhren dann zum Festivalabschluss am Samstag auf. Pahel flog extra aus Washington D.C. für die Reunion der drei HipHopper ein. Und sie hatten jeden Menge Gäste mitgebracht: zum Beispiel die Heidelberger Stieber Twins, die letztes Jahr beim Festival Headliner gewesen waren, oder Toni L, der „partner in crime“ von Torch. Toni L. war im ersten Festivaljahr als Gast am Start, als ebenjener Torch sein Album „Blauer Samt“ performte.

Festivalmacher Miguel Passarge zeigte sich nach dem Abschlusskonzert mit den Rappern der Ruhrpott AG hochzufrieden: „Drei ausverkaufte Shows plus drei sehr gut besuchte Konzerte, dazu die tollen Reaktionen aus dem Publikum - das macht uns glücklich!“ Eine erste Auswertung der Besucher-Umfrage belegt die hohe Wertschätzung der Festivalidee, herausragende deutsche Alben in den Mittelpunkt zu stellen. Zahlreiche Befragte waren „Wiederholungstäter“ und schon bei Lieblingsplatte vol.1 oder vol. 2 zu Gast, manche kamen sogar bereits zum dritten Mal. „Das bestärkt uns natürlich in unseren Plänen für die Zukunft. Ideen für Lieblingsplatte vol. 4 gibt es genug“, meint Passarge, der nach einer kurzen Weihnachtspause mit den Programmvorbereitungen für die vierte Festivalausgabe beginnen wird.

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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