Rhein ist jetzt ein bisschen reiner

Eine riesige Muschel von Jacques Tilly am „Paradiesstrand“, Überbleibsel des letzten Rosenmontagszugs, war einer der Müll-Ablageplätze und Mitmacher-Treffunkte beim RhineCleanUp-Tag. Vorne rechts sitzend Luis (7) und sein Opa Georg (68). Foto: Budde
  • Eine riesige Muschel von Jacques Tilly am „Paradiesstrand“, Überbleibsel des letzten Rosenmontagszugs, war einer der Müll-Ablageplätze und Mitmacher-Treffunkte beim RhineCleanUp-Tag. Vorne rechts sitzend Luis (7) und sein Opa Georg (68). Foto: Budde
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Der Rhein ist noch lange nicht rein. Aber seine Ufer sind ein bisschen sauberer geworden. Rund 100 Tonnen Müll sammelten 10.000 Freiwillige beim RhineCleanUp-Tag zwischen Quelle und Mündung ein. Nach dem Motto „Nach dem Dreck ist vor dem Dreck“ planen die Initiatoren bereits weitere Säuberungsaktionen.

Von Hans-Dieter Budde

Der kleine Luis ist entsetzt: „Das ist ja furchtbar“, schimpft der Siebenjährige, „schlimm was die Leute alles wegschmeißen.“ Am meisten schockiert hat ihn ein aufgerissener LKW-Reifen, größer als er selbst. Luis ist mit Opa Georg (68) zwei Stunden auf Abfallsuche gegangen. Mit Handschuhen und Müllsäcken ausgestattet sammelten auch sie zerbrochene Flaschen, Plastikeimer, Eisenteile, Zigarettenkippen, Joghurtbecher, Kunststoffmatten, alte Kleidung und anderen Uferdreck ein, den das Niedrigwasser des Rheins freigelegt hatte. Um „ein bisschen Vorbild zu sein“, sagt Luis, habe er mitgemacht und sogar auf das Mittagessen bei Omas Geburtstag verzichtet.

So wie Luis und sein Opa wollten auch weitere rund 1000 Düsseldorfer mit der Sammelaktion ein Zeichen für mehr Umweltschutz setzen. Ingo Lentz, einer der RhineCleanUp-Initiatoren: „Natürlich lösen wir mit einem Aktionstag nicht das Problem der Ufervermüllung. Aber vielleicht können wir viele Menschen nachdenklich machen.“ Etwa dafür, dass sie nach einem Picknick oder einer Grillparty ihren Müll wieder mitnehmen und ordnungsgemäß entsorgen. Und dafür, dass sie sorgsamer mit der Natur umgehen. Und letztlich dafür, dass sie schon beim Einkauf darauf achten, Verpackungsmüll zu vermeiden.

Der RhineCleanUp-Tag war die Idee des Belgiers Thomas de Groote. Er kam von Gent an den Rhein und war entsetzt über die verdreckten Ufer. Mit „Pro Düsseldorf“ fand er einen idealen Partner für seine Länder übergreifende Initiative. Der gemeinnützige Verein veranstaltet bereits seit 20 Jahren den Düsseldorfer „Dreck-Weg-Tag“ mit rund 10.000 Aktiven. Der nächste Termin ist am Samstag, 6. April 2019. Dann wollen auch weitere Städte an Rhein und Ruhr mitmachen. Und auch der Termin fürs nächste RhineCleanUp steht fest: Samstag, 14. September 2019. Für Luis und sein Opa steht fest: „Wir sind wieder dabei“.

Mehr Informationen unter www.pro-duesseldorf.de und www.rhinecleanup.org.

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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